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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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er hatte genug von dem Schwachsinn. Wenn der Bus zurück in die Stadt zuerst kam, würde er einfach einsteigen und auf die ganze Sache scheißen.
    Er rückte den Rucksack zurecht, den er besorgen hatte sollen, und spürte die harten Umrisse des Keramikbehälters darin. Die Sache mit dem Rucksack verstand er. Wenn er Ware aus der Pampa in die Hood transportieren sollte, klarer Fall. Aber der Keramikpott? Wofür sollte der gut sein?
    Oder ging es etwa um loses Pulver?
    Dass ihn C-Rider persönlich auserkoren hatte, war ganz schön cool gewesen. Bis er Vanilla-Ice getroffen hatte– das hatte seinem Gefühl, etwas Besonderes zu sein, einen ziemlichen Dämpfer verpasst. Die Anweisungen vom Boss waren einfach gewesen: Triff dich mit dem Kerl an der Haltestelle Fourth Street. Nehmt den letzten Bus in die Vorstadt und wartet. Steigt in den ersten Regionalbus, der kurz vor der Morgendämmerung kommt, und fahrt bis zur Haltestelle Warren Country. Von dort aus schlappt ihr eine Meile bis zu einem Farmgelände.
    Dort würde C-Rider sie und noch ein paar Kerle erwarten, um Geschäftliches zu besprechen. Und dann? Dann wäre Jonsey Teil einer neuen Crew, die sich die Szene in Caldwell unter den Nagel reißen wollte.
    Das gefiel ihm. Und C-Rider musste man echt respektieren. Dieser Kerl war voll in Ordnung: ein großes Tier in der Hood. Cool.
    Aber wenn die anderen so waren wie der Kollege hier…
    Das laute Röhren eines Motors ließ ihn aufhorchen. Sollte sich der öffentliche Nahverkehr endlich erbarmen? Er stand auf…
    » Is nicht wahr«, hauchte er.
    Der schwarze Hummer hielt direkt vor dem Bushäuschen, und als das Fenster herunterfuhr, saß dieser durchgeknallte Weiße doch tatsächlich hinter dem Steuer. Aus dem Wagen dröhnte ihm Cypress Hill entgegen.
    » Steig ein! Komm schon! Los, steig ein!«
    » Bist du bescheuert?«, stammelte Jonsey, rannte um den Hummer herum und sprang auf den Beifahrersitz.
    Heilige Scheiße– dieser Penner war ja doch kein kompletter Loser, nicht, wenn er so was brachte.
    Der Kerl drückte auf die Tube, und der Motor heulte auf. Die Lamellen der Reifen gruben sich in den Schnee und schleuderten den Wagen dann mit achtzig Sachen vorwärts. Jonsey hielt sich an allem fest, dessen er habhaft werden konnte, während sie bei Rot über die Kreuzung preschten und dann über den Randstein und über einen Supermarktparkplatz rasten. Als sie am anderen Ende wieder auf die Straße schossen, übertönte die Musik das Piepen, das bemängelte, dass sie nicht angeschnallt waren.
    Jonsey grinste. » Yeah! Cool! Du verrücktes Arschloch! Du verrücktes weißes Arschloch…!«
    » Ich glaube, das ist Justin Bieber.«
    Qhuinn stand vor dem Chipsregal und schielte zum Lautsprecher, der in die Deckenverschalung eingelassen war. » Ganz genau, ich habe recht und könnte kotzen, dass ich das weiß.«
    Woher weißt du das?, gebärdete John Matthew neben ihm.
    » Dieser kleine Scheißer ist einfach überall.« Als Beweis deutete er auf einen Grußkartenständer, wo es einige besonders hübsche Exemplare mit diesem Schleimer gab. » Ich schwöre, dieser Kerl ist der Beweis für die nahende Ankunft des Antichristen.«
    Vielleicht ist er schon da.
    » Das wäre eine Erklärung für Miley Cyrus.«
    Da könntest du recht haben.
    Während John sich wieder der Auswahl seines Knabberspaßes widmete, sah Qhuinn sich im Drogeriemarkt um. Es war vier Uhr morgens, alle Regale waren aufgefüllt, aber der Laden war vollkommen leer– mal abgesehen von ihnen beiden und dem Kerl an der Kasse, der den National Enquirer las und einen Schokoriegel mampfte.
    Keine Lesser . Niemand von Xcors Bande.
    Nichts, worauf man schießen konnte.
    Den Justin-Bieber-Aufsteller mal nicht mitgerechnet.
    Was willst du? , gebärdete John.
    Qhuinn zuckte die Schultern und sah sich weiter um. Als Johns Ahstrux Nohtrum war er dafür verantwortlich, dass sein Freund Nacht für Nacht in einem Stück zum Anwesen der Bruderschaft zurückkehrte, und das war jetzt immerhin schon über ein Jahr gutgegangen…
    Himmel, wie er Blay vermisste.
    Er schüttelte den Kopf und griff wahllos ins Regal. Als er seinen Arm wieder zurückzog, hielt er Chips mit Geschmacksrichtung Sour Cream and Onion in der Hand.
    Während er die Packung anstarrte, die die Großaufnahme eines Kartoffelchips zierte, war er in Gedanken bei der Zeit, als er und John mit Blay im Haus von Blays Eltern abgehangen waren. Sie hatten Xbox gespielt, Bier getrunken und von einem aufregenderen, besseren

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