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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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überlegte, was daran noch weich werden konnte. Die zwei Diener wuchteten ihn in den Thron und machten sich schnell daran, zu verschwinden.
    Hinter dem Sultan trat ein junger Mann herein. Er hatte ein gepflegtes Erscheinen, weiche Züge und trug einen weißen Anzug.
    „Der Prinz!“, raunte Jana Tracy zu, bis Sonja sie ermahnend ansah.
    Mir verschlug es die Sprache. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser junge Mann mit dem Sultan verwandt war. Er sah einfach zu gut aus.
    Der Sohn des Sultans setzte sich auf einen vergoldeten Sessel neben dem Thron. Er wirkte gelangweilt, sein Blick war starr in die Ferne gerichtet. Ein Diener bot ihm Wein an, er nahm ein Glas vom Tablett und in diesem Moment begegnete er meinem Blick. Beschämt senkte ich den Blick, damit er nicht sah, wie ich rot anlief. Ich hätte mich ohrfeigen können.
    Doch dazu kam ich nicht mehr. Sonja zerrte mich hoch und stieß mich in die Richtung des Sultans. Ich klappte den Mund auf, um „Kommandier mich nicht rum!“ zu sagen, schloss ihn jedoch schnell wieder, als ich ihren Gesichtsausdruck sah. Hier ging es nicht um Ehre, Stolz oder Hass, hier ging es um viel mehr. Es ging ums Überleben. Nur einen Blick auf den Sultan geworfen, und schon verstand ich alles. Er würde keine verschonen, wenn eine von uns etwas anstellte. Vielleicht würde er ein paar töten lassen oder viel Schlimmeres mit ihnen tun. Ich erschauderte. Hier war es ein Wunder, wenn jemand in den Diensten des Sultans auch nur einen Hauch von freiem Willen hatte.
    Also ging ich erhobenen Hauptes auf den Sultan zu. Ich wusste, was zu tun war. Mit meinem verführerischsten Lächeln setzte ich mich neben ihn und tauchte das Tuch in die Paste. Ich tupfte vorsichtig mit dem Tuch das Gesicht des Sultans ab. Die ganze Zeit ruhte der Blick des Prinzen auf mir. Ich ignorierte ihn.
    Als ich schon beinahe das gesamte Gesicht des Sultans abgetupft hatte, griff er mein Handgelenk.
    „Du bist eine der Neuen! Wie heißt du?“ Seine schmierige Stimme leierte meine Ohren schon nach diesen wenigen Worten aus.
    „Jaqueline!“ Ich hielt die Luft an, als ich sprach.
    Der Sultan hatte nicht nur ein erschreckendes Aussehen, eine schreckliche Stimme, sondern roch, oder vielmehr stank, auch noch nach altem Fisch, verbrannten Nüssen und gärigem Wein.
    „Jaqueline, geh und warte in meinen Gemächern auf mich!“ Ein ebenso wie seine Stimme schmieriges Lächeln huschte über seine schmalen Lippen.
    Ich wusste, was er von mir wollte. Und ich wollte es ihm niemals geben. Plötzlich hatte ich die anderen vergessen. Ich wollte nicht in das Gemach des Sultans, und so wehrte ich mich. Ich entwand mein Handgelenk seinem Griff und sprang auf die Füße.
    „Nein! Ich bin nicht irgendein neues Spielzeug für Euch! Ich kann tun und lassen, was ich will!“ Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt, bereit, mich zu verteidigen.
    Doch der Sultan schien noch etwas benommen von meiner Ansprache, er hatte nicht damit gerechnet. Wahrscheinlich hatte sich noch niemand seinen Befehlen widersetzt. Tja, bis heute.
    Als er wieder zu sich kam, zeigte er erbost auf mich mit seinem wurstigen Zeigefinger.
    „Ergreift sie! Bringt sie in meine Gemächer! Sie soll für ihre frechen Worte zahlen!“
    Sofort setzten sich fünf Soldaten in Bewegung, die bisher nur still am Rand standen. Sie waren schnell bei dem Thron, doch ich war schneller. Dem ersten Soldaten, der mich erreichte, rammte ich mein Knie in seine Rippen. Augenblicklich brach er zusammen und ich konnte ihm ohne Mühe seine Lanze entwenden. So schnell ich konnte, wirbelte ich die Lanze herum und spießte dabei den zweiten Soldaten auf. Ich war so wütend, dass ich dies kaum wahrnahm und die Lanze aus dem blutenden Körper zog, bevor der nächste Soldat mich angreifen konnte. Auch ihn spießte ich auf, allerdings verklemmte sich die Lanzenspitze zwischen zwei seiner Rippen und ich konnte sie nicht mehr schnell genug aus dem Körper ziehen. Die beiden letzten Soldaten rissen mir die Lanze aus der Hand und der eine schlang seine Arme um mich. Ich schrie, trat, schlug. Der Soldat, der mich versuchte festzuhalten, presste eine Hand auf meinen Mund. Ich biss so fest hinein, dass Blut spritzte.
    Der Soldat ließ mich los und starrte seine blutende Hand an. Geschickt zog ich ein Messer aus dessen Gürtel und schnitt dem Letzten die Kehle durch, bevor er auch nur auf die Idee kam, mich zu überwältigen. Erschrocken ließ ich das Messer fallen und starrte

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