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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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noch schwer geschockt.

    »Es ist doch alles ganz anders«, flüsterte Aleksander.

    Er hob schwermütig den Kopf und blickte sie aus so bekümmert dreinblickenden Augen an, dass sie fast weich geworden wäre. Fast!

    »Das kannst du ja dann der Polizei erklären«, meinte sie steif und zog ihn am Ärmel.

    »Steh auf! Wir gehen zurück!«, befahl sie harsch.

    Widerstandslos ließ er sich mitziehen. Mias Meinung nach ein weiteres Indiz dafür, dass sie mit ihrer Vermutung voll ins Schwarze getroffen hatte.

    Denn wären er und sein Bruder unschuldig, würde er sich dann nicht vehement verteidigen?

    Nur wenige Meter, nachdem sie losmarschiert waren, kehrte der Schwindel in Mias Kopf zurück. Taumelnd blieb sie stehen und stützte sich am nächsten Baum ab. In diesem Zustand würde sie niemals den Weg bis zum Lagerplatz schaffen.

    Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an das raue Holz.

    Nur nicht umkippen. Nur keine Schwäche zeigen , mahnte sie sich in Gedanken.

    Mia bemühte sich, die Luft langsam und gleichmäßig durch ihre Lungen gleiten zu lassen und hoffte, dass sich der Schwindel dadurch zumindest verbessern würde.

    Aleksander trat neben sie.

    »Komm«, sagte er einsilbig, griff ihr um die Taille und stützte sie. Mia ließ es bereitwillig zu. Immerhin hatte sie einen Auftrag zu erfüllen. Ihre Pflicht zu tun, als aufmerksamer Bürger eines demokratischen Staates.

    Dennoch wunderte sie sich ein wenig, wieso Aleksander ihr half. Kraftvoll und ohne sich zu beklagen, schleppte er sie durch den nächtlichen Wald.

    Er will sicher nur sein schlechtes Gewissen beruhigen und Pluspunkte sammeln, um später vor Gericht nicht als kaltblütiger Mitwisser eines Mordes dazustehen.

    Während des gesamten Marsches gab Aleksander kein Wort von sich. Und auch Mia hing ihren eigenen Gedanken nach, die sich jedoch abstruser Weise nur um das Eine drehten. Um ihn.

    Es dämmerte bereits und der Himmel zeigte ein zartes Rosé, als sie die Waldlichtung erreichten. Dort herrschte inzwischen Nachkriegsstimmung.

    Die Jugendlichen packten ihr Hab und Gut zusammen, bauten die Zelte ab und löschten die vor sich hinglimmende Glut.

    Mia wand sich aus Aleksanders Umklammerung und humpelte auf den Campleiter zu.

    »Was ist hier los?«, fragte sie aufgeregt. »Wo ist die Polizei?«

    Die Antwort kam als einsilbiges Brummen.

    »Fort!«

    Geschockt riss Mia die Augen auf. »Wie, fort?«

    Genervt blies der Campleiter die Luft durch seine großen Nasenlöcher.

    »Was ist daran so schwer zu verstehen. Fort. Weg. Gegangen.«

    »Und Hanna?«, fragte Mia ungläubig. Sie konnte nicht fassen, dass die Polizeiaktion so schnell vorüber war.

    »Die haben sie mitgenommen.«

    Mia schluckte.

    »Sie … sie haben sie also gefunden?«

    Der Campleiter schnaufte erneut und gab dabei ein grunzendes Geräusch von sich.

    »Was heißt hier, gefunden. Sie ist von alleine wieder gekommen. Genau in dem Augenblick, als die Polizei eintraf.«

    Mia erstarrte.

    »Sie … sie meinen sie ist von selbst hierher zurückgekommen. Lebendig?«

    Der Campleiter betrachtete sie, als sei sie nicht ganz zurechnungsfähig.

    Und genauso fühlte Mia sich auch.

    »Natürlich lebendig. Oder hast du schon mal eine Tote durch den Wald spazieren sehen. Sie hatte sich scheinbar im Wald verlaufen und das Unwetter dort draußen miterlebt. Sie steht unter Schock. Bekommt keine zusammenhängenden drei Sätze mehr heraus. Redet wirres Zeug.«

    Der Campleiter zog eine Prise Schnupftabak aus der Tasche und stopfte sie in seine Nase. Nachdem er einen ordentlichen Nieser ausgestoßen hatte, fuhr er fort.

    »Die Polizei bringt die Kleine jetzt ins Krankenhaus. Sie meinten, es bedarf wohl einiges an Zeit, bis sie psychisch wieder einigermaßen stabil sein wird.«

    Der Campleiter hielt kurz inne und musterte Mia von oben bis unten.

    »Ach ja und nun zu dir, mein Fräulein. Was bildest du dir eigentlich ein, dich aus dem Staub zu machen. Meine Anweisungen waren, glaube ich, deutlich genug. Hättest du dir keinen anderen Zeitpunkt aussuchen können, um dich mit deinem Freund auf dem Waldboden zu wälzen?«

    Missbilligend betrachtete er Mias verdreckte Kleidung, ehe er sich zu Aleksander umdrehte und ihn zu sich winkte.

    »Auch du Freundchen kannst dich noch auf eine gewaltige Standpauke gefasst machen, wenn wir zurück im Camp sind, hast du mich verstanden?«

    Aleksander zuckte gleichgültig die Schultern. Er schenkte dem Leiter keinen Blick. Starr und unbeweglich sah er

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