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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Technik zu bedienen und Raumschiffe zu steuern. Und was danach kommt, ist eine verdammt andere Geschichte.«
    »Ich kann Ihre Bitterkeit verstehen, aber Sie irren sich trotzdem. Al Capone hat die ersten Schritte unternommen, um diesem Dilemma zu entkommen. Er schlägt ein gemeinsames Forschungsprojekt vor, um nach einer Lösung zu suchen. Die Konföderierte Navy im Gegenzug forscht nur an Methoden, wie sie die Besessenen ins Jenseits zurückjagen kann. Ich weiß nicht, wie es mit Ihnen steht, aber ich möchte ganz bestimmt nicht, daß die Navy gewinnt.«
    Desmond ballte die Faust, und ein Fuß löste sich vom StikPad. Es sah aus, als wollte er sich jeden Augenblick auf den Mann stürzen. »Verräterischer kleiner Dreckskerl!«
    »Sie werden sterben«, fuhr Iain Girardi unerbittlich fort. »Sie, ich, jeder an Bord dieses Schiffes, jeder auf dem Chaumort. Wir alle müssen sterben, früher oder später. Das ist nicht zu ändern; wir können die Entropie nicht umkehren. Und wenn Sie gestorben sind, verbringen Sie den Rest der Ewigkeit im Jenseits. Außer, irgend jemand unternimmt etwas dagegen und findet eine lebendige neurale Struktur, die bereit ist ihn aufzunehmen. Und jetzt frage ich Sie noch einmal: Wollen Sie wirklich, daß Al Capones Projekt ein Fehlschlag wird?«
    »Wenn Al Capone nur daran interessiert ist, die Galaxis glücklich zu machen, warum will er dann ausgerechnet ein kampftüchtiges Schiff chartern?« fragte Madeleine.
    »Selbstschutz in der Form der Abschreckung, ganz einfach. Die Organisation hat auf Dutzenden von Asteroiden Repräsentanten wie mich, um kampftüchtige Schiffe unter Vertrag zu nehmen. Je mehr davon im Orbit über New California kreisen, desto schwieriger wird es für irgend jemanden, uns anzugreifen. Die Konföderierte Navy wird früher oder später kommen, das weiß jedes Kind. Der Leitende Admiral hat die Konföderationsversammlung im Nacken, und er braucht einen Erfolg. Falls es ihm gelingt, das Verteidigungsnetz des Systems aufzubrechen, dann hat er den Weg freigemacht für eine Invasion; seine Soldaten können dann all die bösen Jungs zusammentreiben und in Null-Tau legen.« Iain Girardi stieß einen tiefen Seufzer aus. »Können Sie sich vorstellen, welch ein Blutvergießen das verursacht? Sie haben aus erster Hand erlebt, wie gut die Besessenen kämpfen können, wenn sie in die Enge getrieben werden. Stellen Sie sich den Kampf in Ihrem Unterdeck vor, und das millionenfach! So wird es nämlich sein!« Er warf Erick einen mitfühlenden Blick zu. »Ist es das, was Sie wollen?«
    »Ich kämpfe nicht für die Besessenen«, murmelte Madeleine starrköpfig. Sie haßte es, wie Iain Girardi ihr das Wort im Mund verdrehte und Zweifel zu Überzeugungen werden ließ.
    »Niemand verlangt von der Villeneuve’s Revenge zu kämpfen«, entgegnete Girardi ernst. »Sie werden nur wegen der Show dort sein, das ist alles. Vorgeschobene Patrouille, wo man Sie sehen kann, eine Demonstration der Stärke. Ganz bestimmt kein schwerer Auftrag. Außerdem erhalten Sie volle Gefahrenzulagen, zusammen mit einem garantierten Kontrakt über sechs Monate. Darüber hinaus besitze ich die Vollmacht, nach eigenem Ermessen Vorschüsse auszuzahlen, und für ein erstklassiges Schiff wie die Villeneuve’s Revenge gibt es selbstverständlich einen hohen Vorschuß. Sie werden in der Lage sein, die schlimmsten Schäden hier auf Chaumort reparieren zu lassen, und Erick kann sich die beste nur denkbare medizinische Behandlung leisten. Ich kann Ihnen sogar ein nagelneues Raumflugzeug zu sehr günstigen Konditionen verschaffen; bekanntermaßen stellen die Raumfahrtkonzerne von New California die besten Modelle her.«
    »Seht ihr?« fragte André triumphierend. »Das ist die Sorte von Charter, auf die wir stolz sein können. Falls die Organisation recht hat, helfen wir die Zukunft der gesamten Menschheit zu sichern. Wie könnt ihr da nur Einwände erheben?«
    »Nein, Kommandant«, sagte Madeleine. »Ich bin nicht bereit, zusammen mit Besessenen an Bord zu fliegen. Niemals. Punkt.«
    »Das verlangt auch gar niemand von Ihnen.« Girardi klang schockiert. »Wir verstehen sehr genau, daß gegenwärtig viel Mißtrauen herrscht. Die Organisation arbeitet hart daran, diese Barriere aus Vorurteilen einzureißen … bis mehr gegenseitiges Vertrauen herrscht, werden sie selbstverständlich nur mit Ihren eigenen Leuten arbeiten und niemandem sonst. Das gehört zu den vertrauensbildenden Maßnahmen, wenn Sie so wollen. Die Organisation

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