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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spurensicherung gefunden hatte.
    »Sind irgendwo auf den Sachen aus der Tasche Fingerabdrücke?«
    »Es wurde alles abgewischt«, antwortete Ryne auf Mallorys Frage. »Aber vielleicht ergeben die anderen Untersuchungen etwas.« Blutflecken waren schwerer zu entfernen, als die meisten dachten. Wenn irgendeiner der Gegenstände aus der Tasche bei anderen Opfern benutzt worden war, fanden sie vielleicht noch einen Beweis dafür. »Wir haben einen wertvollen Anhaltspunkt – ein abgerissenes blondes Haar, das im Saum am Boden der Tasche gefunden wurde. Ohne Wurzel, aber trotzdem geeignet für eine Untersuchung der mitochondrialen DNA. Wir können die Ergebnisse mit der DNA aus der Blutprobe vergleichen oder prüfen, ob das Haar von einem der Opfer stammt.« Amanda Richards, Karen Larsen und Laura Bradford waren alle blond.
    Rasch informierte er die Anwesenden über die Spur zu Ketrum, die er verfolgte. »Hoffentlich höre ich heute noch von Sheriff Jepperson«, sagte er. »Und von jedem von euch will ich heute noch vor Dienstschluss einen mündlichen Bericht über die Fortschritte hören.« Die Pressekonferenz war für drei Uhr vor dem Polizeipräsidium anberaumt.
    Der Gedanke daran und an den davor liegenden Termin bei Dixon verdüsterte Rynes Stimmung. Während die Detectives und Officers den Raum verließen, schlenderte er zu Abbie hinüber. »Na, noch ein bisschen geschlafen?«
    Hastig sah sie zu den Männern, die noch in Hörweite waren, und gab ihm eine unverfängliche Antwort. »Genug. Ich
habe schon etwas für den Termin bei Dixon heute Nachmittag zusammengestellt.«
    »Bevor wir dort erwartet werden, müsstest du bitte noch Laura Bradford kontaktieren. Du hast ihr ja gesagt, sie kann erst in ihr Haus zurück, wenn die Spurensicherung dort fertig ist.« Er wartete Abbies Nicken ab, ehe er fortfuhr. »Allerdings wäre es am besten, wenn sie bei jemand anders wohnen könnte. Oder in einem Motel. Auf jeden Fall brauche ich die Adresse, dann sorge ich für ihren Schutz.« Captain Brown hatte die zusätzlichen Ausgaben dafür bereits abgenickt.
    »In Ordnung. Dann treffen wir uns vor der Pressekonferenz in Dixons Büro.« Ihr Tonfall war schon fast übertrieben unpersönlich. Ganz im Gegensatz zu dem leichten Rot, das ihr in die Wangen stieg, ehe sie aufstand und dem letzten Mann hinausfolgte.
    Ryne sah ihr mit einem angedeuteten Lächeln nach. Er wusste instinktiv, dass sie noch an der Bemerkung knabberte, die er am Tatort gemacht hatte. Und es gefiel ihm über die Maßen, dass er sie überrascht hatte. Damit konnte sie nicht umgehen. Genauso wenig wie mit der Geschichte zwischen ihnen. Da durfte er doch ein klein wenig selbstzufrieden sein.
    Er ging zu seinem Computer und checkte seine Mails. Erfreut entdeckte er eine Nachricht von Jepperson und klickte sie sofort an. »Savannah, ich glaube, ich habe etwas Brauchbares für Sie«, stand da. »Siehe unten. Ich hoffe, Sie verraten mir bald Ihre Ergebnisse zu den Daten, die ich Ihnen gestern geschickt habe.« Unter Jeppersons Initialen folgte eine Liste mit zehn Namen.
    Ryne druckte die E-Mail aus und nahm sich vor, am nächsten Tag den Toxikologen anzurufen und ihm Druck zu machen. Der Wissenschaftler hatte ihn bereits darauf vorbereitet,
dass ein reiner Vergleich von toxikologischen Untersuchungsergebnissen lediglich Parallelen zwischen dem aufzeigen würde, was im Blut der Opfer enthalten war und was nicht, jedoch keinen schlüssigen Beweis lieferte. Geringfügige Spuren von Ecstasy waren im Blut sämtlicher Opfer aus Savannah nachgewiesen worden, und falls die gleiche Menge im Blut des Opfers aus Montana enthalten war, durfte Ryne aus gutem Grund einen Zusammenhang vermuten.
    Sein Mobiltelefon klingelte. Ein Blick aufs Display sagte ihm, dass es Mel Thomas war, der Leiter des Spurensicherungsteams von heute Morgen, und Rynes Magen verkrampfte sich vor Spannung.
    »Wir haben ein paar frische Blutspuren auf einer zwei Häuserblocks langen Strecke gefunden, die vom Bradford-Haus nach Südwesten verläuft«, sagte Thomas ohne Vorrede. »Davon nehmen wir Proben zur Untersuchung. Aber wir sind auch in alle anderen Richtungen zwei Blocks weit gegangen und haben dort nichts gefunden.«
    »Also konnte er entweder die Blutung stillen, oder er ist in sein Auto gestiegen und davongefahren«, mutmaßte Ryne. »Wie sieht es sonst in der Gegend aus?«
    »Fast nur Einfamilienhäuser. Und eine Menge Sackgassen.« Ryne vernahm die entfernten Verkehrsgeräusche im Hintergrund.

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