Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
noch krank oder die Flachgesichter haben ihn eingesperrt. Und auch wenn er hier wegkommt, weiß er noch lange nicht, wo er nach uns suchen soll.«
    »Und umgekehrt wissen wir nicht, wo wir nach ihm suchen sollen«, erklärte Toklo.
    »Oh doch«, widersprach Lusa. »Oder zumindest wissen wir, wo wir anfangen können. Und wir sind bald da.«
    Mittlerweile kamen sie an den ersten Flachgesichterhöhlen vorbei. Von innen fiel Licht heraus und Lusa hörte schwache Stimmen. Ihr juckte der Pelz, als sie sah, dass vor fast jedem Bau ein Feuerbiest hockte.
    Lusa spähte durch die Dunkelheit. Das Nest der Schwirrvögel konnte nicht mehr weit weg sein. Es gab hier nicht so viele Höhlen, wie sie erwartet hatte, denn sie standen weiter auseinander als in den Siedlungen, die sie bis dahin gesehen hatte. Einige ruhten auf stämmigen kurzen Beinen. Lusa schüttelte es bei der Vorstellung, dass sie mitsamt ihren Flachgesichtern auf und davon marschierten. Gemeinsam schlichen sie zu einem großen Platz, der mit demselben harten Zeug überzogen war wie die Schwarzpfade.
    »Seht mal!«, rief Lusa. Vor ihnen kauerte ein Schwirrvogel in der Dunkelheit. »Wir haben es geschafft!«
    »Ich glaube, er schläft«, flüsterte Kallik.
    »Schauen wir mal nach«, wisperte Lusa zurück. »Wenn Ujurak hier ist, können wir ihn vielleicht wittern.«
    Sie fühlte sich schrecklich ausgeliefert, als sie den Schutz der Höhlen verließen und sich ins Freie wagten. Dass keine Flachgesichter zu sehen waren, musste nicht heißen, dass keine da waren, die nur darauf lauerten, sie mit ihren Feuerstöcken zu vertreiben. Jeden Moment konnte auch der Schwirrvogel ratternd und fauchend zum Leben erwachen.
    Doch als sie sich dem Vogel näherten, geschah nichts. Mit der Nase am Boden untersuchten die drei den Platz. Lusa hatte ihre Sinne auf die kleinste Spur Ujuraks ausgerichtet, den winzigsten Hinweis darauf, dass er da gewesen war. Doch sie fand nichts. Die starken Regenfälle hatten wahrscheinlich sämtliche Gerüche weggewaschen, und selbst wenn etwas übrig war, wurde es vom penetranten Geruch der Feuerbiester überdeckt.
    »So geht das nicht«, knurrte Toklo. »Wir müssen weg hier.«
    »Wohin denn?«, wollte Lusa wissen. »Wir sind dem Schwirrvogel gefolgt. Ujurak muss doch hier irgendwo sein. Mir müssen weitersuchen.«
    »Wenn wir zu lang hierbleiben, finden uns die Flachgesichter bestimmt«, warnte Toklo. »Wir müssen weg, Lusa.«
    »Nein, wartet!« Kallik klang plötzlich aufgeregt.
    Die Eisbärin beschnüffelte etwas, das ein paar Bärenlängen entfernt auf dem Boden lag, dort, wo der Schwarzpfad in den Nistplatz des Schwirrvogels mündete. Lusa lief zu ihr hin und fragte: »Was ist denn?«
    Kallik deutete mit der Schnauze auf den Boden. Da lag ein winziger weißer Bär aus Holz. Als Lusa daran schnupperte, nahm sie Ujuraks schwache Witterung auf.
    »Das ist ein Zeichen!«, rief sie. »Ujurak wusste, dass wir nach ihm suchen würden. Wo müssen wir jetzt hin?«
    Kallik hob die Schnauze und sah die Höhlen an, die rund um das Schwirrvogelnest standen. »Er hat das Zeichen hier zurückgelassen, also muss er hier weitergegangen sein.« Sie ging an den Rand des Schwarzpfads, auf dem der Bär gelegen hatte.
    Wir sind bald bei dir, Ujurak, dachte Lusa. Gemeinsam mit Kallik und Toklo machte sie sich auf den Weg.

29. Kapitel
    Ujurak
    Als Ujurak die Augen öffnete, fand er sich in einem friedvollen weißen Raum wieder. Er wusste nicht genau, wie lange er geschlafen hatte, spürte aber, dass seine Kräfte zurückkehrten. Als er sich aufsetzte, war er froh, dass es sich in seinem Kopf nicht mehr drehte. Die Kehle war noch wund, doch der Rest seines Körpers fühlte sich gut an.
    Die Flachgesichter sind gute Heiler.
    Einen Augenblick streichelte er die weichen Pelze, die sie ihm übergezogen hatten. Sie waren sauber und bequem, auch wenn sie ihm fremd vorkamen. Er hätte gern den warmen Pelz wiedergehabt, den er als Bär getragen hatte.
    Ujurak hatte Hunger und Durst. Auf einer Platte neben seinem Schlaflager stand ein Gefäß mit Wasser. Er wusste nicht recht, wie er daraus trinken sollte. Als er den Mund in die Öffnung steckte, um das Wasser aufzuschlecken, fiel das Gefäß um und das Wasser lief aus. Ujurak beugte sich darüber und leckte es auf.
    Auf der Platte lag auch der letzte seiner drei Holzbären. Ujurak umschloss ihn fest in seiner Hand. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn, als er an Toklo, Lusa und Kallik dachte.
    Zwei der Holzbären hatte er

Weitere Kostenlose Bücher