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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Vater?, dachte er zum hundertsten Mal. Wer hatte genommen, was sein war…
    » Nicht dein«, ermahnte er sich. » Nicht dein.«
    Doch das sagte ihm lediglich sein Verstand, nicht sein Gefühl. Tief drinnen, im innersten Kern seiner Männlichkeit, gehörte sie ihm .
    Und paradoxerweise hielt ihn gerade das davon ab, das Gebäude zu stürmen– mit all seinen Mannen, wenn es nötig war. Während sie medizinische Hilfe erhielt, wollte er auf keinen Fall stören.
    Die Zeit verstrich, und all die Ungewissheiten trieben ihn in den Wahnsinn. Er stellte fest, dass er diese Klinik nicht kannte. Wäre sie die Seine gewesen, hätte er nicht gewusst, wo er Hilfe finden konnte– sicherlich hätte er Throe geschickt, um einen Ort ausfindig zu machen, aber bei einem medizinischen Notfall konnten eine Stunde oder zwei auf der Suche nach einem Heiler über Leben und Tod entscheiden.
    Die Bruderschaft hingegen hatte genau gewusst, wohin sie sich wenden musste. Sobald man sie aus der Klinik entließ, würde man sie zweifelsohne in ein warmes, sicheres Zuhause bringen, wo reichlich Essen und ein weiches Bett auf sie warteten und eine stramme Mannschaft von mindestens sechs vollblütigen Kriegern über sie wachte, während sie schlief.
    Es war schon bizarr, dass ihn der Gedanke beruhigte. Doch die Gesellschaft der Lesser war ein ernst zu nehmender Gegner– und man konnte über die Bruderschaft sagen, was man wollte, ihre Verteidigungskraft hatten sie im Laufe der Jahrhunderte bestens unter Beweis gestellt.
    Plötzlich dachte er an die Lagerhalle, in der er und seine Soldaten hausten. Dabei war diese kalte, feuchte, unwirtliche Bleibe schon ein Fortschritt gegenüber anderen Stätten, an denen sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Wo sollte sie bleiben, wenn sie mit ihm zusammen wäre? Kein Mann durfte sie je in seiner Gegenwart sehen, insbesondere nicht, wenn sie sich umkleidete oder badete .
    Ein Knurren entrang sich seiner Kehle.
    Nein. Kein Mann durfte ihr Fleisch erblicken, sonst würde er ihn bei lebendigem Leibe häuten .
    Verflucht, sie hatte sich mit einem anderen vereint. Sie hatte ihren geweihten Leib geöffnet und einen anderen Mann darin empfangen.
    Xcor legte das Gesicht in die Hände. Das Ziehen in seiner Brust war so schmerzhaft, dass er in den Springerstiefeln schwankte.
    Es musste der Primal gewesen sein. Ja, natürlich, sie war bei Phury, Sohn des Ahgony, gelegen. Auf diese Weise pflanzten sich die Auserwählten fort, wenn er sich recht entsann und die Gerüchte stimmten.
    Sofort war sein Verstand umwölkt von dem Bild ihres perfekten Gesichts und ihrer schlanken Gestalt. Sich vorzustellen, dass ein anderer sie entblößt und mit seinem Körper bedeckt…
    Aufhören, ermahnte er sich. Sofort aufhören.
    Er riss seine Gedanken los von diesem Wahnsinn und überlegte, ob ihm irgendeine angemessene Wohnstatt einfiel, die er ihr bieten konnte.
    Seine einzige Idee war es, die Vampirin zu töten, von der seine Soldaten sich genährt hatten. Ihr Cottage war heimelig und hübsch gewesen .
    Aber wo sollte seine Auserwählte den Tag verbringen?
    Außerdem würde er ihr niemals die Schande aufbürden, auch nur mit dem Fuß das Fell zu berühren, auf dem das Kopulieren seiner Krieger stattgefunden hatte.
    » Entschuldigung.«
    Xcor griff nach der Waffe in seinem Mantel und drehte sich um. Doch es gab keinen Anlass, Gewalt anzuwenden– vor ihm stand lediglich eine zierliche Vampirin mit ihrem Kind. Anscheinend waren sie aus einem Kombi gestiegen, der nur drei Meter von ihm entfernt geparkt hatte.
    Während das Kind sich hinter seiner Mutter versteckte, verrieten auch ihre Augen Angst.
    Doch wer unverhofft über ein Monster stolperte, reagierte selten mit Überschwang.
    Xcor verbeugte sich tief, denn der Anblick seines Gesichtes war in dieser Situation sicher keine Hilfe. » Aber selbstverständlich.«
    Damit trat er zurück, drehte sich um und kehrte an seinen ursprünglichen Wachposten zurück. Tatsächlich war ihm gar nicht aufgefallen, wie ungeschützt er mittlerweile dagestanden hatte.
    Er wollte nicht kämpfen. Nicht mit der Bruderschaft. Nicht, solange seine Auserwählte in diesem Zustand war. Nicht… hier.
    Er schloss die Augen und wünschte, er könnte zu jener Nacht zurückkehren, als Zypher ihn zu der Wiese gebracht hatte und Throe ihn unter dem Vorwand, ihn zu retten, zu einer Art lebendigem Tod verdammt hatte.
    Denn was war ein gebundener Vampir ohne seine Gefährtin?
    Ein wandelnder Leichnam .
    Ohne Vorwarnung ging die

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