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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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helfen.“
    „Ich brauche keine Hilfe gegen Chraz!“
    „Das meine ich nicht! Ich meine deine Familie! Ich bin der Einzige, der sie zurückholen kann, und du bist die Einzige, die weiß, wo sich die Ruinen befinden. Wir brauchen einander, wir wollen das Gleiche!“
    „Das glaube ich kaum! Ich will Leben retten und nicht nehmen! Selbst die Seelen verdienen ihre Ruhe, ich werde dies nicht für Euch einfach auf den Haufen werfen!“
    „Das verlange ich auch gar nicht!“
    „Ach nein? Ihr verlangt bloß, dass ich Euch, einem Erpresser und Mörder, vertraue und Euch zu dem wahrscheinlich mächtigsten Ort der Welt führe.“
    „Also willst du, dass dein Bruder stirbt und du deine Familie nie wiedersiehst? Ich habe dich beobachtet, ich weiß, dass du so etwas nie geschehen lassen würdest!“
    Tränen stiegen mir in die Augen. Ich sah noch einmal zu meinem Bruder hinauf. Auch er war den Tränen nahe. Er kannte mich, und wie der Mann vor mir schon sagte, ich würde ihn niemals opfern, doch genauso gut wusste er, dass ich diesem Angebot nie zustimmen könnte. Er schloss die Augen, er wusste, dass seine letzte Stunde geschlagen hatte.
    Tränen liefen mir über die Wangen. Ich könnte es nicht ertragen, ihn noch einmal zu verlieren. Nie wieder.
    Ich wollte mich wieder dem Mann zuwenden, doch er stand nicht mehr vor mir. Ich sah mich panisch in der Kirche um und erblickte ihn hoch über mir. Er stand auf dem benachbarten Balken des Balkens, an dem mein Bruder gefesselt hing. Er ging mit eleganten Schritten auf ihn zu und machte einen perfekten Sprung zu ihm hinüber.
    Er zog ein Messer aus seinem Gürtel am Rücken. Die Klinge blitzte im Fackelschein. Er ging neben meinem Bruder in die Hocke und erhob das Messer.
    „Halt!“, schrie ich.
    Doch er hielt nicht inne, er holte aus und die Klinge sauste auf den Hals meines Bruders zu.
    „Nein, bitte nicht! Bitte nicht!“, rief ich.
    Ich sah nur noch das Messer und schloss reflexartig die Augen. Ich konnte das nicht mit ansehen. Also wartete ich auf den Todesschrei, auf das Geräusch einer Klinge, die Fleisch durchdringt. Aber ich konnte nichts hören. Auf alles gefasst öffnete ich wieder die Augen.
    Er hatte die Klinge kurz vor dem Hals meines Bruders gestoppt und lächelte mich selbstgefällig an. Ich wollte ihn beschimpfen, ihm wehtun, aber ich hielt mich um meines Bruders willen zurück.
    „Wieso? Nenn mir nur einen Grund, warum ich ihn nicht töten sollte?“ Mir wurde schlecht beim Klang der Genugtuung in seiner Stimme.
    „Weil ich die Einzige bin, die den Standort der Ruinen kennt!“ Ich war wütend und ließ das auch durchblitzen.
    „Aha, du bist die Einzige, die mich dort hinführen kann, nicht wahr?“
    Ich nickte und drehte mein Gesicht weg. Er konnte noch so hübsch sein, er war immer noch widerlich.
    „Und das bedeutet?“, hakte er nach.
    „Dass Ihr es Euch nicht mit mir verscherzen solltet!“, ich sah ihn, als ich das sagte, so feindselig an, wie ich konnte.
    „Sonst was?“
    „Sonst werde ich Euch nicht zu den Ruinen führen!“ Ich spuckte die Worte fast, so zornig war ich.
    „O.k. Also, nur dass ich das richtig verstanden habe, du nimmst mein Angebot an?“
    Ich würgte. Allein die Tatsache, dass er es amüsant fand, wie ich mich quälte, diese Worte über die Lippen zu bringen, zeigte, wie wenig Ehre er besaß. Er war nichts weiter als ein eingebildeter, selbstverliebter Mörder, der am liebsten alle um sich herum leiden sah.
    Ich zuckte nicht zusammen, als er wieder plötzlich neben mir stand. Allerdings war sein Gesicht jetzt so nahe, dass ich seine glatte weiße Haut und seine dunkelroten Augen genau betrachten konnte. So standen wir uns für ein paar Sekunden gegenüber, Auge um Auge, und doch spürte ich, dass er mich in nur einem Bruchteil einer Sekunde töten könnte. Aber er tat es nicht. Ich war zu wertvoll für ihn. Was mich jedoch wirklich verwunderte, war, dass er als Erstes seinen Blick von meinem löste und sein Gesicht zur Seite drehte.
    Erst jetzt merkte ich, dass mein Mund offen stand. Schnell machte ich ihn zu. Ich schimpfte mich in Gedanken aus, dass ich mich so leicht manipulieren ließ.
    „Woher weiß ich, dass du dich an die Abmachung hältst? Oder nicht vielleicht jemanden hinzuziehst, der das Problem für dich lösen könnte?“ Er sah mich eindringlich an, das Gegenteil von vorhin.
    Ich starrte nur verwirrt zurück. Als müsste er sich Sorgen darum machen, dass ich jemanden damit beauftragen würde, ihn zu töten. Ich

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