Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
an.
„Ich sagte Nein! Dämonen sind nichts für dich! Wir werden dich erst einmal in Sicherheit bringen!“, unterbrach mich Jason.
Er packte mich am Arm und wollte mich auf seinen Rücken laden, doch ich wehrte mich.
„Jaqueline …“
„Nein! Ich werde die Menschen hier nicht im Stich lassen! Und du solltest genauso denken!“, rief ich aus.
Jason trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
„Dafür haben wir keine Zeit!“
„Wenn du gehen willst, bitte schön! Aber ich komme nicht mit!“, bestärkte ich meine Aussage.
Chaff trat vor und legte seine Hand auf meine Schulter.
„Wenn du bleiben willst, dann werde ich an deiner Seite kämpfen!“, erklärte er sich bereit.
Auch Jack nickte und trat neben mich.
„Ich bin dabei!“
Nur Jason starrte mich mit unergründlichem Blick an.
„Du könntest getötet werden!“, versuchte er mir vor Augen zu führen.
„Ich weiß! Und wenn das geschieht, dann bin ich bereit! Jason, ich bin kein kleines Kind, auf das man achtgeben muss! Ich bin alt genug, um selbst Entscheidungen zu treffen, und ich werde die Menschen hier nicht allein lassen! Ich werde an ihrer Seite stehen und kämpfen, selbst wenn ich dafür mein Leben geben muss! Schon zu viele Menschen mussten meinetwegen sterben! Kein weiterer mehr, wenn ich das verhindern kann!“, entgegnete ich ihm.
Jason sah mich besorgt an.
„Na gut! Dann werden wir kämpfen!“, gab er sich geschlagen.
Ich lächelte ihn aufmunternd an. Dann hob ich das Messer, das ich von Jack hatte, und machte mich auf den Weg, die Dämonen zu töten.
Bevor ich aus dem Schatten der Gasse trat, hielt mich Jason am Arm fest und reichte mir ein Kurzschwert. Ich ergriff es dankbar.
Dann war es so weit. Der nächste Dämon, der an uns vorbeiwollte, wurde von Chaff niedergestreckt. Als ein weiteres Dutzend Dämonen auf uns losging, hörte man nur noch das Klirren von Klingen, die aufeinanderprallten. Ich hatte gerade einem Angreifer das Herz durchbohrt, als mir eine kleine Gruppe von Dämonen auffiel, die auf direktem Weg zum Palast waren. Ich blickte zu meinen Freunden. Sie waren alle beschäftigt, so nahm ich es selbst in die Hand. Ich rannte los und folgte der Gruppe. Da sie schneller waren als ich, traf ich erst ein, als sie das Tor zum Palasthof bereits passiert hatten.
Ich konnte die Schreie von Kindern und Frauen hören, deren Leben soeben beendet wurde. Ich hob Jacks Messer und schleuderte es einem Dämon, der gerade eine Magd aufschlitzen wollte, in den Kopf. Er stürzte zu Boden. Die Magd starrte mich erschrocken und erleichtert zugleich an. Ich hatte keine Zeit, mich um sie zu kümmern. Der nächste Dämon stürzte sich auf mich. Ich konnte mein Schwert im letzten Moment noch in die Höhe reißen. Und schon prallte die Klinge des Dämons auf die meine. Ich wankte durch den heftigen Aufprall ein paar Schritte zurück. Ich duckte mich schnell, als ich sein Schwert auf mich zu sausen sah. Um Haaresbreite glitt die Klinge an meinem Kopf vorbei und stieß mit einer weiteren zusammen.
Der Dämon sah sich verwirrt um und entdeckte Lord Jared, der sein Schwert gegen ihn erhoben hatte. Wütend ließ er von mir ab und schlug immer und immer wieder auf den Lord ein. Ich nutzte die Gelegenheit und schwang das Schwert über meinen Kopf. Wie ein heißes Messer, das durch weiche Butter glitt, enthauptete die Klinge den Dämon. Sein Kopf rollte über die Pflastersteine und blieb zu meinen Füßen liegen. Mir wurde bei dem Anblick schlecht und ich wandte mich ab. Blut tropfte von meinem Schwert.
Lord Jared richtete sich auf und trat vor mich hin.
„Du bist sehr tapfer, Jaqueline!“ Er verneigte sich leicht vor mir.
„Danke!“, antwortete ich mit erstickter Stimme.
Ich musste mich darauf konzentrieren, mich nicht zu übergeben. Als ich mich wieder gefangen hatte, hielt ich Ausschau nach dem nächsten Dämon.
Ich entdeckte einen, der gerade drei Soldaten köpfte. Ich straffte die Schultern und machte einen Schritt auf ihn zu. Lord Jared stellte sich mir in den Weg.
„Wenn du erlaubst, würde ich dir gerne Rückendeckung geben!“, hob er an.
Ich nickte. Ich ging weiter auf den Dämon zu und hob mein Schwert. Als der Dämon mich kommen sah, grinste er mich an. Eine Reihe spitzer gelber Zähne kam zum Vorschein.
Ich ließ mich nicht ablenken und schwang mein Schwert. Er parierte lässig. Ich holte zu einem weiteren Schlag aus und registrierte, dass Lord Jared dicht hinter mir mit einem anderen Dämon zu schaffen hatte.
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