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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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und Fluchtinstinkt zu verdanken, dass sie restlos alle im vorderen Teil der Behausung gewesen waren.

    Das Zelt der Jungs wurde geöffnet und Dr. Psycho streckte den Kopf gerade soweit heraus, dass die Regentropfen auf seine fliehende Stirn fielen.

    »Ist einer von euch etwas geschehen?«, brüllte er gegen den trommelnden Regenschauer an.

    Einige Mädchen schüttelten monoton den Kopf.

    »Was machen wir denn jetzt mit euch?« Der Campleiter zog während seiner Überlegungen den Kopf bereits ins Trockene.

    Ungläubig sah Mia mit an, wie der Psycho-Arsch tatsächlich überlegte, was getan werden sollte, während einige seiner Schutzbefohlenen gerade einen mittelschweren Weltuntergang miterlebten. Mia bibberte vor Kälte und Nässe. Ihre Zähne schlugen aufeinander, als hätte jemand ihren Kiefer aus der Verankerung gerissen. Das Haar klebte pitschnass und bleischwer an ihrem Kopf und die nackten Füße standen zentimetertief im Morast.

    Unser Wohl scheint diesem Idioten aber sehr am Herzen zu liegen , dachte Mia. Denn Dr. Psycho hatte sich noch immer zu keiner Entscheidung durchgerungen. Doch die Tatsache, dass sie weder einen Erfrierungstod sterben, noch an einer Lungenentzündung krepieren wollte, ließ Mia mutig werden. Mit schnellen Schritten stapfte sie durch den sumpfigen Waldboden und riss die Plane des Jungenzeltes zur Seite.

    Dr. Psycho schaute sie völlig verdattert an.

    »Aaaber das geht doch nicht. Ihr könnt doch nicht …«

    »Natürlich können wir«, schrie Mia aufgebracht. »Oder sollen wir uns dort draußen den Tod holen, nur weil sie ihre Ansichten aus dem Mittelalter konserviert haben?«

    Mia warf einen Blick über die Schulter. »Kommt!«, rief sie den Mädchen zu und winkte sie heran.

    Erleichtert setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung.

    Im Zelt der Jungs herrschte grottentiefe Dunkelheit. Nicht der kleinste Umriss war zu erkennen. Mia stolperte und fiel über ein wildes Durcheinander von Armen und Beinen. Und nachdem sich die Jungen von ihrem Schrecken erholt hatten und Gewissheit herrschte, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen war, wurden die ersten pubertären Anmachsprüche laut.

    »Hey, du darfst auch ruhig ein wenig tiefer anfassen«, johlte jemand, als Mia sich eben aus einem Bauch in den Ausmaßen eines Heißluftballons wühlte.

    »Das hatte ich auch vor, allerdings konnte ich dort nichts finden«, konterte sie schlagfertig und suchte sich schnell einen Platz fernab von Speckbauch.

    Plötzlich flammte helles Licht auf. Der Strahl einer dicken Taschenlampe leuchtete Mia direkt ins Gesicht.

    »Jetzt wollen wir dem Kindergarten hier mal ein Ende bereiten«, grollte der Campleiter. »Jeder sucht sich augenblicklich einen Platz zum Schlafen. Und die Hände bleiben bei euch. Habt ihr das verstanden, meine Damen und Herren!«

    Dr. Psycho rollte wild mit den Augen und Mia gratulierte sich aufs Neue für ihre treffende Auswahl in Sachen Namen für ihn.

    »Wer die Finger nicht bei sich lässt, der fliegt in hohem Bogen.«

    Unverständliches Gemurmel folgte. Doch keiner wagte zu widersprechen, geschweige denn, sich mit dem Leiter anzulegen.

    Mia blickte suchend um sich. Sie sehnte sich momentan nach nichts mehr, als nach Wärme, Schutz und Trost. Felix! Auch wenn er nicht den Traum ihrer schlaflosen Nächte personifizierte, seine Arme würden ihr jetzt genau das geben, nach was sie lechzte. Doch wie sie entmutigt feststellte, lag Felix’ Schlafplatz ziemlich am Eingang. Rechts und links von ihm hatten bereits zwei andere Mädchen Stellung bezogen. Und wie Mia mühelos erkannte, schien er alles andere als abgeneigt zu sein.

    Also war dein Gesülze auch nichts als heiße Luft , dachte Mia voller Gram.

    Ohne weiter darauf zu achten, wer in ihrer Nähe lag, ließ sie sich auf den nächsten freien Platz sinken.

    Das Licht der Taschenlampe erlosch.

    »Na, schlechtes Benehmen an den Tag gelegt? Teller nicht aufgegessen? Undamenhaft geflucht? Oder warum sonst straft uns alle der Donnergott mit einer Sintflut und verübt auf euch hinterhältige Attentate?«

    Mia erstarrte zu Eis. Das war mal wieder typisch für sie. Bei all den freien Plätzen musste sie sich ausgerechnet neben den Einen legen.

    »Siehst du, nun weinen die Engel im Himmel, weil du dein Frühstück verweigert hast«, neckte sie die Stimme.

    »Ja und der Himmelvater droht und schimpft, weil ich stets ein unartiges Mädchen bin«, gab Mia bissig zurück.

    Aleksander lachte leise.

    Eine warme Hand kroch in

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