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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nägel mit Köpfen machen?« Wayne hielt in einer Parkverbotszone und stellte den Motor aus.
    »Mann, du bist wie ein Hund mit einem Knochen.« McElroy schnappte sich sein Sakko, das er gefaltet auf den Rücksitz gelegt hatte. »Weißt du was? Ich fühle dieser Chan mal auf den Zahn, auf die du so versessen bist. Du kannst ins Büro zurückfahren und den Bericht für heute verfassen. Das spart uns beiden Zeit.«
    Cantrell sah ihn erstaunt an. »Und wie kommst du zum Revier zurück?«
    »Mit dem Bus wahrscheinlich. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Wenn du dich beeilst, kannst du auf dem Nachhauseweg noch im Pflegeheim vorbeischauen. Du wolltest doch heute deinen Dad besuchen, oder?«

    »Ja, schon.« Obwohl der alte Herr sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Alzheimer-Krankheit befand und ihn gar nicht erkennen würde, würde er hinfahren wie jede Woche. Und dann wäre er wieder tagelang deprimiert über diese leere Hülle, zu der sein Vater geworden war, und würde sich Vorwürfe machen, dass er zu lange gewartet und zu wenig unternommen hatte.
    »Nun fahr schon, ehe ich’s mir anders überlege.« McElroy stieg aus und schlüpfte auf dem Gehsteig in sein Jackett.
    »Okay. Danke.«
    »Dann bis morgen.«
    Cantrell winkte und fuhr los, während der andere Detective zu den Wohnungen emporsah, die zur Straße hinausgingen.
     
     
    Die Frau lehnte in klassischer Dominakluft herausfordernd am Türrahmen. Schwarze, halterlose Netzstrümpfe bedeckten schlanke Beine. Die kniehohen Stiletto-Stiefel passten zu ihrem ledernen Stringtanga und dem ledernen Mieder. Schwarze, ellbogenlange Handschuhe lagen glatt an ihren Unterarmen, und in der einen Faust hielt sie eine kurze Peitsche. »Detective«, schnurrte sie. »Immer ein Vergnügen.«
    Sie ließ die Peitsche in beängstigender Nähe zu seinem Geschlecht schnalzen. »Miststück.« Nick riss ihr die Peitsche aus der Hand. Er wusste aus Erfahrung, was sie damit anstellen konnte. Rasch ging er hinein, machte die Tür zu und sah sich um. »Bist du ihn losgeworden?«
    Mistress Chan warf ihr hüftlanges Haar nach hinten. »Du hast gerade erst angerufen«, protestierte sie. »Und er ist Stammkunde. Ich kann nicht einfach zahlende Kunden auf die Straße setzen, nur weil du gerade einen Ständer hast.«
    Ihr Kopf erzitterte unter der Wucht seines Hiebs. »Du musst lernen zu gehorchen.« Doch ein rascher Blick verriet
ihm, dass sie den Freier in einem anderen Raum untergebracht hatte. Wahrscheinlich nackt in einem Hundezwinger angekettet, der arme Tropf.
    Sie wandte sich zu ihm um und ließ die Zunge spielen, um sich das Blut von den Lippen zu lecken. Ihre Augen, diese verfluchten sündigen Augen, brannten vor Verlangen. »Du bist ja richtig in Stimmung«, raunte sie, ehe sie ihm die Handflächen auf die Brust legte und genüsslich auf und ab strich.
    Sein Atem wurde schneller. »Das hier ist rein geschäftlich. Hab ich dir schon am Telefon gesagt. Ich muss mit dir über laufende Ermittlungen reden.«
    Mit gespieltem Interesse riss sie die Augen auf. »Sag bloß.« Und schon rammte sie ihm mit solcher Wucht die Faust in den Magen, dass es ihm die Luft aus der Lunge presste. »Ich rede gern über geschäftliche Angelegenheiten.«
    Diesmal schlug er sie zu Boden, und sowie er sie dort liegen sah, wallte die Lust in ihm auf. Er riss sie hoch, zerrte sie zur Couch und stieß sie unsanft nach vorn. Mit zwei raschen Schritten war er hinter ihr und schob ihr die Beine auseinander, nicht ohne ihre Absätze im Auge zu behalten. Die verdammten Dinger waren nadelspitz und taten höllisch weh, wenn sie es schaffte, ihn damit zu treten.
    »Vergiss nicht«, keuchte sie, »ich hab noch einen Freier im Nebenzimmer.«
    »Ich vermute mal, er wird warten.« Nick schob ihren String beiseite und zog seinen Reißverschluss auf. »Genau wie das Geschäftliche.«

8. Kapitel
    Nachdem er fünf Kilometer gelaufen war und an den Gewichten trainiert hatte, ließ Ryne seine Frustrationen an einem Sandsack in der Ecke des Fitnessstudios aus. Nach der Besprechung der Sonderkommission am Nachmittag hatte er sich mit dem Staatsanwalt getroffen und ein deprimierendes Gespräch mit ihm geführt. Sie durften Juárez nur 48 Stunden ohne Anklage festhalten, und langsam wurde die Zeit knapp. Es war nicht abzusehen, wann Han mit der Untersuchung der Spritze fertig sein würde, und ohne handfeste Beweise, die Juárez mit den Vergewaltigungen in Verbindung brachten, war der Staatsanwalt nicht bereit, ihn

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