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Seelenkuss / Roman

Seelenkuss / Roman

Titel: Seelenkuss / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Buchladenverkauf geregelt, als der Besitz des alten Mr. Cowan aufgelöst wurde. Falls es sich bei dem guten alten Tony und dem Dämon um ein und denselben handelte,
musste
Bannerman es gewusst haben. Natürlich konnten Dämonen eine Weile als Menschen durchgehen, doch über kurz oder lang zeigte sich ihr wahres Wesen. Warum also hatte er Ashe beauftragt, den Dämon zu suchen, der seine Wände verschleimte, wenn er schon wusste, wer dahintersteckte? Wieso hatte er sie nicht einfach gebeten, ihn zu vernichten? Das alles ergab überhaupt keinen Sinn.
    Erstaunlicherweise trafen sie nur fünf Minuten verspätet vor der Anwaltskanzlei ein. Ashe knallte die Saturn-Tür zu und marschierte zum Vordereingang des Wolkenkratzers.
    Reynard holte sie mit wenigen großen Schritten ein. Seine Miene war streng, der Mund zu einer schmalen Linie verkniffen. »Ich weiß, dass deine Zeit eine andere ist als meine, aber ich stelle fest, dass sich manches nicht sehr verändert hat.«
    »Und das heißt?«
    »Gewaltandrohungen sind sinnlos«, erklärte er, während seine grauen Augen sie besorgt ansahen. »Anwälte wehren sich mit Prozessen und Richtern.«
    Ashe biss die Zähne zusammen. »Wer sagt, dass ich ihm drohen will? Drohungen dienen bloß als Aufwärmübung.« Sie preschte durch die Tür ins Foyer, wo sie eine Wasserspur hinterließ. »Ich fasse nicht, dass ich diesen Idioten engagiert habe!«
    Reynard packte ihren Arm. »Du hast den Termin heute vereinbart, weil du darum kämpfst, deine Tochter behalten zu dürfen.«
    Ungeduldig befreite Ashe sich von ihm. »Ja, und der Mistkerl vertritt mich keine Sekunde länger! Ein Anwalt fungiert als eine Waffe, und ich kämpfe nur mit sauberen Waffen.«
    Ein Anflug von Verständnis huschte über seine Züge. »Ich bin nicht blöd, Reynard.«
    »Du bist wütend.«
    »Wut ist nichts als ein Werkzeug«, konterte sie und hieb auf den Fahrstuhlknopf. Dort hing ein Schild, auf dem stand, dass Bannerman, Wishart und Yee ihre Büros wegen Renovierung in den fünften Stock verlegt hatten. Vielleicht hatte Bannerman doch auf ihren Rat gehört, die Kanzlei zu evakuieren, solange der Dämonenschleim nicht beseitigt war.
    Reynard hielt Ashe nicht davon ab, mit dem Fingerspitzengefühl eines Drogenrazzia-Teams in das Büro zu stürmen. Der Androide hinter dem Empfangstresen brachte ein schockiertes »Miss Carver!« zustande, da hielt Ashe auch schon einen langen Pflock in der Hand. Die Frau klappte den Mund zu und schluckte hörbar.
    Der Wartebereich war leer. Nur gedämpftes Licht und das leise hypnotische Surren der Klimaanlage. Ashe hatte keine Ahnung, ob sich in den anderen Büros Leute aufhielten. Alles strahlte die klinisch leere Atmosphäre schlechter Science-Fiction-Filme aus.
    Die Empfangssekretärin griff nach dem Telefon, aber Ashe riss kurzerhand die Schnur aus der Wand.
    »Pass auf sie auf!«, befahl sie Reynard. »Wenn sie versucht, irgendwelche Knöpfe zu drücken, fessle sie!«
    Reynard nickte. Er war kein bisschen sauberer als Ashe. Sein nasses Haar bildete eine wirre Lockenmasse, und sein Hemd klebte ihm am Oberkörper, so dass die Muskeln sich darunter abzeichneten. Stirnrunzelnd sah er die Sekretärin an, die große Augen machte, allerdings mit einem Hauch Neugier. Möglicherweise waren Fesselspiele ihr Ding. Und bei allem Ingrimm war Reynard deutlich anzusehen, dass er seinen Spaß hatte.
    Schön, dass sich wenigstens einer hier amüsiert!
    Ashe stieß Bannermans Tür auf. Er saß an dem kleinen runden Konferenztisch, der von vier Stühlen umgeben eine Ecke des Büros ausfüllte. Auf einem der anderen Stühle hockte ein Mann, von dem Ashe annahm, dass es sich um den Anwalt ihrer Schwiegereltern handelte.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung«, sagte Ashe strahlend.
    »Guter Gott, Miss Carver!«, rief Bannerman aus, der mit einem Ausdruck von Ekel und Angst auf seinem Stuhl nach hinten sackte. Sein Blick wanderte wieder und wieder über ihren Leib, als müsste er nur fest genug hinstarren, und sie würde verschwinden.
    Der andere sah schlicht verwirrt aus. »Ist das Ihre Mandantin?«
    Ashe stürmte walkürengleich auf Bannerman zu. »Ist Ihnen klar, dass es mit einem Etagenwechsel nicht getan ist, wenn Sie sich vor einem Dämon verstecken wollen?«
    »Was reden Sie denn?«, schrie Bannerman, der sich panisch umschaute.
    »Sie stecken bis zum Hals im Schlamassel. Ich war bei einer Geisteraustreibung, und siehe da, auf einmal verpasse ich rein zufällig nebenbei Ihrem Dämon eine

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