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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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meldete Diana Tiernan per Datavis. »Lastwagen schienen uns unbedeutend.«
    »Lieber Gott, wenn sie die Fernstraßen erreicht haben, können sie sich inzwischen über den halben Kontinent verbreitet haben!« sagte Ralph.
    »Ich werde augenblicklich die Suchpriorität der KI’s ändern.«
    »Falls Sie Wagen von Moyce’s entdecken, die durch die Gegend fahren, setzen Sie sofort die strategischen Plattformen ein! Uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Ich bin Ihrer Meinung«, sagte Admiral Farquar per Datavis.
    »Ralph, fragen Sie den Gefangenen, wer von den Botschaftsangehörigen in Moyce’s war, ja?« bat Roche Skark per Datavis.
    Ralph zog einen Prozessorblock aus seinem Gürtel und projizierte Bilder von Jacob Tremarco und Angeline Gallagher. Er zeigte sie Vargas. »War eine dieser beiden Personen in dem Gebäude?«
    Der Gefangene nahm sich Zeit. »Der dort. Glaube ich, Señor.«
    »Also müssen wir immer noch nach Angeline Gallagher suchen«, sagte Ralph. »Gibt es weiteren Straßenverkehr mit fehlerhaften Steuerprozessoren?«
    »Drei Möglichkeiten«, meldete Diana. »Zwei davon haben wir bereits lokalisiert. Bei beiden handelt es sich um Taxis vom Raumhafen.«
    »In Ordnung, schicken Sie jedem Taxi ein Kommando hinterher. Und stellen Sie sicher, daß beide Kommandos von erfahrenen Beamten geführt werden. Was ist mit der dritten Spur?«
    »Ein Longhound-Bus, der zehn Minuten nach der Landung der Infizierten vom Raumhafen aufgebrochen ist. Die Route verläuft nach Süden, direkt zur Landzunge von Mortonridge. Wir bemühen uns, seinen gegenwärtigen Standort festzustellen.«
    »In Ordnung. Ich komme jetzt ins Hauptquartier zurück. Wir sind hier fertig.«
    »Was ist mit dem dort?« fragte Nelson Akroid und deutete mit dem Daumen auf den Gefangenen.
    Ralph warf einen Blick zurück. Santiago Vargas hatte irgendwo eine neue Zigarette gefunden und rauchte still. Er lächelte Ralph an. »Kann ich jetzt gehen, Señor?« fragte er hoffnungsvoll.
    Ralph erwiderte das Lächeln mit gleicher Offenheit. »Sind die Null-Tau-Kapseln von der Ekwan inzwischen eingetroffen?« erkundigte er sich per Datavis.
    »Die erste Fuhre landet in zwölf Minuten auf dem Raumhafen von Pasto«, antwortete Vicky Keogh.
    »Cathal«, sagte Ralph laut, »finden Sie heraus, ob Mister Vargas hier noch ein wenig länger mit uns kooperieren möchte. Ich würde gerne die Grenzen dieses elektromagnetischen Störfeldes erfahren und was es mit diesem Illusionseffekt auf sich hat.«
    »Geht klar, Boß.«
    »Und danach nehmen Sie ihn und die anderen zu einer Stadtrundfahrt mit. Zum Raumhafen. Keine Ausnahmen.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Boß.«
     
    Die Loyola Hall war einer der berühmteren Veranstaltungsorte von San Angeles. Sie bot Platz für fünfundzwanzigtausend Zuschauer, und das Kuppeldach konnte bei gutem Wetter zurückgefahren werden, wie es häufig in der Stadt der Fall war. Die Verkehrsanbindungen waren ausgezeichnet. Es gab eine nahe gelegene Autobahn, die U-Bahn-Station wurde von sechs der Linien angefahren, die unter der gesamten Stadt verkehrten, und es gab sogar einen Luftlandeplatz für VIPs. Die Halle verfügte über Fünf-Sterne-Restaurants und Imbißstände, und es gab Hunderte von Erfrischungsräumen. Das Personal war erfahren und freundlich. Polizei und Veranstalter brachten mehr als zweihundert Auftritte im Jahr über die Bühne.
    Die gesamte Anlage arbeitete mit der Effizienz eines Siliziumchips. Bis zu diesem Tag.
    Die ersten eifrigen Fans waren bereits gegen sechs Uhr morgens eingetroffen. Jetzt war es halb sieben abends, und sie drängten sich in dichten Trauben entlang der Wände. Polizeimechanoiden waren erforderlich, um wenigstens halbwegs Ordnung zu halten, und selbst die Mechanoiden waren in Gefahr, vom schieren Ansturm überwältigt zu werden. Die Jugendlichen machten sich jede Menge Spaß daraus, sie mit Softdrinks zu überschütten und Eiskrem auf die Sensoren zu schmieren.
    Im Innern der Halle war jeder Sitzplatz belegt; die letzten Karten waren seit Monaten ausverkauft. Auf den Mittelgängen saßen ebenfalls Menschen; niemand konnte sich erklären, wie sie an den von Prozessoren geregelten Drehkreuzen vorbeigekommen waren. Schwarzhändler wurden über Nacht zu Millionären, jedenfalls diejenigen, die nicht verhaftet oder von Banden aufgebrachter Vierzehnjähriger zusammengeschlagen worden waren.
    Es war der letzte Abend von Jezzibellas ›Moral Bankruptcy‹-Tour. Das System von New California hatte fünf Wochen

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