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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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davon ein Springmesser, Gras, etwas Ecstasy, all das hatten sie in den Taschen der Kerle gefunden. Und wer wusste, was noch in diesen Rucksäcken steckte.
    Ein von Gewalt geprägtes Leben fand eben oft ein gewaltsames Ende.
    » Wow«, sagte V anerkennend, als er um den Hummer auf der Ladefläche herumlief. » Wo sind die denn reingeprescht? Eine Betonmauer?«
    John gebärdete etwas, und Vs Blick bohrte sich in Qhuinn. » Was hast du dir dabei gedacht? Du hättest dich umbringen können.«
    Qhuinn klopfte sich auf die Brust. » Schlägt noch.«
    » Idiot.« Aber der Bruder lächelte und ließ dabei seine scharfen Fänge blitzen. » Egal. Ich hätte das Gleiche getan.«
    Aus dem Augenwinkel sah Qhuinn, wie sich Blay leise und unauffällig in Richtung der Tür zum Trainingszentrum verdrückte. In ein paar Sekunden würde er verschwinden und das Drama hinter sich lassen, das man ihm mal wieder vor die Füße geworfen hatte.
    Qhuinn verspürte plötzlich den unwiderstehlichen Drang, ihm zu folgen, fort von den Blicken der anderen. Aber er brauchte wirklich keinen Nachschlag…
    Dein Cousin gibt mir, was ich brauche. Jeden Tag. Rund um die Uhr.
    Scheiße, ihm wurde schlecht.
    » Sonst noch irgendwelche persönlichen Gegenstände?«
    Qhuinn ließ von den sinnlosen Grübeleien ab und widmete sich nützlicheren Dingen. » Ich hole sie.«
    Er sprang auf die Ladefläche, riss die eingedellte Hintertür des Hummers auf und quetschte sich durch einen fünfundzwanzig Zentimeter breiten Spalt auf die Rückbank. Es war ein gutes Gefühl, sich hier reinzuzwängen– damit war sein Kopf beschäftigt, und die kleinen Wehwehchen von den Verletzungen boten eine weitere fantastische Ablenkung.
    Die beiden Rucksäcke hatte es ziemlich herumgeschleudert. Er fand den einen ein gutes Stück hinter dem Beifahrersitz und den anderen ganz vorne auf Bremse und Gas. Merkwürdige Gepäckstücke für zwei so toughe Kerle, soweit er das beurteilen konnte. Der nüchterne Stil passte nicht zum Rest ihrer Ausstattung und erinnerte eher an Mittelschüler als an Mittelsmänner im Drogengeschäft.
    Es sei denn, sie brauchten etwas, woran sie ihre Verdienstabzeichen fürs schönste Drogenlabor befestigen konnten.
    Qhuinn kletterte mühsam zurück auf die Rückbank und entschied spontan, nicht auf dem gleichen Weg auszusteigen, wie er hereingekommen war. Er legte sich auf das ramponierte Lederpolster und zog die Knie an die Brust. Dann holte er tief Luft und trat mit voller Wucht gegen die andere Seitentür, sodass sich die Metallscharniere mit einem Kreischen lösten und die Tür laut scheppernd zu Boden stürzte. Bestens.
    Während das Gepolter noch durch die Tiefgarage hallte, steckte sich V eine seiner selbst gedrehten Zigaretten an und beugte sich durch das Loch, das Qhuinn gerade geschaffen hatte. » Du weißt, dass es für so etwas Türgriffe gibt, oder?«
    Qhuinn setzte sich auf– und sah, dass er gerade die einzige Seite demoliert hatte, die noch heil gewesen war.
    Tja, welch schöne Metapher für sein ganzes beschissenes Leben.
    Er warf die Rucksäcke raus, sprang hinterher und landete unsanft auf dem Boden, während John sie schon auffing und die Reißverschlüsse aufzog.
    Mist. Blay war verschwunden. Gerade schloss sich die Tür zum Trainingszentrum.
    Er fluchte verhalten und brummte: » Die Handys müssten noch da drin sein– die Scheiben sind zwar gesprungen, aber intakt, es dürfte also nichts aus dem Wagen geschleudert worden sein.«
    » Sieh einer an…«, stieß der Bruder zusammen mit einer Rauchwolke aus.
    Stirnrunzelnd betrachtete Qhuinn das, was John aus dem Rucksack gezogen hatte. Was zum… » Soll das ein Witz sein?«
    Sein Freund hatte soeben ein Keramikgefäß ans Licht befördert– ein billiges Teil, wie man es in der Haushaltswarenabteilung jedes Ramschladens bekam. Und der andere Kerl hatte doch tatsächlich auch eins dabei.
    War das die Möglichkeit?
    » Wir müssen ihre Handys finden«, murmelte Qhuinn und sprang erneut auf die Ladefläche. » Hat mal wer ’ne Taschenlampe?«
    Vishous zog den bleigefütterten Lederhandschuh aus und hielt seine leuchtende Hand in die Höhe. » Voilà.«
    Als der Bruder auf den schmalen Rand der Pritsche sprang, duckte sich Qhuinn und quetschte sich erneut auf die Rückbank des Hummers. » Aber rühr mich nicht an mit diesem Ding, okay, V?«
    » Das wäre ein Klaps, den du nie vergessen würdest, das verspreche ich dir.«
    Mann, diese Hand war vielleicht praktisch. Als V sie ins Wageninnere

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