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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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daran machte, den Verschluss
zu öffnen.
    Ganz im Gegensatz zu
Melica, die vor lauter Panik alles tat, um ihn zu verletzen. Sie
kratzte und schlug und einmal schaffte sie es sogar, ihn mit ihrem
Fuß zu erwischen. Nur anzünden konnte sie ihn nicht. Er
war ihr Onkel – da konnte sie ihn doch nicht einfach in Flammen
aufgeh-
    Ihre Gedanken wurden von
einem leisen Klicken unterbrochen. Sekunden später war das
Amulett von ihrem Hals verschwunden und Melica hatte das Gefühl,
als hätte ihr jemand eine zentnerschwere Last von den Schultern
genommen. Sie beruhigte sich auf der Stelle. Mit großen Augen
blickte sie sich um. „Was war das denn?“
    „ Das ist eine gute
Frage“, bemerkte Gregor und nahm das Amulett vorsichtig aus
Isaks Hand.
    Melica würde nicht
darauf schwören, doch für einen Moment glaubte sie, Gregor
zusammenzucken zu sehen.
    Der alte Dämon ließ
sich jedoch nichts anmerken. Interessiert betrachtete er den
schwarzen Stein. „Ich bin mir nicht ganz sicher“,
murmelte er endlich gedankenverloren. „Doch ich habe eine
Vermutung, warum du das Bewusstsein so oft verloren hast.“
Andächtig strich er über das Amulett, dann ließ er es
in der Tasche seines weiten Umhangs verschwinden.
    Auf Melicas bedröppelten
Blick hin, sagte er: „Keine Angst, mein Kind. Du bekommst es
bald zurück. Vorausgesetzt, meine Vermutung erweist sich als
falsch.“ Er erhob sich aus seinem Sessel und ging langsam in
Richtung Tür.
    „ Warte, Gregor!“,
rief Isak, bevor der alte Dämon das Zimmer verlassen konnte.
„Ich habe mir überlegt, dass es das Beste wäre,
Melica so schnell wie möglich ausbilden zu lassen.“
    Gregor nickte. „Das
ist eine kluge Entscheidung. Sie soll das Kämpfen lernen. Sie
könnte den Schattenkriegern von erheblichem Nutzen sein.“
    „ Ja, das denke ich
auch. Ich frage nur, weil ich mir nicht sicher bin, ob sie heute
schon für das Training bereit ist. Schließlich ist sie
gerade erst erwacht.“
    Melica verzog finster das
Gesicht. Was sprach eigentlich dagegen, einfach sie zu fragen? Doch
diesen Dämonen schien es unglaublich viel Spaß zu machen,
alle Entscheidungen über ihren Kopf hinweg zu treffen.
    „ Du musst dir keine
Sorgen machen, Stefan. Deine Nichte ist mehr als bereit dafür.“
Gregor wandte ihnen noch immer den Rücken zu, doch Melica war
sich sicher, ein Schmunzeln in seiner Stimme zu hören.
    Dann war Gregor
verschwunden und ein Schweigen senkte sich über den kleinen
Raum.
    Zu Melicas Verwunderung
war es Isak, der nach einigen Minuten die Stille brach: „Es tut
mir leid, wenn ich dich verletzt haben sollte.“
    Melicas Augenbrauen
schossen in die Höhe. „Wovon sprichst du? Ich sollte mich
bei dir entschuldigen - schließlich habe ich dich grundlos
angegriffen.“
    „ Grundlos? Wenn
Diebstahl kein Grund ist, sich zu wehren, dann weiß ich auch
nicht weiter.“ Isak lächelte schwach. „Ich wollte es
nicht nehmen, das musst du mir glauben. Doch wenn uns Gregor um etwas
bittet, dann müssen wir auch versuchen, dem nachzugehen. Wir
haben keine Möglichkeit, uns zu weigern.“
    Klang ja so, als würde
Gregor geradezu gefürchtet werden. Melica konnte das jedoch
nicht so ganz nachvollziehen. Was konnte einem der alte Mann schon
groß antun? Das Schlimmste, was er machen könnte, war,
jemanden mit seinen seltsamen Redewendungen zu Tode zu langweilen.
    „ Im Grunde genommen
hast du mir damit sogar einen Gefallen getan“, sagte Melica
nachdenklich. „Dieses Amulett – es hat mich irgendwie
heruntergezogen. Psychisch gesehen. Erst in dem Moment, in dem du es
mir abgenommen hast, habe ich gemerkt, welch extreme Wirkung es auf
mich hatte.“
    Isak musterte sie
verwundert, dann trat ein Funken Neugierde in seine Augen. „Woher
hast du es?“
    Entsetzen. Reines, alles
umfassendes Entsetzen floss rasend schnell durch Melicas Venen und
verbrannte sie von innen heraus. „Warum nennt dich Gregor
„Stefan“?“ Gut – eine Gegenfrage war
unauffällig und funktionierte immer. Obwohl…“unauffällig“
ging wahrscheinlich doch ein wenig anders.
    Isak bewies ihr, dass er
dieses Spiel ebenfalls kannte: „Hast du es gestohlen?“
    Melica verschränkte
die Arme vor der Brust. „Warum hast du dich damals den Bösen
angeschlossen?“
    Isak starrte sie
eindringlich an. Ein leichtes, kaum merkliches Lächeln stahl
sich auf seine Lippen. „In Ordnung, ich habe verstanden. Du
behältst deine Geheimnisse – ich behalte meine.“
    Melica nickte zufrieden,
obwohl ein kleiner Teil

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