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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht und Brüste heiß vor Verlangen. Sie hatte die Beine um ihn geschlungen, hielt sich an seinen Schultern fest und presste sich mit dem ganzen Körper gegen ihn. Ihre Fersen gruben sich in sein Kreuz, und er spürte, wie ihn ihre Scheidenmuskeln immer wieder umfingen und locker ließen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, alles war seinen Gefühlen und einem wilden, ungestümen Hunger gewichen, der gestillt werden musste. Mit all der brutalen Gier, die sich in ihm angestaut hatte, stieß er zu, und die Welt löste sich auf. Es gab nur noch die Frau in seinen Armen, die Lust in seinen Lenden und die rauschhafte Verschmelzung mit ihr.
    Er vögelte sie völlig hemmungslos, einzig und allein auf der verzweifelten Suche nach Vergessen. Er wollte, musste ihr dabei in die Augen sehen, doch das zügellose Verlangen in ihm machte ihn blind für alles andere. Er hörte seinen Namen aus ihrem Mund, einen rauen Schrei, als hätte man ihn ihr gewaltsam entrissen, er spürte die inneren Konvulsionen, als sie sich dem Orgasmus näherte, und sein Verlangen wurde zur Tollheit. Er begrub das Gesicht an ihrem Hals und stieß sie fester, tiefer, bis seine Lust sich in ihr ergoss, ihn am ganzen Körper erschauern ließ und ihn zu unendlichem Genuss katapultierte.

    Irgendwann schafften sie es ins Bett, wo sie die nächsten Stunden damit verbrachten, ihre Körper zu erforschen und zu genießen, bis sie vor purer Erschöpfung ineinander verschlungen einschliefen. Als Abbie die Augen aufschlug, drang bereits das Morgenlicht durch die Jalousie, und sie musste daran denken, dass es nach einer Nacht mit fantastischem Sex kaum etwas Frustrierenderes gab, als allein aufzuwachen.
    Doch sie war nicht allein.
    Sie setzte sich im Bett auf und registrierte zwei Dinge zugleich: Er war nicht gegangen, doch es wäre unendlich viel leichter gewesen, wenn er es getan hätte.
    Ryne stand nur mit seiner Hose bekleidet in der Tür. In der einen Hand hielt er ein Handtuch, in der anderen sein Hemd. Seine Brust war noch feucht, und sein nasses Haar wirkte, als wäre er nur kurz mit den Fingern hindurchgefahren. Der Schatten an seinem Kinn war dunkler geworden. Offenbar hatte er keinen der im Badezimmer liegenden Rasierer benutzt. Er sah zerzaust, sexy und gefährlich aus.
    Und extrem verlegen.
    Ihre vorherige Enttäuschung wurde von Beklommenheit abgelöst, während seine Miene sie nach Rechtfertigungen suchen ließ. Es konnte entsetzlich demütigend sein, die Reue eines anderen zu spüren.
    Demonstrativ sah sie auf den Wecker am Nachttisch und bedeckte diskret ihre Blöße. »Es ist schon spät. Du musst dich beeilen, wenn du noch zum Umziehen nach Hause und rechtzeitig zum täglichen Briefing kommen willst.«
    »Heute ist Samstag.«
    Sie schloss kurz die Augen. Natürlich. Damit fiel die Möglichkeit flach, sich auf den bevorstehenden Arbeitsbeginn zu berufen, um die Situation aufzulockern. Obwohl es ihr nicht leichtfiel, sprach sie in gelassenem Tonfall weiter.
»Hab ich ganz vergessen. Ich bin dann in einer Stunde im Büro. Du bist sicher genauso gespannt auf die Unterlagen über Karen Larsen wie ich.«
    Er hatte sich nicht gerührt, und so zerrte sie das Leintuch heraus und hüllte sich hinein, ehe sie aufstand. Ihr war völlig klar, dass das albern war, doch sie war außerstande, splitternackt an ihm vorbeizuspazieren. Sie fühlte sich ohnehin schon entblößt genug.
    »Abbie.«
    Er sprach leise, und seine Verlegenheit spiegelte sich in seinem Tonfall wider. Da es keine Ausflucht gab, zwang sie sich, ihm in die Augen zu sehen.
    »Letzte Nacht war …« Er zögerte, als fehlten ihm die richtigen Worte. Sie brannte darauf, ihn weitersprechen zu hören, obwohl sie Angst davor hatte, was er sagen mochte. Letzte Nacht war was gewesen? Wundervoll? Ein Fehler? Doch eigentlich spielte es keine Rolle, wie er den Satz beendete. Sie hatte die ganze Nacht die Augen offen gehalten, zumindest im übertragenen Sinne, und wusste genau, was zwischen ihnen alles möglich war. Und was nicht.
    »Letzte Nacht ändert nichts«, sagte sie mit fester Stimme. »Wir sind Arbeitskollegen. Das wird durch nichts beeinträchtigt.«
    Er konnte die Erleichterung, die sich kurz auf seiner Miene abzeichnete, nicht ganz verbergen, was sie insgeheim amüsierte. Eigentlich hätte die Natur alle Männer für heikle Morgen-danach-Situationen mit eingebauten Propellern ausrüsten sollen. Dann könnten sie nämlich einfach aus dem Fenster schweben und solchen Gesprächen aus dem

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