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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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erfolgreich beendet hatte, wie Ian und Kyle. Ich musste lächeln, wenn sie dieses Wort benutzten - »Mission«. Es klang so großartig. In Wirklichkeit war es nur ein Gang in den Supermarkt, genauso wie ich es Hunderte von Malen in San Diego gemacht hatte, als ich nur mich selbst ernährt hatte.
    Kyle hatte Recht, es war zu leicht, um aufregend zu sein. Ich schob meinen Einkaufswagen durch die Gänge. Ich lächelte die Seelen an, die mich anlächelten, und füllte meinen Wagen mit Waren, die lange haltbar waren. Normalerweise griff ich auch nach ein paar verderblichen Sachen - für die Männer, die sich hinten im Lieferwagen versteckt hielten. Fertigsandwiches aus der Feinkostabteilung oder Ähnliches. Und dann vielleicht noch etwas Süßes. Ian stand auf Minz-Schoko-Eis. Kyle mochte am liebsten Karamellbonbons. Jared aß alles, was man ihm anbot; offenbar hatte er so etwas wie Lieblingsgerichte schon vor vielen Jahren aufgegeben, als er ein Leben führen musste, in dem Wünsche keinen Platz hatten und sogar Bedürfnisse sorgfältig abgewogen wurden, bevor man sie stillte. Ein weiterer Grund, weshalb er so gut geeignet war für dieses Leben - er konnte Prioritäten unabhängig von persönlichen Vorlieben setzen.
    Gelegentlich fiel ich jemandem in den kleineren Städten auf, sprach mich jemand an. Ich hatte meinen Text so gut gelernt, dass ich inzwischen wahrscheinlich sogar einen Menschen hätte täuschen können.
    »Hallo. Sind Sie neu hier in der Stadt?«
    »Ja. Gerade erst angekommen.«
    »Was führt Sie nach Byers?«
    Ich achtete jedes Mal darauf, noch einen Blick auf die Karte zu werfen, bevor ich aus dem Lieferwagen stieg, damit mir der Name der Stadt vertraut war.
    »Mein Lebensgefährte reist viel. Er ist Fotograf.«
    »Das ist ja toll! Ein Künstler! Na, die Umgebung hier ist ja auch wirklich sehr schön …«
    Ursprünglich war ich selbst die Künstlerin gewesen. Aber ich hatte festgestellt, dass ich in Gesprächen mit Männern Zeit sparte, wenn ich einfließen ließ, dass ich bereits liiert war.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Gern geschehen. Kommen Sie bald wieder.«
    Ich musste nur einmal mit einem Apotheker sprechen, in Salt Lake City; anschließend wusste ich, wonach ich Ausschau halten musste.
    Ein schüchternes Lächeln. »Ich bin nicht sicher, ob ich mich richtig ernähre. Ich kann mir einfach das Fast Food und den Süßkram nicht verkneifen. Dieser Körper ist so scharf auf Süßes …«
    »Sie müssen vernünftig sein, Thousand Petals. Ich weiß, wie leicht man da schwach wird, aber Sie müssen auf Ihre Ernährung achten. In der Zwischenzeit sollten Sie ein Nahrungsergänzungsmittel schlucken.«
    Gesundheit. Als ich den so offensichtlichen Namen auf der Flasche las, kam ich mir blöd vor, dass ich überhaupt gefragt hatte.
    »Möchten Sie lieber Erdbeer- oder Schokoladengeschmack?«
    »Könnte ich beide ausprobieren?«
    Und die freundliche Seele namens Earthborn gab mir zwei große Flaschen.
    Keine besonders große Herausforderung. Ich verspürte nur Angst oder eine Ahnung von Gefahr, wenn ich an die kleine Blausäurekapsel dachte, die ich immer in einer gut zugänglichen Tasche bei mir trug. Nur für den Fall.
    »In der nächsten Stadt solltest du dir neue Klamotten besorgen«, sagte Jared.
    »Schon wieder?«
    »Die hier sehen ein bisschen zerknittert aus.«
    »Okay«, stimmte ich zu. Ich hatte etwas gegen Verschwendung, aber der stetig wachsende Stapel schmutziger Wäsche würde nicht verkommen. Lily und Heidi und Paige hatten alle ungefähr meine Größe und würden dankbar sein für etwas Neues zum Anziehen. Die Männer hatten selten so etwas wie Klamotten mitgebracht, wenn sie auf Tour gegangen waren. Bei jedem Raubzug war es um Leben und Tod gegangen - Kleidung hatte da nicht an erster Stelle gestanden. Genauso wenig wie die milden Seifen und Shampoos, die ich aus jedem Laden mitnahm.
    »Du müsstest dich wahrscheinlich auch mal wieder waschen«, sagte Jared mit einem Seufzen. »Ich würde sagen, heute Nacht brauchen wir ein Hotel.«
    Früher hatten sie sich nicht darum kümmern müssen, wie sie herumliefen. Natürlich musste nur ich auch aus der Nähe so aussehen, als wäre ich Teil der Zivilisation. Die Männer trugen jetzt Jeans und dunkle T-Shirts, Sachen, auf denen man den Dreck nicht so sah und die keine Aufmerksamkeit erregten, wenn sie vielleicht mal jemand kurz zu Gesicht bekam.
    Sie hassten es alle drei, in den Motels am Highway zu übernachten - sich direkt in der Höhle des

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