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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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ich darunter nur noch ein leichtes Hemd trug. Alec presste seine Lippen zusammen und unterdrückte ein Grinsen.
    „Halt bloß die Klappe!“, fuhr ich ihn an.
    Dann war die provisorische Leine fertig und ich schleuderte den angebundenen Totenschädel in Alecs Richtung. Alec ergriff die Leine und wickelte sie noch ein paar Mal um sein Handgelenk. Er nickte mir zu, ich zog kräftig daran. Zuerst dachte ich, es wäre alles umsonst, bis ein schmatzendes Geräusch ertönte und Alec wie ein heißes Messer durch kalte Butter durch den Schlamm auf mich zuglitt. Bis er sich endlich auf den festen Untergrund stemmte und, wie ich zuvor, völlig erschöpft dort liegen blieb. Ich machte mich daran, meine Kleider wieder zu entknoten.
    Alec beobachtete mich dabei. Ich versuchte seinen Blick zu ignorieren.
    „Was?“, fragte ich genervt.
    „Danke!“, bekam ich zur Antwort, es klang ernst gemeint.
    „Gern geschehen!“
    Alec setzte sich auf und tastete seine Beine ab. Er stellte erleichtert fest, dass der Schlamm sie doch noch nicht zerfressen hatte, und legte sich wieder auf den Rücken.
    Sobald ich meine Kleider wieder angezogen hatte, sie waren natürlich eiskalt, setzte ich mich neben ihn.
    „Scheint noch alles dran zu sein!“, versuchte ich ihn aufzumuntern.
    „Ja! Und ich glaube, dass das Gefühl wieder zurückkehrt!“
    „Siehst du? War doch gut, dass du nicht aufgegeben hast!“, sagte ich so enthusiastisch wie möglich.
    Alec grinste.
    „Anscheinend hat deine Sorge um mich meine bessere Hälfte geweckt! Ich danke dir!“
    Sofort rückte ich ein wenig ab von ihm. Er musste lachen.
    „Keine Angst! Ich bin immer noch ich!“ Das schien mich nicht zu überzeugen, also fügte er noch hinzu: „Du bist so oder so zu wertvoll! Ich kann dich weder als guter noch als böser Alec verletzen. Glaubst du mir jetzt?“
    Noch etwas misstrauisch nickte ich nach kurzem Zögern. Alecs Grinsen wurde breiter.
    Nachdem das Gefühl in all seine Glieder zurückgekehrt war, machten wir uns auf den Weg. Der Dunst wurde etwas lichter, war jedoch noch immer sehr dicht. Und es wurde auch keinen Grad wärmer. Wir liefen nebeneinander durch das feuchte Gras. Ich fand es schön, wie sich kleine Tropfen an den Enden der Grashalme bildeten und so die Sumpfwiese mit winzigen Kristallen versah.
    „Ich hatte nicht erwartet, dass du dich für mich jemals ausziehen würdest!“, durchbrach Alec die Stille.
    Das war zu viel für mich und ich holte aus. Meine flache Hand traf auf seine harte, kalte Haut wie auf Fels. Es knackte. Ein stechender Schmerz durchzuckte meine Hand. Ich biss mir erst auf die Lippe, dann in die Innenseite meiner Wange. Ich wollte nicht weinen, ich wollte keine Schwäche zeigen. Nicht jetzt!, sagte ich mir immer wieder und versuchte den Schmerz zu verdrängen. Doch er kam und ich konnte nichts gegen ihn ausrichten. Während ich die Zähne zusammenbiss, fluchte ich los. Meine Mutter hatte mir immer verboten zu fluchen, doch ich tat es trotzdem. Und wie ich fluchte. Die meisten Flüche und Ausdrücke kannte ich von meinem Vater. Er hatte oft geflucht und geschimpft.
    Der Schmerz kam mit voller Wucht auf mich zu und jetzt schrie ich auf. Es war ein kurzer und hoher Schrei, doch er saß.
    Zwei kühle Hände umfassten mein Handgelenk und tasteten es vorsichtig ab. Ich zuckte vor dem Schmerz zurück.
    „Es ist gebrochen! Du meine Güte, Jackie! Was machst du auch immer?“
    Empört schnappte ich nach Luft und wollte meine Hand aus seinem Griff ziehen, doch er hielt sie fest, sodass ich mir nur selbst Schmerzen bereitete.
    „Lass mich los, Alec!“, keifte ich wütend.
    „Nein!“
    „Alec! Ich verlange, dass du mich sofort loslässt!“, rief ich erneut.
    „Jackie …“
    Ich unterbrach ihn mit einer schneidenden Handbewegung und riss mich los. Erneut schrie ich auf, als ich mein Handgelenk aus Alecs Händen zog.
    „Jackie …“, fing Alec nochmals an, doch ich drehte mich weg und versuchte eine Schlinge aus meiner Jacke zu basteln.
    Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter, ich schüttelte sie ab.
    „Es tut mir leid!“ Seine Stimme war nur ein Flüstern.
    „Mit wem rede ich denn jetzt? Mit Alec oder seiner besseren Hälfte ?“, fragte ich barsch.
    Schweigen war die Antwort auf meine Frage. Ich drehte mich um und blickte in Alecs Gesicht. Er schien die Entschuldigung ernst gemeint zu haben.
    „Ich bin ein und dieselbe Person! Es gibt nur einen Alec, aber es gibt zwei Persönlichkeiten!“
    „Und wie bemerke ich den

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