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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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bald wi e der mit einem neuen Körper umhüllen. Sie werden eine weitere Sprosse auf der Leiter erklimmen, die hinaufführt zum Gipfel, zum letzten Ziel, zum Eingehen in Gott!“
    Dornbusch sah Quoll sprachlos an. „So glauben Sie doch an Gott, ich wusste es. Ja, ich wusste es. Sie waren als Mensch religiös und Sie sind es als Sapa... sie sind ... Isona, wo bist du ... Isona ...! "
     
    Dornbusch richtete sich auf und sah benommen um sich. Eine Weile übe r legte er. Ihm fiel das gestrige Gespräch mit Pieter ein.
    „Es ist an der Zeit, Fredy Kaufmann einen Besuch abzustatten“, murmelte er und schwang sich hoch.
    Fredy Kaufmanns Apartment lag im vierten Stock.
    Dornbusch betrat den Fahrstuhl und drückte auf den Knopf.
    Oben im Korridor war es still. Dornbusch klopfte leise an die Tür. Nichts rührte sich. Er klopfte noch einmal. Dann drückte er auf die Türklinke und war überrascht, dass die Tür aufging. Vorsichtig trat er den Raum. Es war ein großer Raum mit eleganten Möbeln. Von ihm ging ein Wohnraum ab, der offensichtlich auch zu Bürozwecken benutzt wurde. Ein großer Schrei b tisch stand darin und an der einen Wand ein hoher Aktenschrank. Die Wä n de wurden von großen, gerahmten und eigenhändig signierten Fotografien geziert.
    „Ist jemand zu Hause? “, fragte Dornbusch und ging vorsichtig weiter.
    Keine Antwort.
    „Hallo, Fredy! “, rief er mit lauter, kräftiger Stimme . „Hallo, sind Sie da?“
    Dornbusch ging zu dem Schreibtisch hinüber. Er zog die oberste Schublade aus dem Schreibtisch und schüttete den Inhalt auf den Fußboden. Dann machte er sich an den Aktenordner, verstreute den ganzen Inhalt im Zi m mer. Schließlich öffnete er den Bücherschrank und wollte die Bücher h e rausreißen. Aber er konnte es nicht über sich bringen. Er war Verleger. Er hasste es, wenn er sehen musste, wie andere Leute Bücher schlecht beha n delten. Er konnte nicht mal haben, wenn sie eine Seitenecke darin umknic k ten.
    Plötzlich fühlte er sich ziemlich jämmerlich. Er bückte sich und begann, den ganzen Kram wieder in die Schreibtischschublade zurückzulegen.
    „He, Fredy! “, rief er noch einmal. „Wo stecken Sie?“ Er ging quer durch den Raum hinüber zum Schlafzimmer. Und dann sah er Kaufmann auf dem Bett liegen. Das Blut hatte das Kopfkissen und den Bettbezug befleckt. Ein e Pistole lag vor dem Bett auf dem Fußboden. Er hob d ie Waffe vorsichtig mit seinem Taschentuch auf.
    „Darf ich hereinkommen? “, fragte eine Frauenstimme von der Tür her.
    Dornbusch war zu verstört, um antworten zu können.
    Die Putzfrau mit dem Kopftuch kam ins Zimmer. „Gutten Tag“, sagte sie. Sie erblickte d ie Pistole in Dornbuschs Hand.
    „ Allah !“ stieß sie heraus. „Herr Kaufmann! “, rief sie.
    Mit schnellen Schritten ging zum Bett, sah Kaufmanns Körper und fing an zu schreien, rannte ins Bad und schloss sich ein.
    Dornbusch rannte aus der Tür und rannte die Treppe herunter, vier, fünf Stufen auf einmal nehmend. So schnell, wie er konnte , durchquerte er das Foyer und kam ungehindert auf die Straße.
    Eine ganze Strecke legte er mit ziemlichem Tempo zurück. Dann setzte er sich in einen Bus und fuhr bis zur Endhaltestelle. Fast eine Stunde lang stand er dort und versuchte, an gar nichts zu denken.
    Langsam ging er zurück. Am Zeitungsstand an einer Ecke blieb er stehen und kaufte sich ein Blatt. Er blätterte die Zeitung durch, wollte sehen, ob noch irgendwelche weiteren Meldungen über die flotte Party bei Pieter Pfahl ständen. Es war nicht der Fall. Dornbusch blätterte die Zeitung durch und ließ seine Augen nur flüchtig über die Spalten gleiten. Da sprang ihn ihr Name förmlich an. Er stand auf der Seite mit den Vergnügungsanzeigen in einer großen, halbseitigen Annonce, mit der die Premiere ihres neuen Films im ‚Tivoli’ für diesen Tag angezeigt wurde.
    Dornbusch hatte eine Idee. Vielleicht traf er Sarah dort.
    Er steckte die Zeitung ein und ging zu Fuß zum ‚Tivoli' . Der Film hatte schon begonnen, als er ankam. Eine Weile stand er hinten im Zuschaue r raum, sah vorn zur Leinwand und versuchte seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Die Szene spielte gerade auf einer Varieté Bühne . Vor einer pompösen Kulisse tanzten Sarah und ein hübscher junger Mann und sangen einen Schlager dabei. Sie trugen Fantasiekostüme und sahen sehr sexy aus.
    Dornbuschs Augen hatten sich jetzt an die Dunkelheit gewöhnt. Er wandte seinen Blick von der Leinwand ab und ließ ihn suchend über

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