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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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Ahnung von Kamelen. Zu meinem Glück der Prinz schon. Endlich setzte sich auch unser Kamel in Bewegung. Viel zu langsam für meinen Geschmack. Heimlich sehnte ich mich nach Tristars schnellem Galopp, seinem Hufgetrappel. Diese Kamele waren mir zu gemächlich.
    Doch irgendwie schafften wir es, der wütenden Menge von Soldaten zu entkommen. Niemand konnte uns aufhalten. Wir passierten das Tor und ritten hinaus. In die Wüste, in die Freiheit.
    Ich blickte noch einmal über die Schulter, um zu sehen, wie die Soldaten zu kleinen Ameisen schrumpften, wie das Dorf immer kleiner in der Ferne wurde. Dann ging die Sonne auf.
    Die riesige gelborangefarbene Scheibe tauchte die Umgebung von Sand und verdorrten Sträuchern in ein warmes Licht. Zu warm, wenn man bedachte, dass dieses Licht für alle tödlich war, die nicht eines der weißen Gewänder besaß.
    Ich drehte mich wieder um und blickte nun in die ungewisse Zukunft, die vor uns lag. Oder nicht ganz so ungewiss. Vor uns lag nämlich die Halbwüste Samring, ein Ort des Grauens und des Todes. Das Dorf Hima wurde ganz in der Nähe der Halbwüste gebaut, die die gesamte Sandwüste Salahi umfasste. Die Händler fürchteten dieses Gebiet, schon viele kamen bei der Durchreise ums Leben. Die Halbwüste war ein weites Feld von Felsen, ein Meer aus kahlem Stein und die Heimat der Felsnomaden. Eine Horde brutaler Mörder, die kein anderes Leben schätzen außer ihrem eigenen.
    Ich spürte den warmen Atem des Prinzen in meinem Nacken. Ich versuchte ihn zum größten Teil zu ignorieren, doch irgendwann konnte ich es nicht mehr. Ich drehte mich so, dass der Prinz mich gut verstehen konnte.
    „Ich weiß noch nicht einmal, wie du heißt!“ Ich war wie immer zu neugierig.
    „Ich heiße Jason, der zweite Sohn des Sultans.“ Er klang ruhig, nicht wütend.
    „Der zweite? Also hat dieses Schwein noch mehr Kinder?“ Meine Abneigung dem Sultan gegenüber trat deutlich aus meinem abfälligen Ton hervor.
    Jason lächelte hinter mir.
    „Ja, dieses Schwein hat noch mehr Kinder! Vier, um genau zu sein. Mein älterer Bruder und meine zwei jüngeren Schwestern.“
    Ich rümpfte die Nase. Vier Kinder! Ich fragte mich, ob eine der Frauen, die mit uns gen Halbwüste ritten, Jasons Mutter war. Er beantwortete mir meine unausgesprochene Frage.
    „Meine Mutter ist schon lange tot! Sie war eine dieser Frauen.“ Er zeigte auf die anderen auf den Kamelen, „doch sie hat sich meinem Vater einmal widersetzt … so wie du heute! Das hasst er am meisten!“
    Ein weiteres Lächeln huschte über sein Gesicht. Im Stillen dachte ich, wie schön sein Lächeln war. Als ich merkte, wie ich selbst lächelte, schüttelte ich, empört über mich selbst, den Kopf.
    „Was ist?“, fragte Jason.
    Ich überlegte, was ich sagen könnte. Auf keinen Fall die Wahrheit, beschloss ich.
    „Findest du nicht auch, dass es zu leicht war? Ich meine die Flucht!“ Insgeheim hoffte ich, er würde das gespielte Misstrauen schlucken. Ich war nie besonders gut im Lügen.
    Jason verkniff sich ein Lachen.
    „Nun ja, es hat doch Vorteile, der Sohn des Sultans zu sein!“ Den verschlagenen Unterton konnte er nicht verstecken.
    „Du warst das?“ Ich kannte die Antwort bereits, wer sollte es denn sonst gewesen sein.

Jason
    Ich weiß nicht, wie lange wir schon durch die Halbwüste geritten waren, doch es musste eine Weile sein, denn ich hatte das Gefühl, seekrank zu sein. Nicht ohne Grund heißen Kamele auch Wüstenschiffe. Es erinnerte mich ein wenig an die stürmischen Tage auf See, wenn ich mit meinem Vater fischen war. Nur noch etwas schlimmer und stürmischer. Im Innern verfluchte ich meine ach so tolle Idee, mit Kamelen zu fliehen. Zudem setzte uns die Hitze ganz schön zu. Wir trugen zwar die Gewänder, die verhinderten, dass wir verbrannten, aber die unerträgliche Hitze konnten sie nicht abhalten. Und da war auch noch Jason. So dicht hinter mir, ich glaubte, dass von ihm heiße Hitzewellen ausgingen und alles noch verschlimmerten.
    Ich genoss jedoch die Sonnenunter- und -aufgänge. Ich fand es wunderschön, wenn das schwache Licht der Sonne, die gerade auf- oder unterging, die Felsen um uns herum in einen weichen Schein tauchte. Das Rot, Orange, Violett und Gelb, wie es den Horizont färbte und ankündigt, dass ein Tag zu Ende geht und ein neuer beginnt. Es war ein einsames Treiben, doch genau das fand ich so beeindruckend. Die Sonne steht jeden Morgen für uns am Himmel und erleuchtet uns den richtigen Weg, und dann geht

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