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Seelenrächer

Seelenrächer

Titel: Seelenrächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G O'Carroll
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oder ich reiße dir den Kehlkopf heraus! Dann kannst du es nur noch aufschreiben.«
    »Was hat sie dir erzählt?«, fragte Quinn.
    »Dass sie in der sechsten Woche ist. Sie ist hier erschienen und hat behauptet, ich sei der Vater und sie wolle es behalten. Sie wusste, dass ich Geld habe, und wollte so viel davon, wie sie nur kriegen konnte.«
    Moore warf einen Blick über die Schulter und funkelte Doyle böse an. »Hast du das gehört, du verdammter Affe? Ich habe Geld. Mehr als genug, um jemanden dafür zu bezahlen, dass er dich mal so richtig vermöbelt.«
    Quinn packte ihn am Arm. »Herrgott noch mal, jetzt reiß dich endlich zusammen! Wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »In der sechsten Woche. Die dumme Kuh.« Moore sah aus, als müsste er kotzen. »Wie ich schon zu Paddy gesagt habe: Die dumme Kuh hatte vergessen, dass wir erst seit einem Monat zusammen waren.«
    »Paddy?« Quinn starrte ihn an. »Was soll das heißen, Sie haben es zu Paddy gesagt? Wer ist Paddy?«
    Moore zog die Schultern hoch. »Paddy Maguire. Der Typ, der hier immer die Gefangenen besucht.«

Dienstag, 2. September, 19:00 Uhr
    Während des gesamten Rückflugs nach Dublin musste Quinn an das denken, was Willie Moore gesagt hatte. Als sie hinterher am Empfang nachgefragt hatten, war ihnen dort bestätigt worden, dass Maguire ihn tatsächlich regelmäßig besuchte. Quinn konnte noch nicht so recht einschätzen, was das bedeutete – außer dass Patrick über Mary Harringtons Schwangerschaft Bescheid wusste und es nicht für nötig befunden hatte, ihn, Quinn, darüber zu informieren.
    »Weißt du, was?«, meldete Doyle sich mit knackender Stimme über den Kopfhörer. »Meiner Meinung nach brauchen wir uns trotzdem keine Gedanken mehr darüber zu machen, dass Marys Tod mit den anderen Morden in Zusammenhang steht. Mary war ein zufälliges Opfer, Moss. Jemand hat sie sich aus einer Laune heraus geschnappt, die anderen fünf hatten damit nichts zu tun.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Patrick hätte es uns natürlich sagen sollen. Gott allein weiß, warum er es nicht getan hat. Wahrscheinlich bildet er sich ein, den Insassen gegenüber eine Art Schweigepflicht zu haben oder irgend so was Schwachsinniges.« Als sie zur Landung ansetzten, blickte er Quinn von der Seite an. »Uns läuft die Zeit davon. Sobald ich mir einen fahrbaren Untersatz organisiert habe, rase ich runter zur Anlegestelle.«
    Der Hubschrauber setzte sie am Phoenix Park ab, wo Murphy bereits auf sie wartete. Quinn stieg auf der Beifahrerseite ein, Doyle hinten. Quinn bat Murphy, sie hinauf zum Harcourt Square zu fahren. Dann bemerkte er ihre nachdenkliche Miene.
    »Was ist los?«
    »Das Labor, Moss. Die Kamera. Der Walzenabdruck stimmt nicht mit dem Muster auf dem Bild überein.«
    Hinten auf dem Rücksitz stieß Doyle ein Schnauben aus. »Da habt ihr es«, murmelte er.
    »Ich habe auf dem Revier in Terenure angerufen«, fuhr Murphy fort, »und die Kollegen gebeten, Jimmy das Busgeld für die Rückfahrt nach Kerry zu geben.«
    Plötzlich wurde Quinn so richtig bewusst, wie die Minuten verstrichen. Zum ersten Mal begann er daran zu zweifeln, dass sie Eva finden würden. Diese Möglichkeit ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er konnte nur noch daran denken, wie seine Töchter ihn ansehen würden, wenn er es ihnen sagen musste.
    Auf dem Parkplatz am Harcourt Square nahm er eine weitere Zigarette aus der mittlerweile fast leeren Schachtel. Als er sie sich anzündete, zitterten seine Hände leicht.
    »Habt ihr im ›Back of Shaws‹ etwas erfahren?«, fragte ihn Murphy.
    Er erzählte ihr, was Moore ihnen gesagt hatte – und bat sie, es vorerst für sich zu behalten. Nachdem sie gegangen war, wählte er Patricks Handynummer.
    »Paddy, hier ist Moss.«
    »Moss, wie geht es dir? Gibt es etwas Neues?«
    »Wir dachten, wir hätten eine Spur im Zusammenhang mit Jimmy Hanrahan, aber die hat sich als Flop erwiesen.«
    »Und sonst habt ihr nichts?«
    »Nein. Mal abgesehen von meiner Idee, dass es eine Verbindung zu Mary Harrington geben könnte. Davon habe ich dir ja erzählt. Falls jemand gewusst hat, dass sie schwanger war, wäre es zumindest denkbar, dass ihr Fall mit den anderen Frauen zusammenhängt.«
    Maguire schwieg.
    »Doyle und ich sind gerade zurückgekommen. Wir haben uns von einem Hubschrauber zum ›Back of Shaws‹ runterfliegen lassen und mit ihrem alten Freund gesprochen. Du kennst ihn: Willie Moore. Mary hat ihm gegenüber behauptet, das

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