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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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einem Gewitter. Doch es fing weder an zu regnen, noch ertönte der Donner, und auch kein Blitz erhellte den verdunkelten Himmel. Stattdessen witterten die Kamele etwas, was schlimmer war als ein Gewitter. Sie strauchelten und stießen ihre seltsamen Rufe aus. Angst stand in ihren Augen geschrieben.
    Jason ergriff den Haltestrick des Kamels, auf dem wir saßen, und versuchte es zu beruhigen. Ohne großen Erfolg. Ich war versteinert, konnte mich nicht mehr rühren. Ich wusste, dass sie mich gefunden hatten. Nicht, dass ich es schon einmal erlebt hatte, doch das beklemmende Gefühl, die Panik, das kannte ich. Ich betete noch schnell für Jack, dass er es hoffentlich noch geschafft hatte, irgendwohin zu fliehen.
    Ich entriss Jason den Strick und rief ihm meine schreckliche Befürchtung zu.
    „Es hat keinen Sinn, Jason! Ihr müsst zu Fuß weiter, das ist eure einzige Chance!“ Etwas in meiner Stimme verriet Jason, dass ich Angst hatte, große Angst.
    „Und was ist mit dir?“ Er klang besorgt.
    „Sie wollen mich, nicht euch! Wenn ihr jetzt sofort geht, könntet ihr es noch schaffen!“
    „Was schaffen?“
    „Zu fliehen!“
    „Aber vor wem?“
    Ich schloss die Augen. Allein die Vorstellung, daran zu denken, versetzte mich in Panik.
    „Vor den Salakei! Sie verfolgen mich schon seit dem Angriff auf mein Heimatdorf, und als ich geflohen bin … Los jetzt! Ihr müsst mich zurücklassen, dann werden sie euch vielleicht verschonen!“
    „Nein, Jaqueline! Ich lasse dich nicht allein!“
    „Doch, verdammt noch mal! Habt ihr nicht gehört?“ Mir stiegen Tränen in die Augen. „Verschwindet, hab ich gesagt!“
    Wieso wollten sie nicht gehen? Nicht fliehen vor den Monstern, die jeden Moment hier auftauchen würden? Tränen kullerten über meine Wangen.
    „Na, los! Ihr habt sie gehört! Steigt ab und lauft, die Kamele nützen nichts mehr. Nichts wie weg!“ Dieser Anweisung folgten nun alle.
    Die Frauen stiegen von den Kamelen ab und folgten weiter dem Weg.
    „Schneller!“, brüllte Jason ihnen hinterher.
    „Wieso gehst du nicht mit ihnen?“, fragte ich ihn, da er sich noch keinen Millimeter bewegt hat.
    „Wie ich schon sagte, ich lasse dich nicht allein!“
    Er rutschte vom Rücken des Kamels und sah mich besorgt an. Ich folgte ihm auf den Boden, dabei fing er mich halb auf. Ich zuckte etwas zusammen, als ich seine heiße Haut auf meiner spürte. Man könnte fast glauben, sie hätte geglüht. Jason hatte meine Reaktion bemerkt und zog seine Hände schnell zurück. Zu schnell.
    Ich starrte ihn entgeistert an. Ich hatte mich an diese schnellen Bewegungen gewöhnt, durch Jack. Und der war ein Vampir. Kein normaler Mensch konnte so schnell sein.
    „Was bist du?“ Alle Furcht vor den Salakei war vergessen, ich wollte nur wissen, was mit Jason los war.
    Dieser wich meinem Blick jedoch aus und schaute zum Himmel. Es wirkte, als suche er ihn nach den Flugwesen der Salakei ab, doch ich wusste, dass er nur ablenken wollte.
    „Was bist du?“, wiederholte ich erneut, diesmal eindringlicher.
    Jason löste seinen Blick von den schwarzen Wolken über uns und sah mich mit gequältem Gesichtsausdruck an. Ich erwiderte seinen Blick.
    „Ich … ich bin nicht das, wofür du mich hältst“, stotterte er.
    „Kein Mensch, meinst du?“
    „Ja! Ich bin … anders . Als ich … als ich ein kleiner Junge war … da geschah etwas … Seltsames.“
    Mir schien es, als fände er nicht die richtigen Worte für das, was er mir erklären wollte.
    „Nun, sei mir bitte nicht böse, denn ich wollte das nicht! Niemals! Ich habe bisher noch niemandem davon erzählt, da … die meisten würden das nicht verstehen.“
    „Ich verspreche, ich werde dir bis zum Ende zuhören und dich nicht unterbrechen. Also, was ist los?“
    Ich zog die Augenbrauen hoch und verschränkte die Arme vor der Brust, um meine Angst zu verbergen, vor dem, was Jason jetzt sagen würde.
    „Als Junge bin ich eines Tages auf der Jagd nach einem Wüstenwolf gewesen. Er hat mich von seinem Rudel fortgelockt, damit ich es nicht bedrohte. Jedenfalls war Nacht, Vollmond. Ich konnte kaum etwas sehen.
    Als ich den Wüstenwolf beinahe erwischt hatte, sprang ein weiterer Wolf plötzlich hinter einer Düne hervor. Er war größer als jeder Wolf, den ich je gesehen hatte, und er war schneller und stärker als gewöhnliche Wölfe. Ich hatte Angst, denn von dem riesigen Wolf ging etwas Furchteinflößendes aus. Und ich hatte mich zu Recht gefürchtet …
    Der Wolf biss mich und

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