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Seelenbrand (German Edition)

Seelenbrand (German Edition)

Titel: Seelenbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Mickholz
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...«
    »Luzifer?« Die Mundwinkel des fahlen Zwergs zuckten.
    Pierre deutete zur geheimen Tür hinüber. »Wir haben die Halle gefunden, in deren Mitte diese Statue des Teufels stand und ...«
    »Ja?« An von Rittenbergs Gesichtszügen, der sich leicht nach vorn gebeugt hatte, war nichts abzulesen.
    »Das Pentagramm auf Ihrem Notizbuch ... ist identisch mit dem fünfzackigen Stern im Boden dieses okkulten Ortes!« Pierre atmete tief durch und lauerte, was nun geschah.
    Von Rittenberg saß bewegungslos da und wartete scheinbar auf die Pointe. Irritiert sah er kurz zu Marie hinüber. »Ja, natürlich sind diese beiden Sterne identisch!« piepste er schließlich wie selbstverständlich. »Dieses hier ...«, er schloß das Notizbuch und deutete auf das goldene, zackige Emblem auf dem Einband, »... ist das Zeichen meiner Dienststelle!« Fragend sah er sich um. »Was haben Sie denn gedacht?«
    »Sie sind also nicht ... der Teufel?« platzte es aus Marie heraus.
    Von Rittenberg schien seinen Ohren nicht zu trauen. »Meine Liebe ...«, entgegnete er schließlich salbungsvoll, während er sich einige Flusen von seinem Anzug wischte, »... ich fühle mich natürlich außerordentlich geehrt, daß Sie mir eine derartig dramatische Rolle zutrauen würden ... aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dem Part des Diabolus«, er legte seine Hände ruckartig an die Schläfen und imitierte mit seinen Zeigefingern die Teufelshörner, »... auch wirklich gewachsen wäre.«
    Wußte dieser Spinner überhaupt, was er da redete? Diese fixe Idee, für das Theater geboren zu sein, war ja schon krankhaft ...
    »Warum führt Ihre kirchliche Dienststelle denn ein solch ... dämonisches Symbol in Ihrem Wappen?« Der Sache mit dem Wolf – als dem Hirten der Schafe – wollte Pierre doch noch auf den Grund gehen. »Führt denn nicht schon der Anblick dieses Zeichens ... bei Ihren kirchlichen Auftraggebern in Rom zu ... frommer Hysterie?«
    »Wie ich Ihnen bereits sagte«, hüstelte von Rittenberg, »sind wir gewissermaßen für die Hygiene unseres Glaubens verantwortlich. Und das beinhaltet sowohl die Sichtung und Archivierung von Relikten aus der Zeit Jesu Christi – und seinem Umfeld –, als auch ...«, er stockte, »... die Ausspähung des Bösen auf unserer Erde.« Er fummelte hastig in einer Tasche seines Anzugs und förderte schließlich eine dicke Zigarre zutage. »Wissen Sie ...«, behende trennte er mit einer kleinen, rasiermesserscharfen Klinge die hintere Spitze der Tabakstange ab, »... wir stehen alle auf derselben Seite!«
    »Und was ist damit?« Pierre zeigte auf die Mauser, die in Griffweite auf dem Schreibtisch lag.
    »Betrachten Sie das als ein unwesentliches Detail in einem großen ...«, er entzündete ein Streichholz, »... in einem unglaublich bedeutsamen Spiel!«
    »Ein Spiel?«
    Von Rittenberg setzte seine Zigarre wie eine Dampflok unter Feuer und entließ eine große Schwade Rauch aus seinem Mund. »So könnte man es sagen. Aber der Einsatz in diesem Spiel ist größer als alles, was Sie sich vorstellen können.« Genüßlich blies er kleine Rauchkringel in die Luft.
    Plötzlich wurde er ernst und setzte sich gerade auf seinen gepolsterten Stuhl. »Es geht um Ihre Seelen!« hauchte er und deutete mit seinem dampfenden Tabakstengel auf Marie. »Ich beobachte Sie nun schon eine ganze Zeit und weiß daher ... daß Sie diese Nachricht ... nicht ganz unvorbereitet trifft!« Er zog mit Genuß an dem giftigen Ding. »Und bitte ...«, gequält sah er seine Gäste an, »... lassen wir dieses Versteckspiel!« Rauchkringel verließen seinen Mund. »Ich bin im Bilde ... worauf Sie hier gestoßen sind. Und außerdem«, er tippte mit dem Finger auf sein Notizbuch, »bin ich gewissermaßen ... in Vorleistung getreten, als ich Ihnen diese geheimen Details aus dem Leben Jesu Christi verraten habe.«
    »Alles Lüge!« schimpfte Marie von ihrer Kiste. »Sie sollten sich schämen ... sich als Mann der Kirche ... solch ungeheuerliche Dinge über unseren Herrn auszudenken!«
    »Meine Liebe«, er blies eine Rauchschwade in ihre Richtung, und sein arroganter Ton war übelerregend, »ich weiß, daß Sie Schwierigkeiten haben, diese Fakten zu akzeptieren, aber vielleichtgestatten Sie es mir – und Abbé du Lac – unsere Unterhaltung ohne Ihre kindischen Zwischenrufe weiterzuführen.«
    Er hätte sie ja gern vor diesem hochnäsigen Zwerg in Schutz genommen ... aber dieser undurchsichtige, dampfende Kleine wußte von Dingen ... die ihm Schauer

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