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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Lusa, eine andere Freundin, um die sie sich kümmern konnte. Aber sie hatten keine Zeit, über das Eis zu wandern und jeden Bären mit einem sicheren Unterschlupf zu versorgen. Sie mussten weiter. Ob Kallik begriff, dass ihre Aufgabe wichtiger war als das Schicksal eines einzelnen Bären? Dass, wenn sie Erfolg hatten, alle Bären gerettet wurden?
    Da hob Kallik den Kopf und nahm Witterung auf. »Ich glaube, ich rieche eine Robbe. Ich sehe mal nach. Bin gleich wieder da.« Mit diesen Worten trottete sie davon, die Nase schnuppernd in die Luft gestreckt.
    Iniq ließ sich im Schnee nieder und legte den Kopf auf die Tatzen. »Ihr habt Glück, dass ihr einander habt. Ich war immer gern allein. Aber jetzt, da bald meine Jungen auf mich angewiesen sein werden, fällt mir alles viel schwerer. Und dann noch die Feuerbiester überall. Was für ein Leben werden die Kleinen haben?«
    »Vielleicht wird es nicht immer so sein«, meinte Ujurak. Er wünschte, er hätte die Kraft und Weisheit seiner Mutter. Wenn sie hier wäre, wüsste er genau, was er zu sagen hätte.
    Schon bald kehrte Kallik mit einer Robbe im Maul zurück. Sie ließ sie vor Iniq fallen. »Das ist für dich und deine Jungen«, erklärte sie. »Ich wünschte, wir könnten mehr für dich tun, aber wir müssen weiter.«
    Ujurak begegnete Kalliks Blick und nickte erleichtert.
    Iniq riss die Augen auf, als die fette Robbe vor ihren Tatzen landete. »Ich habe schon seit Tagen kein Robbenfleisch mehr gefressen!«, rief sie. Sie warf den beiden einen unsicheren Blick zu, als erwarte sie, dass sie ihnen die Beute wieder wegnehmen würden, doch Kallik nickte ihr aufmunternd zu. Hungrig stieß Iniq die Zähne in die Robbe. Ujurak bezweifelte, dass er in seinem Leben je so ausgehungert gewesen war wie Iniq.
    »Auf Wiedersehen«, sagte Kallik leise und machte sich auf den Weg. »Möge Silaluk über dich wachen.«
    Iniq schien sie gar nicht zu hören. Sie bohrte die Krallen in das Robbenfleisch und fraß gierig.
    Die beiden Freunde marschierten los, immer in Richtung Sonnenaufgang. Kallik ging schweigend voraus. Doch nach einer halben Himmelslänge drehte sie sich zu ihm um. Ihre sonst so sanften Augen glühten.
    »Was ist da los?«, knurrte sie. »Warum können die Flachgesichter das Eis zerstören? Das ist schrecklich!«
    »Wir werden dafür sorgen, dass das ein Ende hat«, rief Ujurak ihr in Erinnerung. »Genau deshalb sind wir hier.«
    Kallik schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie«, murmelte sie.
    Ujurak ging es nicht anders. Er wusste nur, dass sie weitergehen mussten. Seine Mutter wartete auf ihn und irgendwo da draußen würde er die Wildnis retten, irgendwie.
    Er musste es schaffen.

20. KAPITEL
    Toklo
    In dem rötlichen Nebel, der noch über dem Eis hing, fühlte sich Toklos Fell klebrig und schwer an. Sie waren fast den ganzen Tag gewandert, ohne etwas zu fressen zu finden. Toklo konnte außer dem Dunst nichts riechen.
    Als eine kühle Brise den Nebel einen kurzen Moment aufriss, fuhr Toklo auf. Er kniff die Augen zusammen. Am Rande des Himmels war etwas Dunkles zu sehen, etwas, das nicht nur aus weißem Schnee und Eis bestand. Sein Herz hüpfte.
    »Lusa!«, bellte er. »Siehst du das? Sag mir, dass ich mir das nicht einbilde!«
    Lusa stellte sich neben ihm auf die Hinterbeine und spähte durch den Dunst. »Was, glaubst du, ist das?«, fragte sie.
    »Land!«, rief er. »Oder nicht? Es muss Land sein. Sieh mal, wie nah wir schon sind!«
    Lusas Ohren zuckten. »Vielleicht. Ich höre etwas … ein Rumpeln. Kann das vom Festland kommen?«
    Toklo hörte nichts. »Das werden wir bald sehen.« Seine Tatzen fühlten sich bereits viel leichter an, als er weitermarschierte. Er lief schneller und schneller. »Komm doch! Vielleicht schlafen wir heute Abend schon an Land!«
    Während sie über den Schnee jagten und über blanke Eisflächen rutschten, achtete Toklo auf das Geräusch, von dem Lusa gesprochen hatte. Nach einer Weile hörte er es auch. Es war ein tiefes Grummeln, wie von einem riesigen Bären, der vor sich hin brummt. Und es kam eindeutig näher.
    Lusa warf ihm einen ängstlichen Blick zu. »Glaubst du, dass wir uns da hinwagen können?«, keuchte sie. »Ich finde das Geräusch eher zum Wegrennen.«
    »Das sind wahrscheinlich nur Feuerbiester«, entgegnete Toklo, obwohl auch er ein ungutes Gefühl hatte. »Du weißt doch, wie weit ihr Brüllen zu hören ist. Und wenn es so ist, dann müssen sie ja an Land sein. Das bedeutet, dass unsere Richtung stimmt.« Er

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