Seelenmoerder
wie sie wollte, und so ließ sie die Hände über seine Arme gleiten und genoss das Gefühl, die behaarte Haut zu spüren.
Jeder Gedanke an die Zukunft hatte sich in einen entlegenen Teil ihres Verstands verkrochen. Bloß die Gegenwart zählte, der unbezwingbare Heißhunger, den nur dieser Mann zu stillen vermochte, wenn er sich tief in ihr vergrub. Sie fasste hinter sich, ließ die Handflächen über seine straffen Flanken gleiten, entschlossen, ihm den letzten Rest an Beherrschung zu rauben, an den er sich noch klammerte.
Stattdessen zerfloss sie selbst, als Ryne eine Hand über ihren Schenkel zu ihrer Scham wandern ließ und ihr sachte einen Finger in die Spalte schob. »Glatt«, murmelte er, während er sie rhythmisch rieb. »Wie feuchte Seide.«
Das Spiegelbild verschwamm vor ihren Augen, und ihr Verlangen loderte auf. Kaum hatte er den Finger in sie gesteckt und ihre Tiefen ergründet, gipfelte ihr Atmen in einem Seufzer, als der erste Höhepunkt sie durchzuckte und sie bebend und schwach zurückließ, außerstande, ohne seine Stütze zu stehen.
»Gierig«, konstatierte er und bedachte sie mit einem zufriedenen männlichen Lächeln. »Das gefällt mir auch.« Er drehte sie um, setzte sie auf den Waschtisch und trat zwischen ihre geöffneten Schenkel. Nach ihrer letzten gemeinsamen Dusche hatte er vorsorglich auch im Badezimmer einen Kondomvorrat angelegt, doch Abbie war nicht mehr imstande, Dankbarkeit für seine weise Voraussicht zu empfinden. Die Spitze seines Penis wippte sachte gegen ihre Klitoris, und erneut wallte die Lust in ihr hoch und ließ sich nur auf eine Weise befriedigen.
Sie nahm ihm den Gummi ab und rollte ihn bewusst langsam über den prallen Schaft, bis ihm der Schweiß auf die Stirn trat und er am ganzen Körper zitterte. Sowie sie ihn verpackt hatte, griff sie nach unten, umfasste seinen schweren Sack und streichelte ihn sanft, bis er endgültig die Beherrschung verlor.
Er legte sich ihre Beine um die Hüften, zog sie an sich und drang mit einem einzigen tiefen Stoß in sie ein, der ihr den Atem aus der Lunge riss. Wie aus der Ferne nahm sie sein angestrengtes Keuchen wahr, sein verkrampftes Kinn und das Blitzen des wilden Hungers in seinen Augen. Bis er erneut zustieß und ihre Sinne in einem Kaleidoskop der Lust explodierten.
Sie kreuzte hinter seinem Rücken die Füße, umfasste an beiden Armen seinen dicken Bizeps und kam jeder Bewegung seiner Hüften entgegen. Sie wollte ihn näher haben. Tiefer. Fester. Bis er sich ebenso in ihren Körper eingeschrieben hatte wie in ihre Gedanken. Ihre Erinnerung. Ein Teil von ihr, der nie wieder ganz abgelöst werden konnte.
Nachdem er jegliche Kontrolle aufgegeben hatte, stieß er sie ohne Erbarmen. Und sie wollte auch keines. Sie riss die Augen auf, da sie diesen Anblick haben wollte, diese Erinnerung, um sie für immer zu bewahren.
Ihre schweißnassen Körper klatschten aneinander, Fleisch auf Fleisch, und das Geräusch sprach etwas Archaisches tief in ihr an. Lust wogte wie eine Urgewalt durch ihren ganzen Körper. Die Welt verschwand, und jedes einzelne Gefühl vervielfachte sich. Seine glatten Muskeln unter ihren Fingern, die sich mit jeder Bewegung an- und wieder entspannten. Ihr heiseres gemeinsames Keuchen, der feste Griff, in dem er ihre Hüften hielt, und die unfassbare Fülle seiner Inbesitznahme.
Die Lust ballte sich in ihrem Unterleib, und sie stieß einen gebrochenen Schrei aus, als sich die Erleichterung in einer plötzlichen brutalen Welle Bahn brach.
Sein wildes Verlangen kannte nun keine Grenzen mehr, während er sie weiter heftig stieß und seine Hüften in hektischem Rhythmus gegen ihre schlugen, bis er erstarrt innehielt. Zuletzt entfuhr ihm ein tiefer, animalischer Lustschrei, und sein Körper sank bebend über sie.
Versunken in den Nachwehen der Lust, war es umso süßer, ihn aus tiefster Kehle »Abbie« stöhnen zu hören.
Laura Bradford setzte sich im Bett auf, die Decke weit genug heruntergezogen, um ihre perfekten Brüste zu präsentieren. »Kannst du wirklich nicht bleiben?«
Sie sollte sich mal hören. Wollte lieb und einladend klingen, doch der gereizte Unterton war da, direkt unter der Oberfläche. Genau wie jede andere Tussi bildete sie sich ein, einen Mann zu vögeln gäbe ihr Rechte. Frauen wie sie lernten es einfach nie.
»Ich habe in aller Herrgottsfrühe eine Besprechung.« Das Badezimmerlicht beleuchtete Warren Dentons Silhouette, ehe er vollständig angezogen ins Schlafzimmer
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