Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
Der Dämon vor mir blockte jeden meiner Angriffe ab.
„Hast du nicht mehr zu bieten?“, fragte er nach kurzer Zeit.
„Wenn du darauf bestehst!“, rief ich und machte einen Schritt auf ihn zu.
Er holte mit dem Schwert nach mir aus und wollte mir den Kopf von den Schultern trennen. Doch ich beugte mich nach hinten und konnte die Klinge sehen, wie sie haarscharf über mein Gesicht hinwegglitt. In dieser Position hob ich mein Bein und rammte es dem Dämon direkt zwischen die Beine.
Er krümmte sich vor Schmerzen und ich ließ mein Schwert auf ihn herabsausen. Die Klinge halbierte den Dämon von oben herab. Entsetzt starrte ich auf die zweigeteilte Leiche. Ich hatte nicht von mir erwartet, dass ich zu so etwas fähig wäre.
„Gut gemacht!“ Lord Jared klopfte mir auf die Schulter.
Ich nickte noch völlig benommen. Ich drehte mich um und sah eine weitere Klinge auf mich zukommen. Es war nicht mehr genug Zeit, um auszuweichen. Kurz vor meiner Nase stoppte die Klinge jedoch abrupt. Erstaunt schielte ich auf das Metall vor mir. Ich machte einen Schritt zurück und sah mich nach dem Grund für das Stoppen der Klinge um.
Eine tiefe Erleichterung durchströmte mich, als ich Alec erblickte, der soeben einem Dämon den Schädel spaltete. Sobald er sein Schwert sinken ließ, schlang ich ihm meine Arme um den Hals.
„Du kannst nicht einfach einmal in Sicherheit bleiben, nicht wahr?“, erwiderte er.
„Du bist zurück!“
„Das war zwar keine Antwort, aber ja! Ich kann dich doch nicht sterben lassen!“, erklärte Alec.
Ich ließ ihn los und schaute ihm in die Augen. Er erwiderte meinen Blick und lächelte mich schief an. Meine Augen weiteten sich, als ich einen Dämon hinter Alec entdeckte, der ihm gerade eine Klinge in den Rücken rammen wollte.
„Achtung!“, rief ich im letzten Moment.
Er duckte sich und zog mich mit sich nach unten. Er wirbelte herum und bohrte sein Schwert in die Brust des Dämons. Dann wandte er sich mir zu und half mir wieder auf die Beine. Als Nächstes flogen die Schwerter nur so durch die Luft. Ich konnte gar nicht mehr mitzählen, wie vielen ich das Leben nahm. Aber die Tatsache, dass es Dämonen und keine Menschen waren, tröstete mich und bestärkte mich in meinem Kampf. Alec blieb die ganze Zeit über an meiner Seite. Auch Lord Jared kämpfte mit uns Seite an Seite.
Blut spritzte in mein Gesicht, als ich einem Dämon die Hand, mit der er sein Schwert hielt, abschlug. Schnell trennte ich ihm auch noch seinen Kopf ab. Meine Hände zitterten. Der Geruch von frischem Blut und Schweiß stieg in meine Nase.
Ich stolperte über einen Leichnam und landete auf dem blutverschmierten Boden. Ein Dämon ergriff die Gelegenheit, als ich angreifbar war, und wollte mich von hinten erstechen.
Alec bemerkte dies und warf sich zwischen mich und meinen Angreifer. Der Dämon streifte ihn mit dem Schwert und schnitt ihm in den Arm. Alec betrachtete die Wunde für einen Moment, dann ließ er sein Schwert fallen und griff den Dämon mit bloßen Händen an.
Er würgte ihn und brach ihm schließlich das Genick.
Ich starrte ihn entgeistert an. Der kalte Ausdruck in seinem Gesicht machte mir Angst.
Dieser Ausdruck verschwand jedoch genauso schnell wieder, wie er gekommen war. Als Alec mein erschrockenes Gesicht sah, beugte er sich zu mir herunter und küsste mich auf die Stirn.
„Ich würde nie zulassen, dass dir etwas geschieht!“, flüsterte er mir ins Ohr.
Er bot mir seine Hand an und zog mich nach oben. Ich stand direkt vor ihm, unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich genoss den Augenblick und vergaß für kurze Zeit das Massaker um uns herum. Der Moment wurde gestört, als Alec mich zu Boden riss.
Ein Dämon hatte unsere Unachtsamkeit genutzt und mit einer Streitaxt nach mir geschlagen. Alec hob sein Schwert und durchbohrte den Dämon von unten. Nachdem er sein Schwert aus dem Leichnam wieder herausgezogen hatte, sahen wir uns an. Alec lag über mir.
Und ich … ich lag mit dem Kopf in einer Blutlache.
„Ihh …!“, rief ich, als ich die klebrige Flüssigkeit in meinem Haar bemerkte.
Alec konnte sich das Grinsen verkneifen. Er half mir beim Aufstehen. Erst jetzt merkte ich, dass es keinen Kampf mehr gab. Alle um uns herum waren entweder tot oder verstörte Menschen. Tatsächlich war der Kampf vorbei. Und wir hatten gesiegt.
Ich sah Jason, Jack und Chaff, die gerade durch das Palasttor kamen. Ich winkte ihnen kurz zu und versuchte dann, das meiste Blut aus
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