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Seelenflüstern (German Edition)

Seelenflüstern (German Edition)

Titel: Seelenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lindsey
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dieses Ding irgendwo dort draußen lauerte und hatte mir nichts davon erzählt? Mein Atem wurde zu einem Keuchen. Mit Rose hätte er so etwas nicht gemacht. »Vielen Dank für dein Vertrauen, Alden.«
    Er beugte sich zu meinem Ohr. »Du musst ihn verjagen, Lilian. Im Augenblick ist er zu stark für dich. Schick ihn weg.«
    Ich stand auf und schrie den Balken an. »Für Rache bin ich nicht zuständig. Meine Aufgabe sind Erlösungen. Weiche, Dämon!«
    Maddi japste.
    Die Geschichte wiederholt sich erschien auf dem Tischtuch.
    »Weiche, Dämon!«, schrie ich noch einmal.
    Ein unbeschreiblicher Schmerz brannte sich in meinen Arm. Stöhnend zog ich den Ärmel zurück. Ich töte dich wieder war auf die Innenseite meines Unterarms geritzt. Die Angst hinterließ einen eisenartigen Geschmack auf meiner Zunge. »Verschwinde endlich! Weiche!«
    Alden drückte eine Serviette auf meinen Arm, um die Blutung zu stillen. Er nickte Race zu.
    »Wir können nicht zulassen, dass er dich kriegt, Lilian. Kann ich reinkommen?«, fragte Race. Er packte mich über den Tisch hinweg an den Schultern.
    »Ja«, presste ich irgendwie hervor.
    Als Race in mich fuhr, musste ich die Zähne zusammenbeißen. Diesmal war der Schmerz stark und stechend.
    Jetzt bist du sicher, Lilian. Ich sorge dafür, dass er draußen bleibt. Alden bringt dich hier weg, okay? Halte durch.
    Im selben Augenblick wurde ich von einer unsichtbaren Kraft vom Stuhl gerissen. Ich schrie. Es fühlte sichnicht an, als ob ich von Händen gehalten würde – eher so, als würde ich von einer Welle aus Energie getragen. Doch plötzlich war sie wie abgeschaltet. Ich knallte auf den Boden. Sofort nahm Alden mich in die Arme und rannte mit mir die Treppe hinunter zu seinem Wagen. Ohne mich loszulassen, zog er seine Schlüssel aus der Tasche. Dann schloss er mich im Auto ein. Race war immer noch in mir.
    »Und was jetzt? Was ist hier eigentlich los?«, fragte ich schwach. Dieses Gefühl von Hilflosigkeit machte mich verrückt.
    Alles in Ordnung, Lilian. Smith hat versucht, in die Hülle einzudringen, erklärte Race. Ich habe ihn davon abgehalten. Deshalb hat er dich fallen lassen. Einen so starken Aggrot wie ihn habe ich noch nie erlebt. Er versucht schon seit den 1860er Jahren, dich umzubringen. Solange du weg warst, hat der RF sich immer wieder mit dem Fall beschäftigt. Aber die hätten wissen müssen, dass ihn keiner lösen kann, wenn du es schon nicht schaffst.
    »Wie bitte? Was? Dieses Ding will mich umbringen? Warum?«
    Das fragst du besser Alden.
    Am liebsten hätte ich aufs Armaturenbrett eingedroschen. »Der meint ja offensichtlich, dass diese Sache für mich einige Nummern zu groß ist. Deshalb frage ich jetzt dich, Race. Ich muss wissen, womit ich es zu tun habe. Also: Wer ist Smith?«
    Ein richtig übler Kotzbrocken, sagte er.
    Im Rückspiegel sah ich, wie Alden Races Körper in Maddis Truck hievte. »Das ist wirklich superhilfreich, Race. Wie wär’s denn mit ein paar Einzelheiten?«
    Warten wir lieber auf Alden, sagte er.
    Langsam reichte es mir. »Nein, das tun wir nicht. Ich brauche Informationen. Wie soll ich denn sonst meinen Jobmachen? Los, erzähl mir alles, was du über Smith weißt.« Alden und Maddi schnallten Race auf Maddis Beifahrersitz fest. »Nun mach schon, Race.«
    Er seufzte. Im Jahr 1863 wurde Nicaragua Smith von den Truppen der Konföderierten, der Armee der Südstaaten, die unter anderem auf Galveston Island stationiert war, vor ein Kriegsgericht gestellt. Zusammen mit seinem Sarg karrte man ihn auf einem Wagen zur Hinrichtung auf den Friedhof. Er stand neben dem offenen Grab, trommelte mit dem Fuß auf den Sargdeckel und grinste, als wäre das eine Party ihm zu Ehren. So wartete er darauf, dass das Hinrichtungskommando ihn erschoss. An seinem Grab schwor er Rache und weigerte sich, eine Augenbinde zu tragen. Er sagte, er wollte seinen Mördern beim Sterben ins Gesicht sehen.
    Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Zum Gruseln.«
    Er wollte mit dem Gesicht nach unten begraben werden, damit er die Hölle sehen konnte. Der Wunsch wurde ihm erfüllt, aber ganz offensichtlich ist er dort nie angekommen.
    Als die Türschlösser aufsprangen, zuckte ich zusammen. Zum Glück stand nicht Smith vor dem Wagen sondern Alden, der die Türen mit der Fernbedienung entriegelt hatte.
    Spook sprang auf meinen Schoß; Alden setzte sich ans Steuer.
    Einem Moment lang sah er mir in die Augen, dann ließ er den Motor an.
    Meine Hände ballten sich wie von selbst

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