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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Salvatore, Leutnant Amundson und der Priester. Hinter ihnen befand sich ein gewaltiges Fenster, das Atlanta aus der Vogelperspektive zeigte. Und ein weiterer Jäger. Sein Blick war nicht auf sie, sondern auf die Stadt unter ihm gerichtet. In der Hand hielt er ein Sturmgewehr.
    Ein aufmerksamer Haufen, so viel ist sicher.
    Hauptmann Salvatore erhob sich. »Großmeister Stewart, bitte verzeihen Sie die Verzögerung.« Sein Tonfall verriet Beck, dass auch er nicht glücklich darüber war.
    »Nicht der Rede wert, Hauptmann«, erwiderte Stewart und wählte einen Sessel am Ende des Tisches neben Salvatore. Der Priester warf ihnen einen flüchtigen Blick zu und richtete die dunklen Augen wieder auf die Papiere vor sich auf dem Tisch.
    »Meine Herren, dies sind Vater Rosetti und mein Stellvertreter, Leutnant Amundson«, sagte der Hauptmann, ohne zu wissen, dass Stewart Beck bereits einen guten Überblick verschafft hatte.
    Amundson nickte knapp, doch der Priester ignorierte sie beide demonstrativ. Das gefiel Beck überhaupt nicht. Er verstand, warum der Priester ihn links liegenließ, er zählte schließlich nicht, aber Stewart verdiente Respekt. Es ehrte den Schotten, dass er über die Beleidigung hinwegsah, als hätte er damit gerechnet. Unbehaglich ließ Beck sich neben ihm nieder, so dass der Priester rechts von ihm saß.
    »Ich handle an Meister Harpers Stelle«, erklärte Stewart. »Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, wo wir können.«
    Ohne aufzublicken, klappte der Priester einen dicken Aktenordner voller Dokumente auf. »Wir haben die Ermittlungen über die Geschehnisse im Tabernakel aufgenommen«, sagte er mit starkem Akzent. »Insbesondere interessiert uns, welche Rolle Paul Blackthorne oder seine Tochter bei der Tragödie spielten.«
    Stewart runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Erzählen Sie uns, was in jener Nacht geschah.«
    Als der Meister Bericht erstattete, nahm Beck die zunehmende Anspannung in seiner Stimme wahr. Hin und wieder notierte Vater Rosetti sich etwas auf einem Blatt Papier.
    »Wer ist der Nekromant, der ihren Vater reanimiert hat?«, fragte der Priester.
    Der Schotte blickte zu Beck hinüber.
    »Das wissen wir noch nicht«, erwiderte er. »Die Beschwörer sagen nichts.«
    Mehr Notizen wurden zu Papier gebracht. Beck fand es interessant, dass Rosetti die Fragen stellte, während Salvatore und sein Leutnant sich im Hintergrund hielten und zusahen. Das bedeutete, dass er der eigentliche Leiter der Operation war, nicht der Hauptmann.
Wie Salvatore das wohl gefällt
?
    »Sind Sie sicher, dass das Weihwasser, das Sie bei Ihrer Versammlung benutzt haben, unverfälscht war?«, fragte Rosetti.
    Stewart zögerte kurz, dann nickte er. »
Aye

    »Ich war mir nicht darüber im Klaren, dass die Zunft Frauen in ihren Reihen duldet«, bemerkte der Priester.
    »Das haben wir erst kürzlich eingeführt«, räumte Stewart ein.
    »Dieses Mädchen, wie ist es?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, erwiderte der Meister.
    »Kann man ihm vertrauen?«
    »Absolut«, sagte Stewart gereizt. »Die Zunft untersucht das Problem selbst, und ich halte den Erzbischof auf dem Laufenden. Es wird einige Zeit dauern, aber wir werden herausfinden, aus welcher Quelle diese Flaschen kommen.«
    »Das ist im Moment nicht wichtig«, sagte der Priester herablassend.
    »Im Gegenteil, es ist sehr wichtig. Die Öffentlichkeit muss darauf vertrauen können, dass das Weihwasser ihre Häuser schützt. Wenn nicht, wird in der ganzen Stadt Panik ausbrechen.«
    Der Priester legte seinen Stift nieder. »Je genauer ich mir diese Angelegenheit anschaue, desto häufiger stoße ich auf eine Person, die stets im Mittelpunkt steht – dieses Mädchen, Riley Blackthorne. Aus den Unterlagen ihres Vaters geht lediglich hervor, dass er das Gefühl hatte, es würde etwas nicht stimmen, während sie behauptet, das Weihwasser sei nicht echt.«
    Beck mischte sich ein. »Sie hat die Flaschen getestet. Manche von ihnen reagierten nicht.«
    Der Priester musterte ihn und schlug dann eine Seite um. »Ja, und für diesen Test benutzte sie eine Dämonenkralle. Ein Symbol der Hölle.«
    Woher wissen Sie von der Kralle? Wer hat Ihnen davon erzählt?
»Warum nicht? Sie stammte von einem Dreier, den sie gefangen hat. Ganz allein, übrigens.«
    Rosetti hob eine Augenbraue. »Sie wollten mir doch wohl nicht weismachen, dass so ein junges Kind solch eine Ausgeburt der Hölle allein fangen kann?«
    Was geht hier vor? Es geht nur um Riley, nicht darum, wie wir die

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