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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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richtige Bahn zu kommen.
    »Ein paar. Du hast gerade einen Typ verpasst, aber ich glaube nicht, dass er ein Fänger ist«, sagte der Junge.
    »Wer war es?«, fragte Riley neugierig.
    Der Junge zuckte die Achseln. »Er hat ihn auch schon im Krankenhaus besucht. Ich wünschte, er würde nicht herkommen. Simon wird nur noch komischer, wenn er mit ihm geredet hat.«
    »Wie sah der Typ aus?« Noch ein Achselzucken.
Vielleicht war es McGuire. Bei dem wird jeder mürrisch
. »Also ist Simon immer noch nicht wieder der Alte?«, fragte Riley. Sie erntete ein missmutiges Kopfschütteln. »Dann wird es Zeit, das zu ändern.«
    »Viel Glück«, murmelte sein Bruder und verschwand in der Küche, um den Kühlschrank zu plündern.
    Riley nahm sich Zeit, ihr Aussehen im Spiegel im Flur zu überprüfen. Sie hatte sich extra viel Mühe mit ihrem Haar und Make-up gegeben und trug den schönsten Pullover, den sie besaß. Er war hellblau und tat ihrem Teint ungeheuer gut. Vor dem Zimmer hielt sie, ungewöhnlich nervös, noch einmal inne.
    Bitte mach, dass es ihm bessergeht
. Sie würde alles tun, um dieses strahlende Lächeln zu sehen und zu wissen, das zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war.
    Erleichtert stellte sie fest, dass das Licht eingeschaltet und die Vorhänge zurückgezogen waren, doch auf Simons Stirn bildete sich ein angespanntes Stirnrunzeln, als sie das Zimmer betrat. Auf seinem Schoß lag eine Bibel mit eselohrigen Seiten, dünne Lesebändchen markierten verschiedene Abschnitte. Auf dem Tisch neben ihm entdeckte sie seinen Rosenkranz, ein ungegessenes Sandwich und eine Dose Limonade. Eine hellrote Decke lag über seinem Schoß, die Fransen reichten bis auf den Teppichboden. Wahrscheinlich eine Handarbeit seiner Mutter.
    »Hey, Simon«, sagte Riley. »Ich hab dir Kekse aus dem Café mitgebracht. Ich dachte, du hättest vielleicht gerne welche.« Sie legte die Tüte neben ihn auf die Couch. Er ignorierte sie, während seine blauen Augen verwirrt flackerten.
    »Was geht hier vor sich?«, verlangte er zu wissen. »Niemand erzählt mir was. Ich will wissen, was die Zunft macht.«
    So viel also zum »Wie geht’s dir, ich habe dich vermisst«-Teil der Unterhaltung. Riley gab nach und übermittelte ihm die neuesten Nachrichten. »Beck und ich haben den Papierkram erledigt, damit die Lebensversicherungen ausgezahlt werden können. Harper erholt sich ziemlich schnell. Er fragt, wann du wieder zur Arbeit kommst. Ach ja, und die Dämonenjäger sind heute angekommen. In der Stadtmitte herrscht deswegen ein einziges Verkehrschaos.« Sie wäre ebenfalls gerne dort gewesen, nur so aus Neugier, aber Simon ging vor.
    »Danach habe ich nicht gefragt«, entgegnete ihr Freund. »Ich will wissen, wie die Dämonen das Weihwasser überwinden konnten. Ich will wissen, was die Zunft deswegen unternimmt.«
    Das schon wieder
. Sie hatte bereits versucht, es zu erklären, und er hatte sie weggeschickt.
Also noch einmal
. »Vater Harrison sagt, dass es zu viele waren, dass sie den Schutzkreis überwältigt haben. Es ist bekannt, dass so etwas vorkommt.«
    »Das hat er mir auch erzählt. Ich kaufe ihm das nicht ab.«
    Er glaubt seinem eigenen Priester nicht?
»Du hast sie doch gesehen, sie sind einfach immer weiter vorgerückt, bis der Schutzkreis zerstört war.«
    »Das habe ich nicht gesehen. Ich sah, wie sie sich um uns drängten. Ich sah, wie sie töteten und …« Er blickte auf die Bibel in seinem Schoß. Seine Hände zitterten.
    Sie wusste, wie das war. Bekam er ebenfalls Panikattacken? Er hob den Kopf, sie sah direkt in die blauen Augen. In seinem Blick lag keine Zärtlichkeit, nicht wie in der Vergangenheit.
    »Warum hat der Fünfer dich angegriffen?«, fragte er leise.
    Simon war zu schwer verletzt gewesen, als dass er den Geo-Dämon selbst gesehen haben konnte.
Wer hat dir erzählt, dass er hinter mir her war?
    »Ich weiß es nicht«, bekannte sie. »Es war derselbe, der meinen Dad getötet und die Bibliothek verwüstet hat. Er muss etwas gegen die Blackthornes haben.«
    Es gab eine lange Pause, als Simon sich in seinem Sessel rührte. Unvermittelt errötete er. Er lehnte sich zu einer Seite und ergriff eine Halbliterflasche Wasser, ohne jedoch davon zu trinken. Als er schließlich sprach, war seine Stimme wie Säure und eine einzige Anklage. »Luzifer hat dir seine Teufel gesandt. Was hast du getan, Riley?«
    »Wie bitte?«, platzte sie heraus. »Ich habe gar nichts getan.«
Außer dein Leben zu retten
.
    »Du lügst. Die Hölle hat

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