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SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

Titel: SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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wäre der erste Schritt in eine Richtung, die Roven dann nicht mehr ändern könnte. Er senkte das Haupt und wog die Möglichkeiten noch einmal ab.
    „Roven.“ Die Worte kamen heiser hervor. Doch es fiel ihm leichter als geglaubt.
    „Das ist ein schöner Name“, sagte sie. „Woher du meinen kennst, frag ich lieber nicht. Immerhin warst du bereits in meiner Wohnung und … hast mich mehrmals gerettet.“ In den dunklen Augen lagen tausend Fragen. Selene verlangte nach Antworten und er konnte es ihr nicht verübeln. Sie musste erst noch lernen, mit diesen Erinnerungen umzugehen. Solches Wissen konnte den menschlichen Verstand schnell überfordern.
    „Kannst du dich entsinnen, was vorhin genau passiert ist?“
    Selene senkte den Blick. „Als er mich gegen das Treppengeländer stieß, ließ mein Bewusstsein nach.“ Ihre Stimme klang monoton und Roven hörte seine Zähne unter dem Druck des Kiefers knirschen. „Er packte mich an den Haaren und zog mich die Stufen hinauf ins Schlafzimmer. Warf mich aufs Bett … und … setzte sich auf meinen Oberkörper.“ Roven zwang sich, an der Wand stehen zu bleiben. Wenn er sie jetzt umarmte, wüsste er nicht, wo es enden würde. „Als er … sich hinunter beugte und sein Maul nah an meinen Mund brachte, legte sich seine kalte Aura wie ein grauer Schleier über mich und … betäubte mich. Ich … konnte nur noch zusehen, wie er meinen Kopf packte und … mein Innerstes in sich aufsog.“ Sie schloss die Augen.
    Roven kämpfte mit seiner Wut, wollte den Dreckskerl noch einmal töten – ganz langsam und schmerzhaft. Er wagte es nicht zu sprechen, fürchtete, seine Stimme wäre nur noch ein Abbild der Bestie.
    Selene fuhr fort. „Dann änderte sich irgendetwas. Obwohl mein Bewusstsein eingesperrt war, hatte ich … Einfluss darauf, was passierte. Ich fühlte so etwas wie Macht … Aber ich weiß nicht mehr, was ich getan habe. Das Nächste, woran ich mich erinnere, bist du.“
    Sie schaute auf und der dunkle Schatten um ihre Augen verschwand.
    „Du bist sehr tapfer.“ Rovens Stimme hatte sich beruhigt.
    „Was bleibt mir denn übrig? In den letzten Tagen hat sich mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Und ich konnte nur zusehen, weder eingreifen noch irgendetwas verhindern. Alles ist einfach so passiert. Und ich verstehe es ganz und gar nicht. Tausend Fragen hämmern mir durch den Schädel, doch immer wenn ich … bei dir bin, verschwinden sie … in den Hintergrund und …“ Es gibt nur noch uns. Sie verstummte. Was sie sagen wollte, ahnte er. Ihre Augen zitterten, baten um Klarheit und er war der Einzige, der ihr Antworten geben konnte.
    „Hör zu. Ich habe dich hierher gebracht, damit du in Sicherheit bist.“ Das war die Wahrheit, soweit so gut.
    Vor dem nächsten Satz fürchtete Roven sich. Sie musste es bereits vermuten. Doch so ein Gespräch hatte er noch nie geführt. Er wusste nicht, wie man so etwas schonend ausdrückte.
    „Dass ich kein normaler Mensch bin, ist dir sicher klar.“ Sie hielt die Luft an und betrachtete ihn mit Neugier. „Ich … wir gehören zu einer Art, die dazu geschaffen wurde, die Sterblichen zu beschützen. Wir haben eine außergewöhnliche Heilung und sind äußerst stark, schnell und … naja, haben noch ein paar mehr Kräfte, die man als Mensch so nicht kennt.“
    Selene blinzelte ein paar Mal. „Okay. Weiter.“
    Roven hörte, wie sich ihre Atmung beschleunigte. „Die Kreaturen, die dich überfallen haben, nennen wir Taryk. Sie sind Nachkommen des Todesgottes und ernähren sich von menschlichen Seelen. Das hat er auch bei dir versucht, aber aus irgendeinem Grund, ging es schief und brachte ihn um.“ Der Göttin sei Dank!
    „Mhm.“ Sie schaute ihn prüfend an. Sekunden vergingen, bis sie die nächste Frage stellte. „Wie lange lebst du schon?“
    „Sehr lange … Glaub mir, Naiya , ich bin zu alt für dich“, grinste Roven. Selene schmunzelte. „Du hast ein schönes Lächeln“, hörte er sich sagen.
    „Hmm, dem großen, schwarzen Mann mir gegenüber steht das aber auch sehr gut.“ Er musste sich zusammenreißen, um nicht aufs Bett zu springen und ihr zu zeigen, was es Scharfes zu sehen gab, wenn er richtig grinste. „Gibt es einen Namen für eure … Art?“
    „Man nennt uns Akkadier. Unsere Mutter ist die babylonische Gottheit Ishtar, daher sind wir nahezu … unsterblich.“
    „Das ist … Wahnsinn! Wie kommt es, dass euch niemand kennt? Wie machst du das mit den Erinnerungen? Du hast meine manipuliert,

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