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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurückkehrte. Am Bett blieb er stehen, um der Frau einen beiläufigen Kuss auf die Lippen zu drücken, ehe er ein paar persönliche
Gegenstände vom Nachttisch aufsammelte und sie einsteckte.
    »Musst du morgen ins Gericht? Falls ja, könnten wir vielleicht …«
    »Morgen nicht. Ich muss mich in den nächsten zwei Wochen auf den Mordfall Frederickson vorbereiten. Aber ich rufe dich an. Sowie ich dazu komme.«
    Ein lautloses Lachen begleitete den weiteren Ablauf. Die jämmerliche Kuh rang darum, ihr aufgesetztes Lächeln zu wahren, während er ihr den Laufpass gab. Tja, offenbar stieg der gute alte Warren gern mal mit einer Frau ins Bett und machte sich dann ebenso eilig wieder aus dem Staub.
    Ob sich die Bradford besser gefühlt hätte, wenn sie geahnt hätte, dass die Polizei Denton schon bald äußerst peinliche Fragen stellen würde? Ihn vielleicht sogar abholte, um ihn in den Genuss einer gastfreundlichen Gefängniszelle kommen zu lassen? Dentons Anwesenheit bei ihr heute Nacht war unerwartet gewesen, doch Flexibilität hatte sich schon immer ausgezahlt.
    Und das Vögelfest zwischen den beiden zu beobachten war den kleinen Aufschub in der Planung beinahe wert gewesen.
    »Dann bis bald«, rief Laura Bradford ihm noch nach, doch Denton war bereits hinausgegangen. Kurz darauf hörte man die Haustür auf- und wieder zugehen.
    »Drecksack.« Ein Kissen flog gegen die Tür. Bald danach stand Laura Bradford auf und verließ den Raum.
    Eine behandschuhte Hand schob die Tür des Schlafzimmerschranks weiter auf. Überall unter der Ledermaske und den dunklen Kleidern hatte sich Schweiß gebildet. In dem verfluchten Schrank war es heiß gewesen. Zeit, die Klimaanlage höher zu drehen, ehe es losging.
    Ein Lächeln der Vorfreude zeichnete sich ab, wurde
breiter. Schluss mit dem Blümchensex für Laura Bradford. Jetzt würde sie ihrem Schicksal begegnen. Die Schranktür öffnete sich ganz, und die Tasche wurde in Reichweite neben dem Bett abgestellt. Man hörte einen Wasserhahn laufen, also war klar, wo sich die Frau befand. Die Vorfreude wurde stärker, rann durch Venen und Arterien und ließ eine Synapse nach der anderen wie prasselnde Feuerwerkskörper aufglühen.
    Große, lautlose Schritte. Ein Blick um die Ecke, und da stand die Bradford, nackt in ihrer Küche, und stellte unsanft ein leeres Glas auf die Arbeitsfläche.
    Ihr Anblick löste heftige Emotionen aus, die so etwas wie Zuneigung erstaunlich nahekamen. Ach, Laura. Ich habe so tolle Pläne für dich.
    Die Zeit schien wie verzögert abzulaufen, während sich das innere Machtgefühl zu einem allumfassenden Rausch steigerte. Dann weg von der Wand und in ihr Gesichtsfeld. Den Moment genießen, in dem sie den Eindringling in ihrem Haus entdeckte.
    »Warren?« Das Wort kam dünn aus ihrem Mund. Unsicher. Noch einen Schritt näher. Zwei. Keine Eile. Sie sollte ihre Zukunft erkennen. Zusehen, wie die Angst sich ihrer bemächtigte.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie? Geld? Hier.« Sie stolperte zu ihrer Handtasche weiter hinten auf der Arbeitsfläche.
    Wollte sie um ihr Leben feilschen? Das war jedes Mal amüsant. Was glaubte die Ziege denn, was sie wert war? Und wie befriedigend es doch war, sie begreifen zu sehen, dass sie ihrem Schicksal nicht entkommen würde.
    Doch es war kein Geld, was sie aus ihrer Tasche gezogen hatte.
    Plötzlicher Schock. Ein Revolver? Die Fotze hatte einen Revolver?

    Das Mündungsfeuer war blendend hell. Darauf folgte brennender Schmerz.
    »Ich weiß, wer du bist, du Schwein. Ich habe es in den Nachrichten gesehen.«
    Ein zweiter Schuss, nur ganz knapp neben dem ersten. Die Fassungslosigkeit war geschwunden, und an ihre Stelle waren Wut und Schmerz getreten.
    Auf den Boden fallen. Hastig und ungeschickt rückwärtskriechen, weg von der Waffe und der verrückten Nutte, die damit herumhantierte. Für wen hielt sie sich eigentlich? Wie konnte sie es wagen?
    »Hau ab, du Dreckschwein, du Feigling.« Ihre Stimme klang schrill und hysterisch. »Denn genau das bist du. Ich habe die Nachrichten gesehen. Du bist ein jämmerlicher Feigling, der Frauen überfällt, weil du nichts als ein beschissener Loser bist!« Die letzten Worte gipfelten in einem Schrei, und eine Kugel grub sich nur wenige Zentimeter entfernt in die Wand.
    Der Schmerz war jetzt nagend und biss sich genüsslich durch Muskeln und Fleisch. Es gab keine andere Wahl mehr. Den verletzten Arm festhalten, aufstehen, zur Haustür rennen und die geisteskranke Schnepfe zurücklassen.
    Fürs

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