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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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die dampfende Flüssigkeit in seinem Styroporbecher gefährlich ins Schwappen geriet. Er musterte ihren mit einem Deckel versehenen Einwegbecher.
    »Das ist ein Cappuccino.« Sie wartete auf die gewohnte Stichelei, doch sie kam nicht. McElroy nickte und nippte an seinem Kaffee.
    »Cappuccino ist nicht übel. Ich hab mal’ne Maschine dafür gehabt. Die hat allerdings meine Frau mitgenommen, als sie ausgezogen ist.«

    Ryne sah sich im Raum um, und es wurde langsam ruhiger, was Abbie ganz recht war, denn McElroy in Plauderstimmung zu erleben befremdete sie ganz gehörig. Captain Brown kam im gleichen Moment herein, als Ryne zu sprechen begann, und schlich sich leise zu einem Stuhl in der Ecke.
    »Isaac hat anhand der Spritze aus Juárez’ Auto eine mögliche Spur gefunden.« Ryne nickte Holmes zu, der sich erhob und seinen schlecht sitzenden dunklen Anzug glatt strich. »Die Spritze trägt den Markennamen ›Reston‹ und ist landesweit eine der meistverkauften. Der Kundenstamm beläuft sich auf etwa fünfhunderttausend Adressen, darunter ein expandierender Internetmarkt. Doch es gibt Chargen-Nummern, und damit lässt sich die Suche schon eingrenzen. Heute Morgen haben wir ihre Kundenliste bekommen, nachdem wir eine halbe Ewigkeit um die richterliche Anordnung gefeilscht haben.«
    »Wir setzen sechs Uniformierte ein, die bei den Routineermittlungen helfen sollen«, erklärte Ryne, »und konzentrieren uns auf Kunden innerhalb eines Hundert-Meilen-Radius um Savannah, vor allem auf die Briefkastenadressen. Das könnte eine unserer stärksten Spuren sein, und wir werden das Maximum aus ihr herausholen.« Er wandte sich erneut an den Detective, der soeben wieder Platz genommen hatte. »Isaac, du und Wayne konzentriert euch auf die Kunden der Briefkastenadressen. McElroy, du koordinierst die Uniformierten, die mit den anderen Abnehmern sprechen sollen. Hat es bei irgendeinem von ihnen einen Diebstahl gegeben? Gehen die Spritzen schneller aus als sonst? Falls irgendetwas vielversprechend klingt, lasst den Anrufen einen Besuch folgen.«
    »Hat das Labor schon irgendwas zum Inhalt der Spritze gesagt?«, erkundigte sich Captain Brown.

    Ryne schüttelte den Kopf. »Aber ich hoffe, dass wir bald einen vorläufigen Bericht bekommen.« Er sah zu Cantrell hinüber. »Klär doch mal alle über die Schuhe auf, die wir in Juárez’ Wohnung gefunden haben.«
    »Da sind wir in einer Sackgasse gelandet.« Der Detective gab seinen Bericht in seiner gewohnt ungerührten Art ab. Abbie hatte noch kein einziges Mal irgendeinen Ausdruck in seiner Stimme vernommen oder irgendeine Veränderung seines Verhaltens beobachtet. Eine derartige Selbstbeherrschung war sicher praktisch, wenn man mit McElroy zusammenarbeiten musste.
    »Die Sneakers sind ein Massenprodukt und im ganzen Land bei verschiedenen Discountern erhältlich. Hier in der Gegend sind sie über ein Jahr lang verkauft worden. Das einzig Seltsame daran ist, dass sie eine Nummer größer sind, als Juárez sie trägt. Größer als die Schuhe, die er anhatte, als wir ihn festgenommen haben.«
    Die Neuigkeit brachte schlagartig alle im Raum zum Schweigen, ehe Holmes das Wort ergriff. »Vielleicht hat er gedacht, es würde uns von ihm ablenken, wenn er Abdrücke eines größeren Schuhs hinterlässt, als er ihn normalerweise trägt.«
    Abbie sagte nichts. Es war gut möglich, dass der Detective recht hatte. Andererseits könnte es genauso gut sein, dass die Schuhe tatsächlich nicht Juárez gehörten.
    Ryne ergriff das Wort. »Wir wissen ziemlich genau, wo sich Juárez mit Vorliebe aufhält, also schicke ich zwischen acht Uhr abends und zwei Uhr morgens Zivilbeamte in seine Stammkneipen. Dort sollen sie Handyfotos von den Gästen machen, dann werden wir ja sehen, mit wem er sich rumtreibt. Vielleicht singt irgendjemand.«
    »Wen muss man denn kennen, um diesen Auftrag zu kriegen?«, rief McElroy, der schlaff auf seinem Stuhl lümmelte.
»Ich wäre nämlich durchaus bereit, meine Leber und meinen Schlaf zu opfern. Ihr könnt sogar das Geld für die Überstunden behalten.«
    Die anderen kicherten, und selbst Ryne musste schmunzeln. »Bedaure, Nick. Ich will dich auf keinen Fall um deinen Schönheitsschlaf bringen. Die Kollegen dürfen nicht auffallen, deshalb werden sie alkoholfreies Bier trinken. Aber ich verspreche, dass du als Erster die Fotos anschauen darfst, die sie machen werden.«
    Er konsultierte sein Notizbuch, ehe er fortfuhr. »Ich habe die Verbindungsdaten von Ashley Hornbys

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