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Seelen der Nacht

Seelen der Nacht

Titel: Seelen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Harkness
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ich Hamish mit Em bekanntmachten, auf die er längst nicht so wütend reagierte wie auf Matthew und mich. Sarah hatte den Lärm gehört und erwartete uns in der Tür zur Rezeptur.
    »Jetzt sind wir ein richtiger Konventikel, Sarah«, bemerkte Sophie und fasste nach der Pyramide aus frisch gebackenen Keksen, die sich auf der Kochinsel erhob. »Alle neun  – drei Hexen, drei Dämonen und drei Vampire  – sind vollzählig vertreten.«
    »Sieht so aus«, bestätigte Sarah und begutachtete Hamish. Sie sah ihre Partnerin wie eine wild gewordene Wespe durch die Küche surren. »Em, ich glaube nicht, dass unser neuer Gast Tee oder Kaffee möchte. Steht noch Whisky im Esszimmer?«
    »Diana und ich nennen es die Kommandozentrale «, vertraute Sophie Hamish an und nahm ihn dabei ohne Umschweife am Unterarm. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie wir einen Krieg führen
sollen, ohne dass die Menschen das bemerken. Inzwischen ist das Esszimmer der einzige Raum, in dem wir alle Platz haben. Manchmal quetschen sich auch ein paar Geister dazu.«
    »Geister?« Hamish griff sich an den Kragen und lockerte seine Krawatte.
    »Ins Esszimmer.« Sarah packte Hamishs anderen Ellbogen. »Alle ins Esszimmer.«
    Matthew war schon dort. Es roch leicht nach heißem Wachs. Als alle das Getränk ihrer Wahl in der Hand hielten, eröffnete er das Gespräch.
    »Hamish hat ein paar Fragen«, sagte er. »Genau wie Nathaniel und Sophie. Und ich nehme an, dass es an mir ist, diese Geschichte zu erzählen  – an mir und Diana.«
    Damit holte Matthew erst tief Luft und danach weit aus. Er erzählte alles  – von Ashmole 782 , den Lazarusrittern, den Einbrüchen in Oxford, von Satu und dem, was in La Pierre passiert war, sogar von Baldwins Wutanfall. Von da aus ging es weiter zu der Puppe, dem Ohrring und Krügen mit Gesichtern. Hamish sah Matthew scharf an, als dieser anfing, vom Zeitwandern zu reden und von den drei Objekten, die ich brauchte, um in eine bestimmte Zeit und an einen bestimmten Ort zu reisen.
    »Matthew Clairmont«, zischte Hamish und beugte sich über den Tisch. »Habe ich vielleicht so ein Objekt aus Sept-Tours mitgebracht? Weiß Diana Bescheid?«
    »Nein«, gestand Matthew und wirkte plötzlich verlegen. »Sie wird es an Halloween erfahren.«
    »Also, spätestens an Halloween wird sie es erfahren müssen, nicht wahr?« Hamish seufzte ärgerlich.
    Der Wortwechsel zwischen Hamish und Matthew hörte sich zwar hitzig an, trotzdem drohten die Scharmützel nur zweimal zu einem offenen Bürgerkrieg zu eskalieren. Beide Male waren, was nicht weiter überraschte, Matthew und Nathaniel beteiligt.
    Beim ersten Mal war Matthew gerade dabei, Sophie zu erklären, wie dieser Krieg ablaufen würde  – voller unerwarteter Attacken, lange köchelnder
Fehden zwischen Vampiren und Hexen, die irgendwann in offene Schlachten ausbrechen würden, auch brutale Todesfälle würden nicht ausbleiben, wenn sich die verschiedenen Kreaturen mit Magie, Hexerei, brutaler Gewalt, Geschwindigkeit und übernatürlichem Geschick bekämpften.
    »So werden keine Kriege mehr geführt.« Nathaniels tiefe Stimme durchschnitt das Stimmengewirr, das daraufhin einsetzte.
    Matthews Brauen hoben sich, und er sah ihn ungeduldig an. »Nein?«
    »Kriege werden inzwischen mit dem Computer geführt. Wir befinden uns nicht mehr im dreizehnten Jahrhundert. Niemand kämpft heute noch Mann gegen Mann.« Er deutete zum Notebook, das auf dem Sideboard stand. »Mit dem Computer kann man seine Feinde ausschalten, ohne auch nur einen Schuss abzufeuern oder einen Tropfen Blut zu vergießen.«
    »Vielleicht befinden wir uns tatsächlich nicht mehr im dreizehnten Jahrhundert, Nathaniel, aber einige der Beteiligten haben damals schon gelebt und eine sentimentale Neigung dazu, ihren Gegner auf altmodische Weise zu vernichten. Überlass das mir und Marcus.« Matthew glaubte, damit sei die Sache erledigt.
    Nathaniel schüttelte den Kopf und starrte eisern auf die Tischplatte.
    »Hast du noch etwas zu sagen?« Matthews Stimme hatte sich zu einem unheilverheißenden, kehligen Schnurren gesenkt.
    »Du hast unmissverständlich klargemacht, wie du vorgehen willst.« Nathaniel schob provozierend das Kinn vor und zuckte dann mit den Achseln. »Wie du meinst. Aber du machst einen Fehler, wenn du glaubst, dass deine Feinde nicht die modernsten Mittel einsetzen werden, um dich zu vernichten. Schließlich dürfen wir die Menschen nicht vergessen, denen es auffallen muss, wenn sich Hexen und

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