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SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

Titel: SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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die Panik abzuschütteln.
    Die goldenen Zeiger der Wanduhr standen auf drei. Roven war somit seit zirka sechs Stunden fort. Eine lange Zeit, in der viel passieren konnte. Selene überlegte, ob sie etwas spüren würde, wenn er … Denk nicht dran! Das führt zu nichts!
    Sie hatte Hunger und brauchte frische Luft. Und sie hoffte, Jason wäre wach, um sie abzulenken.
    Mit Tee und einem trockenen Brötchen in den Händen ging sie hinunter in den Keller und war erleichtert, dass Licht brannte. Krachende Musik drang durch den offenen Spalt. Jason konnte sie unmöglich hören. Er konzentrierte sich auf seine Bildschirme und bewegte den Kopf im harten Rhythmus des Liedes. Als sie ihm auf die Schulter tippte, fiel er schreiend vom Stuhl und starrte sie mit aufgerissenen Augen an.
    „Um Himmels Willen! Bist du wahnsinnig?!“, keuchte er.
    Selene entschuldigte sich amüsiert und half ihm auf. Er zog ihr einen Stuhl heran. Sie nahm neben ihm Platz und kicherte vor sich her.
    „Wenn kein Akkadier hier ist, rechne ich einfach nicht damit, dass um diese Uhrzeit tatsächlich noch jemand wach ist“, murmelte er, immer noch schockiert darüber, dass sie ihn derart erschrecken konnte. „Wie hast du geschlafen?“
    Selene knabberte an ihrem Brötchen und spülte es mit dem Tee hinunter.
    „Ganz toll.“ Sie klang begeistert. Jason hakte nicht nach. „Was ist das?“, fragte Selene, den Monitor betrachtend.
    „Naja, das ist unser Trupp, inklusive deines Geliebten, unterwegs durchs isländische Hochland“, erklärte er.
    Sie schaute gebannt auf die Karte und die zwei blinkenden Punkte, die sich langsam fortbewegten. Da war er.
    „Das heißt, es geht ihnen gut?“
    „Ja. Sie durchkämmen die Gegend mittlerweile zu Fuß. Die Fahrzeuge mussten sie hier stehenlassen.“ Er deutete auf einen Punkt, der am Rande der schneebedeckten Flächen lag. Und die Unsterblichen schienen mitten im Eis zu sein. Selene konnte sich nicht vorstellen, wie es in Island mitten in der Nacht war. Doch der Wunsch, bei Roven zu sein, wurde fast unerträglich. Das blinkende gelbe Licht seines Funksenders bewegte sich stetig, wenn auch kaum wahrnehmbar.
    Selene stellte sich vor, dass es sein Herzschlag wäre und ließ sich davon trösten.

Kapitel 22
    Roven schloss den Mantel höher und hielt sich die Hand vors Gesicht. Ein Schneesturm hatte sie überrascht und die aufgeheizte Stimmung heruntergekühlt. Doch gleichzeitig war es schwieriger geworden, die Königin auszumachen. Nur Jafars Sinne funktionierten einwandfrei. Die Kälte schien ihn nicht zu beeindrucken. Er stapfte unbeirrt voran, obwohl man im Dickicht des Schnees so gut wie nichts erkennen konnte.
    Es kam Roven vor, als würden sie schon die ganze Nacht durch diese weiße Wüste laufen. In den vergangenen Stunden zu Fuß waren sie Geysiren und Gletschervulkanen ausgewichen, mussten Eisflächen kleiner Seen umgehen und sogar einen Eisbären verscheuchen. Doch das alles kostete sie keine Kraft und das war das Entscheidende. Solange sie sich mit normaler Geschwindigkeit fortbewegten, bewahrten sie ihre gesammelten Energien. Schon ein kleiner Funken Stärke, der im Kampf gegen die Königin fehlte, konnte eine Niederlage bewirken. Und keiner von ihnen war bereit, dieses Risiko einzugehen. Jeder wusste um die Tragweite leichtfertig vergeudeter Energie und wollte mit seinem Gewissen im Reinen sein, wenn sie den Weg zurück nach Enûma antreten mussten – wenn sie starben.
    Roven wusste, dass dies ein mögliches Ende ihres Ausflugs sein könnte. Doch er überlegte nicht, wie wahrscheinlich das war. Für ihn gab es nur das Überleben und die Rückkehr zu seiner Gefährtin. Über andere Dinge dachte er nicht nach.
    Plötzlich wurde der Wind von einem widerlichen Gestank verseucht. Alle sahen sich an.
    Das war es.
    Hier musste es sein – hier irgendwo.
    Jafar drehte sich um und streifte die schneebedeckte Kapuze nach hinten. Das Abbild der Bestie an seinem Hals vibrierte.
    Er schloss die Augen, richtete die Handflächen vom Körper weg und begann, sich langsam zu drehen, als ob er die feindlichen Schwingungen aufnehmen wollte. Schneeflocken sammelten sich auf der rauen Oberfläche seines Gesichtes. Die schwarzen Locken vereisten.
    Nach ein paar Sekunden blieb er stehen, öffnete die Augen und zeigte auf einen weißen Hügel, zirka zwei Kilometer entfernt.
    Ju deutete allen, näher zu kommen. Zur Kommunikation bewegte er lediglich seine Lippen. Das genügte, damit ihn jeder verstehen konnte.
    „Sollte

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