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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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auf be i den Halbkugeln beweisen es. Brenton hat nun unter Berücksichtigung der jetzigen Entfernung von der Wega, der Schiefe unserer Ekliptik, der Abtr a gung unserer Gebirge sowie verschiedener anderer wichtiger Momente den Zeitpunkt festgelegt, an welchem die Katastrophe erfolgt ist.“
    „Das war eine zwecklose Arbeit, meine ich."
    „Sie irren. Brentons Arbeit ist für den Saparus von außerordentlicher Wic h tigkeit. Denn Brenton begnügte sich nicht damit zu erforschen, wann der Planet sich geteilt hatte, er sagte auch voraus, wann der nächste Zusamme n stoß mit einem Asteroiden zu erwarten ist.“
    „Und wann wäre das? “, fragte Dornbusch gespannt.
     
    „In circa dreihundertdreißig Jahren. Dieser Umstand beeinflusst die allg e meine Weltpolitik auf dem Saparus außerordentlich, denn der Anprall zieht natürlich selbst die davon entferntesten Punkte unseres Planeten in Mitle i denschaft. Nun beriet man an allen Orten, wie die Katastrophe abgewendet werden kann. Brenton machte den Vorschlag, ein Riesenmoor anzulegen.“
    „Eigenartige Sorgen. Es gibt doch keine Mittel, ein solches Ereignis abz u wenden. Der Mensch hat noch nie Naturkatastrophen überwunden und er wird sie nie überwinden, und ich denke, das trifft auch für die Saparusb e wohner zu. Und wozu soll das Moor gut sein?"
    „Sie irren gewaltig, lieber Dornbusch. Sobald man nämlich den Eintritt lange genug vorher weiß, kann man sich gegen die Übel schützen. Brenton hat genau die Stelle berechnet, wo der Asteroid einschlagen wird. Das Moor wird den Aufprall mildern. Außer der Milderung des Stoßes würde man hierdurch die Einverleibung der Gesamtmasse des Asteroiden erreichen, der den sechshundertsten Teil des Saparusgewichts besitzt. Dieser Zuwachs wäre unserem Planeten in jeder Beziehung vorteilhaft.
    Er würde aber, wenn das Moor nicht gebaut würde, nur im geringen U m fang eintreten, weil sich jetzt an der Stelle des Einschlags ein Felsengebirge befindet. Die Steine des zersplitterten Asteroiden würden also durch den Aufprall in den Weltenraum zurückgeschleudert werden."
    „Na ja“, sagte Dornbusch und sah zu Lotus und Reka, die gespannt zu den Katafalken sahen. Fanny stand stumm daneben, die Hand ihres Vaters u m klammert.
    „Was ich schon immer fragen wollte, Quoll . Wie sieht es mit Ihren A r meen, Ihrer Kriegsmarine aus?“
    „Sie haben nun schon so vieles gesehen und erlebt, Dornbusch“, sagte Quoll unwirsch. „Und trotzdem stellen Sie solche Fragen. Ich dachte, Sie hätten etwas von unserem Leben und unserem Kulturstand mitbekommen. Seit fast tausend Jahren gibt es auf unserem Planeten keine Einrichtung mehr, die mit Massengewalttätigkeit irgendetwas zu tun hätte.“
    Quoll sprach lauter und einige Neugierige versammelten sich um ihn.
    „Wir haben keine Grenzen, bei uns gibt es keine blutigen Massenkämpfe mehr. Unsere Menschen kämpfen gemeinsam gegen die Unbilden der Natur, der Erhalt des Lebens und der Natur, das ist ihre einzige Sorge. Unsere S a parusbewohner beschäftigt im Moment nur ein Gedanke, dass riesige G e birge abzutragen, und an seiner Stelle ein ungeheures tiefes Moor zu graben. Kein Erdenmensch ist imstande, sich von der gigantischen Größe dieser Aufgabe eine Vorstellung zu machen. Sie würden nicht einmal die Folg e erscheinungen dieser Tat, die Veränderungen des Klimas und der Bewäss e rung im Voraus berechnen können."   
    „Das bestreite ich nicht. Ich bin weder Geologe noch Meteorologe“, rief Dornbusch dazwischen. „Doch gibt es auf der Erde inzwischen auch supe r kluge Köpfe, die das bewerkstelligen würden.“
    „Mut, Tapferkeit und Intelligenz müssen hierbei in weit höherem Maß au f gewendet werden, als bei Ihren Kriegen. Wer auf Erden die modernsten und am weitesten tragenden Raketen einsetzen wird, wird Sieger! Ich finde es empörend, dass junge Männer gezwungen werden, fremde Menschen aus der Ferne zu erschießen oder umgekehrt, von einem Unbekannten durch ein Geschoss um fünfzig Lebensjahre gebracht zu werden! Weit höherer Mut erfordert die Tat jenes Paares dort auf den Katafalken!"
    „Sind Brenton und Thekla jetzt tot? “, fragte Dornbusch.
    „Sie versinken! “, rief Isona leise.
    Quoll starrte zu den Katafalken, die langsam in die Erde verschwanden. „Gleich ist es vorbei mit Brentons und Theklas körperlichen Formen. In wenigen Minuten werden sie in Schutt und Asche aufgelöst. Die entwich e nen Seelen werden sich aber im Drang nach Leben und Tätigkeit

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