SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)
Schaft langsam auf- und abzugleiten. Roven frönte dem honigsüßen Geschmack ihres Mundes. Sie verschmolzen zu einer Einheit, als wären sie allein dafür geschaffen, sich zu lieben.
Selene beschleunigte die Bewegungen ihres festen Beckens. Roven kam seinem Orgasmus näher und zog sie fester an sich, küsste sie immer wieder. Gemeinsam trieben sie ihrem Höhepunkt entgegen, bewegten sich im Schein des Goldes, bis das Badewasser überschwappte.
Roven hielt sie fest, auch als sie aufschrie und ihren Kopf in den Nacken warf. Selenes Geschlecht zuckte erregt und ihre Finger reizten die Haut an seinem Nacken. Der Akkadier ließ nicht locker. Er wiegte sie weiter auf und ab, sodass sie nicht mehr aufhörte, zu stöhnen und zu jammern und ständig seinen Namen zu keuchen – nur seinen Namen, immer wieder. Das war es, was er wollte.
Naham knurrte, als Roven kam. Selenes herrliche Enge saugte an seinem Glied, bis er vollkommen entkräftet war.
Sie sackte erschöpft auf seiner Brust zusammen. Und Roven legte die Arme um sie. Er stellte fest, dass er das unheimlich gern tat – sie einfach nur zu halten.
Der goldene Nebel legte sich auf ihre immer noch verbundenen Körper nieder und in den Akkadier kehrte eine tiefe Ruhe ein. Er lehnte seinen Kopf gegen den Wannenrand und schloss die Augen.
Bis zu dem Moment, als er sie schluchzen hörte.
Kapitel 17
Selene verlor die Kraft, es zu unterdrücken. Sie war glücklich. Wohl zum allerersten Mal in ihrem Leben. Und Roven hatte es ausgelöst.
Ihr ganzer Körper wurde von Wärme durchflutet. Kälte gab es nicht mehr. Das Eis ihres Verstandes hatte den Kampf gegen Rovens Hitze verloren. Und ihre Trauer … wurde immer leiser.
Selene weinte. Die Tränen kullerten ihre verschwitzte Wange hinunter und benetzten Rovens Brust. Sie hörte sich seufzen, obwohl sie es verhindern wollte, wusste nicht, warum das alles aus ihr herausbrach. Aus Glück, Trauer, Wut oder Angst. Vielleicht auch alles zusammen.
Roven löste ihre Verbindung, hob sie hoch und sah sie an. Selene wischte die Tränen fort. Sie schämte sich nicht. Aber sie wollte es ihm nicht erklären müssen – noch nicht.
„Was ist los, Naiya ?“, fragte er vorsichtig.
„Es ist nichts“, versuchte sie die Situation zu retten. Nach weltbewegendem Sex in Tränen auszubrechen konnte schnell missverstanden werden. „Wirklich!“
„Was soll das, Selene? Ich bitte dich. Ich möchte nicht, dass du weinst.“ Er konnte sehr überzeugend sein, wenn er wollte.
„Ich bin einfach nur glücklich, okay?“ Sie wollte nicht weiterreden. Doch ihre Stimme suchte sich einen Weg. „Obwohl ich trauern sollte, bin ich so verdammt glücklich … Und das verwirrt mich.“
Mit tief gesenkten Augenbrauen deutete er die eine Frage an, deren Antwort sie nicht aussprechen wollte.
„Meine Mutter ist vor kurzem gestorben.“
Rovens Augen blitzten auf. Doch er schwieg.
„Sie ist lange Zeit krank gewesen. Letzten Samstag, als wir uns das erste Mal begegneten, hat ihre Beerdigung stattgefunden.“
Der Akkadier sah sie finster an.
Sie wollte nichts von ihm hören. Dass es ihm leid täte, dass sie darüber hinwegkommen oder der Schmerz mit der Zeit nachlassen würde. Sie wollte all das nicht hören. Und Roven sagte nichts dergleichen. Er nahm sie wieder in die Arme, küsste ihren Scheitel und schwieg.
Erst nach ein paar Minuten begann er zu sprechen.
„Als ich noch jung war, wurden meine Eltern von räuberischen Barbaren getötet. Ich war ein Kind und habe das nicht verstanden. Heute ist es nur noch eine blasse Erinnerung, die Trauer von damals schon lang verschwunden.“
Selene lauschte seinem Herzschlag.
„Mein Leben als Sterblicher war … unnütz. Ich lebte eigentlich nur noch für den Krieg, freute mich auf jede Schlacht. Bis endlich der Tag kam, an dem ich starb. Da erst merkte ich, dass mir der Tod keine Erlösung bringen würde. Dass ich das kurze Leben, das ich führte, nicht genutzt hatte … Die Trauer, die Wut, der ganze Zorn – alles war umsonst. Es hatte mir nichts gebracht.“
Trotz der erschütternden Worte blieb Rovens Stimme ruhig.
„Erst als ich erfuhr, dass ich bereits seit meiner Geburt für das Leben eines Akkadiers vorbestimmt war, schien plötzlich alles zusammenzupassen. Deswegen ertrug ich das Schicksal nicht leichter. Aber wären meine Eltern nicht gestorben, hätten sie meinen Tod miterlebt. Die eigenen Kinder sterben zu sehen, ist wohl das Schlimmste.“ Er hielt inne und streichelte ihre Wirbelsäule
Weitere Kostenlose Bücher