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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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ihr Haar und spielte damit. Sie sog scharf die Luft ein. Ihr Körper versteifte sich, doch zeitgleich raste ihr Puls.

    Nach den letzten Tagen in Gesellschaft der Le Vrais hätte sie es nicht überrascht, jemand hätte bei ihr die Diagnose Schizophrenie gestellt.

    So gespalten und hin und her gerissen hatte sie sich noch nie gefühlt. Doch diesmal siegte die Vernunft. Oder war es das Herz? Oder beides? Mia stöhnte leise. Sie wollte nicht mehr denken, sie wollte nur noch fühlen und sich von der Wärme, die der Körper hinter ihr ausstrahlte, einlullen lassen.

    Die Hand wanderte von ihrem Haar hinunter zum Rücken.

    »Du bist klatschnass«, raunte Aleksander ihr ins Ohr. Sein warmer Atem, der ihre Haut streifte, ließ Mia erzittern.

    Doch Aleksander führte das auf den Umstand ihrer nassen Kleidung zurück.

    »Du wirst dir eine Grippe einfangen, wenn du so einschläfst. Zieh die Klamotten aus.«

    Mit einem Ruck drehte Mia sich herum. Er war so nah, dass sie seine Aura fast körperlich spüren konnte.

    »Das könnte dir wohl so passen«, schnappte sie.

    Aleksander schwieg kurz, so als suchte er nach einer geeigneten Ausrede.

    Doch die kam nicht.

    »Mia, ich will dir nichts tun. Wenn du willst, drehe ich dir den Rücken zu und verharre den Rest der Nacht in dieser Position.«

    Er brach kurz ab und Mia hörte ein leises Rascheln. Dann spürte sie etwas Weiches an ihrer Wange.

    »Du musst es nicht tun, aber ich glaube, dass ein wenig verletzte Eitelkeit einer Grippe mit hohem Fieber vorzuziehen ist.«

    Mia zog das weiche Etwas von ihrem Gesicht. »Was ist das?«

    »Einer meiner Pullover, oder dachtest du ich besitze nicht so viel Feingefühl, um zu wissen, dass dir deine Nacktheit in meiner Gegenwart zuwider wäre?«

    Mia schluckte und kam sich mit einem Mal ziemlich albern vor.

    »Danke«, hauchte sie und war froh um die alles verschluckende Dunkelheit. Wobei ihre Wangen so sehr glühten, dass sie meinte, sie würden wie eine rote Signalampel leuchten.

    »Nun mach schon, zieh dich um. Ich drehe mich auch weg.«

    »Blödsinn«, murmelte Mia. »Es ist sowieso alles rabenschwarz.«

    Dennoch zog sie in Windeseile ihr Sweatshirt aus und streifte in, an Weltrekord grenzender Schnelligkeit, Aleksanders Pullover über den Kopf. Heilfroh, das nasse Ding los zu sein, schleuderte sie es von sich. Beherzt schlüpfte sie noch aus den nassen Jeans. Nur den Slip, den behielt sie an. Aleksanders Pullover fühlte sich herrlich flauschig an. Zufrieden mummelte sie sich hinein und atmete seinen Geruch ein. Es war unbeschreiblich, wie er roch. Ein Mix aus … einfach aus Aleksander und in diesem Moment war das gut so.

    Doch trotz des wärmenden Kleidungsstückes konnte sie nicht verhindern, dass sich ihre Zehen wie Eiszapfen anfühlten und Gänsehaut ihren Körper überzog. Mia schlang die Arme um ihren Oberkörper und rubbelte, um die Kälte aus ihren Gliedern zu vertreiben. Draußen tobte weiterhin das Gewitter. Das Geräusch der Regentropfen, die auf der Zeltplane aufschlugen, war so laut, als würde dort draußen jemand Ping-Pong gegen die Campingbehausung spielen.

    »Dir ist immer noch kalt!«, stellte Aleksander ohne Umschweife fest, als er Mias reibende Bewegungen wahrnahm.

    »Wundert dich das?«

    »Nein, das tut es nicht. Ich frage mich nur, was ich tun kann, um dir zu helfen.«

    »Wie überaus großherzig von dir«, spottete Mia abfällig. Sie konnte seine spitzzüngigen Bemerkungen und den unverhohlenen Spott in seinen Blicken einfach nicht vergessen. Und entschuldigen schon gar nicht.

    »Es wäre eine Ehre für mich, dich heiß zu machen …«

    Mia versetzte ihm einen Rempler und schnaufte laut.

    »Chauvi!«

    Aleksander schluckte hörbar. »Ich meine, dich zu wärmen, aber da du mir dann wahrscheinlich sowieso nur böswillige Absichten unterstellst, lasse ich es besser bleiben.«

    Mia vernahm ein kurzes Rascheln, was darauf schließen ließ, dass Aleksander ihr den Rücken zudrehte.

    »Was sagt denn deine Kleine dazu, wenn du jetzt mit mir kuschelst, anstatt mit ihr? Und wo ist sie überhaupt?«

    »Hä?«

    Wieder das Geraschel von Polyester. Entweder Aleksander saß nun oder hatte sich ihr erneut zugewandt.

    »Tu doch nicht so. Ich habe euch heute Abend gesehen. Am Feuer.«

    »Du hast mich also beobachtet.« Es klang sehr zufrieden, so wie er es sagte.

    »Nein, habe ich nicht«, rechtfertigte sich Mia.

    »Die Kleine ist ganz nett.«

    »Nett? Meine Oma ist auch nett.«

    Aleksander stieß

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