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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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ist zum Beispiel bekannt gegeben worden, dass am heutigen Tag die Sonne scheint und keine Niederschläge eintreten werden.“
    „Ich werde es nicht erleben", meinte Dornbusch, „denn solange kann ich nicht hier bleiben. Auf der Erde liege ich in Koma, ohne zu sterben."
    „Vielleicht wollen Sie in dieses Jammertal, das Erde genannt wird ,
    gar nicht mehr zurück, wenn Sie hier mehrere Stunden gewesen sind", an t wortete Quoll .
    „Aber dann wäre ich ja tot. Übrigens, da fällt mir etwas ein. Sie haben mir beim letzten Mal nicht auf meine Frage geantwortet. Wieso darf Fanny so schnell wieder geboren werden und die anderen nicht?“
    „Fanny ist ermordet worden. Sie ist ein Opfer. Diese Menschen dürfen s o fort wieder geboren werden.“
    „Und Selbstmörder? Wie steht es mit ihnen?“
    „Selbstmörder? Warum fragen Sie?“
    „Nur so. Interesse halber.“
    „Selbstmord ist Sünde."
    „Sünde? Sie reden von Sünde und glauben an keine Religion. Wie das?“
    „Ich sehe schon, Sie haben nicht begriffen, was ich damals sagen wollte. Aber wenn Sie länger hier bleiben werden, wird Ihnen so nach und nach einiges klar werden. Die Gesetze des Saparus sind unumstößlich. Wir jagen Selbstmörder nicht davon, wenn sie sich unseren Planeten ausgesucht h a ben, um wiedergeboren zu werden. Doch sie müssen ihre Läuterung durc h laufen, wie alle anderen auch. Ihre Seelen werden ..."
    „Seelen?“ Dornbusch lachte höhnisch. „Schon wieder Seelen. Die Erde n menschen haben keine Seelen, sie sind nur Maschinen, glauben Sie mir.“
    „Mag sein. Sie können sich mit Maschinen vergleichen, doch vergessen Sie eins nicht. Die Maschine besteht aus dem Material, aus dem sie gebaut ist, aus der Kraft, die sie treibt und aus dem wichtigsten Bestandteil, aus der Idee, welche ihr zugrunde liegt. Diese s ist ihr ICH, ihre Seele. Es ist also ebenso wie bei jedem Lebewesen, und deshalb ist der Vergleich zwischen Maschinen und Menschen kein ganz unrichtiger.“
    „Nur vergisst man in der Regel die Idee bei der Maschine, obgleich sie ihre Grundlage und ihr Ursprung ist. Die Schöpfungen des Menschen besitzen kein selbstständiges Denkvermögen, kein Leben, ein Umstand, der als ev i denter Beweis für das ursprüngliche Vorhandensein der Seele zu betrachten ist. Wäre zunächst der Körper und träte das Denkvermögen erst als sein Produkt in die Erscheinung, so wäre es unseren Chemikern längst gelungen, eine einfache Zelle durch Mischung der Elemente zu erzeugen. Da aber der Geist der Urheber der Materie ist, so kann man natürlicherweise auch in der raffiniertesten Mischung der Elemente oder in den genialsten Mechanismus kein selbstständiges Leben erwecken. Während wir mit unserem Geist die Materie, sein Produkt, meistern, können wir nicht ihn selbst mit seinem eigenen Erzeugnis hervorrufen.
    Der Mensch wird daher niemals etwas anderes als einen Mechanismus pr o duzieren können, nach dessen allerdings unsterblicher Idee, solange sie b e kannt ist, die gleiche Maschine immer wieder aufgebaut werden kann."
    „Wie herrlich die Sonne scheint", sagte Dornbusch, den die belehrenden Ausführungen allmählich langweilten. „Dieser herrliche Duft von den Wi e sen und Feldern. Und sehen Sie nur diese vielen Käfer und Insekten. Hören Sie mal!"
    Dornbusch lauschte den Tönen, die aus dem Tal empordrangen. Fanfaren, Weckrufe vermischten sich mit dem Gesang der Vögel. Jetzt kam eine Gruppe junger Männer heran und sie begannen, rasch auf der großen Wiese ein Podium aufzubauen. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Dornbusch blickte aufwärts. In großer Höhe über ihnen schwebten Flugapparate, und aus der Ferne kamen immer mehr. Ein Zischen, Rauschen und Sausen erfüllt die Luft, als die Ersten landeten.
    „Wunderbar", schwärmte Dornbusch. „Keiner stößt mit dem anderen z u sammen. Sie landen wohl auf der anderen Seite des Gebäudes? Das gibt es doch gar nicht."
    Dornbusch sah auf das Flugzeug, das wie ein ICE-Zug aussah mit seinen aneinanderhängenden Wagen.
    „Ja, das sind unsere neuesten Erfindungen, die SAFZ. Beim Aussteigen gibt es kaum Probleme oder Unfälle, anders beim Aufsteigen. Viele Flu g zeugführer wollen besondere Steuerfertigkeit zeigen und beweisen, dass alle Wagen mit einem Mal aufsteigen können. Das gelingt aber nicht immer, und so kommt es immer noch häufig zu Zusammenstößen oder Unfällen. Unsere Wissenschaftler an den Universitäten sind bemüht, die Fehler zu finden und rasch abzustellen.“
    „Was

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