Seelenflüstern (German Edition)
Begegnung mit einem Aggrot der reinste Kindergeburtstag gewesen. Wahrscheinlich war diese Aufgabe tatsächlich zu schwierig für mich. Aber was hätte ich denn machen sollen? Smith wollte mich. Jetzt musste erst mal Elizabeth in Sicherheit gebracht werden, dann konnte ich versuchen, mich zu bewegen.
Ein scheußliches Lachen dröhnte durch meinen Kopf.
»Nein!«, schrie ich. Ich krümmte mich vor Schmerzen. »Weiche, Dämon!«
Endlich fuhr der Truck los, und Alden kam näher. Noch immer drückte er die Hand auf seinen Hals. Er ging neben mir in die Hocke. Die Stirn hatte er in Falten gelegt, seine Lippen waren schmal.
»Es tut mir leid, Alden«, flüsterte ich.
»Warum hast du das gemacht, Lilian?«
»Ich wollte bloß …«
Mein Körper wurde in eine sitzende Position gerissen. Ohne dass ich es beeinflussen konnte, verzog mein Mund sich zu einem fiesen Grinsen, dann lachte ich. Es war ein tiefes, unheimliches und kehliges Lachen, das aus der Mitte meines Körpers aufstieg. Das Lachen des Teufels persönlich.
Ist das nicht äußerst amüsant, meine Liebste?, fragte Smith. Dieses Spiel können wir noch viele Leben lang spielen. Irgendwann wirst du genug haben und einfach nicht mehr wiederkommen. Warum ständig aufs Neue gegen mich ankämpfen? Mach es dir doch nicht so schwer und gib endlich auf. Ich bin viel zu stark für dich.
»Du hast keine Macht über mich.«
Hohngelächter. Ich habe also keine Macht über dich?
Gegen meinen Willen sprang ich auf und sprintete zum Rand des Parkhausdaches. Obwohl ich mich mit aller Kraft wehrte, schaffte ich es nicht, meine eigenen Muskeln unter Kontrolle zu behalten.
Alden holte mich kurz vor dem Geländer ein. Smith wollte mich ganz eindeutig umbringen. Noch einmal!
»Nein, Lilian! Du musst dich wehren!«, schrie Alden. Er schlang die Arme um meine Taille. Ich spürte, wie mein Körper sich gegen seine Berührung sträubte und hörte mich knurren und fauchen wie ein wildes Tier. Smith hatte mich voll im Griff. O mein Gott! Er wollte, dass ich vom Dach sprang.
Es tut nur einen Moment lang weh, wenn du unten auf dem Boden aufkommst, Geliebte, sagte Smith. Sag ihm, er soll dich loslassen. Sonst muss ich ihn auch noch umbringen.
Dass Smith Alden etwas antat, würde ich niemals zulassen. Mein Körper und meine Seele waren bereits ein Stück weit voneinander getrennt. Aber es gab immer noch eine Verbindung. Solange die weiter bestand, hatte ich eine Chance. Mit aller Macht versuchte ich, die Kontrolle über meinen Körper zurückzubekommen. Aber Smith war zu stark.
»Lass mich los«, sagte Smith aus meinem Mund zu Alden. »Zwing mich nicht, ihr mehr wehzutun als unbedingt nötig. Ich kann dafür sorgen, dass sie schreckliche Schmerzen hat. Das weißt du.«
»Nein, Alden. Hör nicht auf ihn!«, schrie ich gegen den Widerstand in meinem eigenen Körper an.
Du ungezogenes Mädchen. Kannst du nicht einfach mal gehorchen?, sagte Smith. Jetzt hast du mich wütend gemacht.
Smith zwang mich, den Arm zum Mund zu heben. Wie in einem schrecklichen Albtraum kämpfte ich dagegen an, konnte aber nicht verhindern, dass ich mir unterhalb der Schulter ins eigene Fleisch biss. Der Schmerz war höllisch.
»Jetzt, Lilian?«, schrie Alden über mein Aufheulen hinweg. Noch immer versuchte er mit vollem Einsatz, mich vom Rand des Daches wegzuzerren und am Springen zu hindern.
O ja! Lass ihn rein. Dann knallen wir zu dritt unten auf den Asphalt. Schade, dass du als Einzige den Schmerz spüren wirst.
»Nein, Alden. Nein!« Smith hatte recht. In der Zeit, die Alden benötigen würde, ihn aus mir herauszudrängen, konnte er mich vom Parkhausdach schleudern. Außerdem würde ich Alden sowieso erst in mich lassen, wenn Smithso schwach war, dass er nicht mehr bleiben konnte. Seine Terrorherrschaft würde heute zu Ende gehen.
Mit einem harten Ruck riss Alden mich genau in dem Augenblick vom Geländer weg, in dem Smith mich zwang, ein Bein hinüberzuschwingen. Mit dem Gesicht nach unten drückte Alden mich auf den Boden und legte sich auf mich. Er klemmte mir die Arme unter der Brust fest, sodass ich mich fast nicht mehr bewegen konnte. Smith machte das fast rasend. Er schrie und fluchte durch meinen Mund.
»Gib nicht auf, Lilian. Kämpf weiter. Sag mir, wenn du mich in dir brauchst«, keuchte Alden.
»Es ist zu spät«, knurrte Smith. »Sie braucht dich nicht mehr. Sie hat doch mich.«
»Du bist eine vorübergehende Erscheinung, Smith. Ich bin ewig«, gab Alden zurück.
Einen Moment lang
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