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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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kleine Schneewölkchen auf. Die letzten Bärenlängen kroch sie auf dem Bauch, sodass sie den Schnee vor sich herschob. Am Rand des Lochs kauerte sie sich hin und starrte reglos das Wasser an. Der Wind, der ihr sanft durch den Pelz fuhr, brachte die flüsternden Stimmen der Geister und der Sternenbärin mit. Kallik konnte immer noch nicht glauben, dass sie Silaluk wirklich begegnet war – und dass Ujurak ihr Sohn war! Sie dachte an die freundlichen und sanften Augen der Sternenbärin, an ihre weiche Stimme, an ihre Ruhe und Kraft, die Kallik tatsächlich an Ujurak erinnerten. Genau so hatte Kallik sie sich vorgestellt, wenn Nisa ihr die alten Geschichten erzählt hatte.
    Je länger sie sich auf das Loch konzentrierte, desto langsamer atmete sie. Obwohl ihr die Tatzen juckten, blieb Kallik völlig unbewegt. Dann, plötzlich, viel früher, als sie es erwartet hatte, wurde sie mit einer fast unmerklichen Bewegung im Wasser belohnt.
    Sofort schnellte sie nach vorn und versenkte die Krallen im fetten Fleisch der Robbe. Der gummiartige Körper warf sich unter ihr hin und her, doch als sie ihm in den Nacken biss, erschlaffte er schlagartig. Kallik zog die Robbe aufs Eis und schüttelte sie noch einmal, um sicherzugehen, dass sie wirklich tot war. Das Wasser lief ihr im Maul zusammen, als sie das saftige Fleisch zwischen den Zähnen schmeckte.
    Sie hatte es geschafft! Sie hatte eine Robbe gefangen, wie ein richtiger Eisbär! Ihre Freunde eilten herbei.
    »Das war toll!«, rief Lusa.
    Beim Anblick der riesigen Robbe stand Toklo das Maul offen. Kallik durchfuhr ein warmer Schauer von der Nasenspitze bis in die Krallen.
    »Gute Arbeit«, grummelte Toklo, ausnahmsweise einmal mit echter Bewunderung. Er ließ sich neben der Robbe nieder und biss ein Stück davon ab.
    »Ich wusste, dass du es kannst«, lobte sie Ujurak. Für Kallik war dies wie ein Echo von Silaluks aufmunternden Worten.
    Kallik riss einen Fetzen Fleisch aus dem Bauch der Robbe und schob es Lusa zu. »Das ist mein Lieblingsstück. Das schmeckt dir bestimmt. Danach geht es dir hoffentlich besser. Ein voller Magen schützt dich vor dem Langen Schlaf.«
    »Danke, Kallik«, erwiderte Lusa, konnte jedoch ihren Widerwillen nicht ganz unterdrücken. Kallik sah zu, wie sie sich einen kleinen Streifen Fleisch abriss und unwillig kaute. Das Gesicht der kleinen Bärin wirkte gequält, gerade so, als müsste sie Igelstacheln fressen statt einer leckeren Robbe.
    Enttäuscht stupste Kallik sie in die Seite. »Magst du das wirklich nicht?«, fragte sie.
    »Es tut mir leid.« Lusa musste husten und rieb sich mit der Tatze die Nase. »Ich finde es toll, dass du eine Robbe gefangen hast, wirklich, aber wenn ich das Fleisch schmecke, wird mir ganz schlecht. Ich fürchte, wenn ich das fresse, wird mein Bauchweh noch schlimmer.« Sie blinzelte Kallik traurig an.
    Als Kallik aufblickte, stand Toklo mit besorgtem Blick neben ihr. »Kannst du nicht wenigstens ein bisschen davon fressen?«, drängte er Lusa.
    Lusa schüttelte den Kopf und legte sich hin. Kallik musste zugeben, dass ihre Freundin wirklich krank aussah. Sie war abgemagert, und da ihr Fell jetzt nass war vom Schnee, sah sie noch dünner aus.
    »Das war’s«, brummte Toklo plötzlich.
    Ujurak, der noch fraß, hob den Kopf. Ihm war wohl die Entschlossenheit in Toklos Stimme aufgefallen. Kallik warf ihm einen unsicheren Blick zu. Dieser Ton kündigte an, dass Toklo etwas vorhatte, das den anderen nicht gefallen würde.
    »Das wird nichts«, erklärte Toklo. »Es tut mir leid wegen deiner Suche, Ujurak. Aber Lusa und ich müssen zurück zum Festland. Sofort.«

16. KAPITEL
    Toklo
    Ein Turm aus weiß-blauem Eis ragte zu Toklos Linken aus dem Schnee, fast doppelt so groß wie er, wenn er sich auf die Hinterbeine stellte. Er erhob sich warnend über ihm, als wollte er jeden Moment über ihm und seinen Freunden zusammenbrechen.
    Toklo mochte den anderen nichts von seinem Traum erzählen, der mit dem, was sie geträumt hatten, offenbar nichts gemein hatte. Die ruppige braune Sternenbärin, der er begegnet war, hatte lauter düstere Voraussagen gemacht. Toklo war mit einem bedrückenden Prickeln im Pelz und der starken Vermutung aufgewacht, dass es hier draußen für keinen von ihnen sicher war, am wenigsten für Lusa.
    Er hatte sich vorgenommen, nicht auf seine Ahnung zu hören. Kein vernünftiger Braunbär traf Entscheidungen, nur weil er einen dämlichen Traum gehabt hatte. Mehr war es schließlich nicht – ein Traum.
    Aber

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