Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
dass ich mich an seinem Arm festgeklammert hatte, und ging zu seinem Platz weit weg von mir vor der ersten Bankreihe. Mein Atem wurde immer schneller, da ich jetzt direkt in die Gesichter der Menschen sehen konnte, die sich hier versammelt hatten. Sie alle standen auf.
Königin Narina, Lord Jared und Foy, die die riesige Krone auf einem Kissen trug, traten vor. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
„Wir haben uns hier versammelt, um eine neue Königin auf den Thron zu setzen. Eine Königin, die unsere Völker vereinigen soll. Eine junge Frau, die uns alle eine wahre Heldin sein wird.
Wir wollen sie bitten, die Bürde eines Herrschers anzunehmen und für uns zu kämpfen.
Und ihr seid dabei, wenn sie den Eid schwört, diesem Land zu dienen, es zu verteidigen, so gut es ihr möglich ist“, setzte Narina an.
„Sie hat gegen Chraz gekämpft und sie wird für uns noch einmal in den Krieg ziehen. Doch wird sie nicht allein sein, denn wir alle werden an ihrer Seite stehen. Wie im Krieg so auch im Frieden. Sie wird das Land verwalten, den Bewohnern Schutz gewähren und uns zum Sieg in kommenden Schlachten führen. Sie wird unsere Königin sein. Unsere Herrin, unsere Befreiung. Sie wird den Platz eines großen Mannes einnehmen. Also wird sie unsere Unterstützung brauchen, denn es ist schwer, diese Aufgabe zu übernehmen.“
Narina wandte sich nun mir zu und Lord Jared und Foy bezogen Position auf der anderen Seite des Throns.
„Ich frage im Namen des Volkes, seid Ihr, Jaqueline, Tochter von Angelica, Wächterin der Seelen, bereit, diese Pflichten anzunehmen?“, fragte sie mich.
„Ja, das bin ich!“, antwortete ich, wie es geprobt und erwartet wurde.
Narina nickte zufrieden.
„Werdet Ihr die Interessen des Volkes vertreten und ihnen und allen anderen Bewohnern von Samalia beistehen in Kriegszeiten, Hungersnöten und Dürren?“, fuhr sie fort.
„Ja, das werde ich!“
„Und werdet Ihr versprechen, alles in Eurer Macht Stehende zu tun, um diese Welt von Chraz und seinen Anhängern zu befreien? Werdet Ihr auch in Zukunft gegen die Feinde der vereinten Völker kämpfen?“
Ich wiederholte den Satz: „Ja, das werde ich!“
„Nun, dann kniet nieder und schwört den heiligen Eid!“
Ich tat wie geheißen. Ich kniete mich auf das bereitgelegte Kissen.
„Ich schwöre allen Völkern von Samalia, dass ich ihnen diene und für ein freies und friedliches Land einstehe!
Ich schwöre, ich werde meine Macht nicht missbrauchen und meine Pflichten auf offene und friedliche Weise ausführen!
Ich schwöre, gegen jeden Feind meines Volkes zu kämpfen, denn sein Feind ist auch meiner! Und ich werde auf gütigste Weise herrschen, soweit meine Existenz es erlaubt!
Ich schwöre, allen unterdrückten Personen die Freiheit zu geben und niemals Unschuldige umzubringen! Nicht durch meine Hand und auch nicht durch die Hand eines anderen!“
Jetzt, nachdem ich es gesagt hatte, fühlte ich mich erleichtert. Ich wusste, welche Verantwortung ich mir mit diesen Worten auflud, doch ich wollte Samalia dienen. Egal, wie, ich wollte etwas bewirken und Chraz zurück in die Hölle schicken.
„Um Eure Worte zu bekräftigen, sagt nun, ich schwöre es!“
„Ich schwöre es!“
Narina nickte Lord Jared und Foy zu.
„Mit der mir verliehenen Macht kröne ich Euch zu unserer Königin, Herrscherin über das Reich Samalia. Möget Ihr beschützet werden, so wie Ihr uns beschützt!“, sagte Jared mit feierlicher Stimme und hob die goldene Krone von dem roten Samtkissen, das Foy ihm hinhielt.
Er hob die Krone in das Licht, damit alle sie sehen konnten. Ich senkte meinen Kopf und er setzte sie sanft auf meinem Haupt ab. Sie hielt perfekt auf der komplizierten Frisur, die mir zuvor geflochten wurde.
„Erhebt Euch, Königin Jaqueline von Samalia!“, sprach Narina.
Ich richtete mich auf und mein Blick streifte den von Alec. Er lächelte er mir aufmunternd zu. Ich war froh, dass er mich noch anlächeln mochte.
Ich erhob mich vom Boden und griff meinen Umhang, damit ich mich auf dem Thron niedersetzen konnte.
Alle verbeugten sich. Keiner war nun größer als ich. Sogar Königin Narina und Lord Jared verbeugten sich demütig vor ihrer neuen Königin.
Tenor und Bass erklang und erfüllte den riesigen Saal mit einem freudigen Chorgesang.
Alle, die vor mir knieten, erhoben sich und nahmen Position auf beiden Seiten des Mittelgangs ein.
Lord Jared bot mir seinen Arm an, Narina folgte uns. Mit wackligen Beinen schritt ich durch den mir
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