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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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der
Sarcone nicht nur dafür gesorgt, dass sie ihre Familie und
Freunde verlor. So wie es aussah, hatte sich auch ein Teil ihrer
selbst für immer von ihr verabschiedet.
    Jonathans Schnauben zeigte
deutlich, dass er keine Ahnung hatte, was plötzlich mit ihr los
war. Er hatte jedoch keine Zeit, um etwas zu sagen.
    Schritte erklangen und
Melica öffnete die Augen. Eine Frau kam ihnen entgegen. Melica
erkannte sie sofort. Naja…das war gelogen. Sie erkannte sie
erst, als sie zu sprechen begann: „Jonathan! Dieser Dämon,
der da in die Halle gelaufen ist: war das Zane?“
    Diese schreckliche Stimme
würde Melica überall wiedererkennen. Klara – die
Frau, die einfach nicht mit ihr hatte sprechen wollen. Allerdings
hatte Jonathan behauptet, dass Klara ja nur höflich gewesen war.
Melica beschloss, der Frau eine Chance zu geben. „Hallo“,
sagte sie leise. „Ich bin Melica.“
    Klara schenkte ihr jedoch
nur einen kurzen Blick. Dann wandte sie sich wieder Jonathan zu.
„Habe ich Recht? Ist er es wirklich?“
    Resigniert presste Melica
die Lippen zusammen. Von wegen höflich! Jonathan musste
vollkommen verrückt sein!
    „ Ja, du hast Recht.
Es war Zane. Warum? Kennst du ihn?“, antwortete Jonathan.
    Klaras Gesicht leuchtete
auf und sie strahlte Jonathan begeistert an. „Natürlich
kenne ich ihn! Zane und ich sind doch befreundet!“
    Wenn Melica schon nach
Jonathans Eröffnung vor wenigen Minuten schockiert gewesen war –
nun, dann gab es wohl kein Wort, das ihren jetzigen Zustand
beschreiben konnte. Sie spürte, dass ihr sämtliche
Gesichtszüge entglitten.
    „ Bist du dir sicher,
dass wir vom gleichen Zane sprechen?“, fragte Jonathan langsam.
    „ Klar. Warum sollte
Zane denn nicht mein Freund sein? Er ist so furchtbar lieb!“,
schwärmte Klara. „Er ist immer nett zu mir gewesen.“
    Jonathan sah genauso
perplex aus wie Melica sich fühlte. „Wenn du ihn so gern
magst, kannst du ihn ja besuchen gehen. Ich bin mir sicher, er würde
sich sehr über einen Besuch von dir freuen“, sagte
Jonathan nach einiger Zeit langsam und aus irgendeinem, Melica
unerklärlichen Grund, begannen seine Augen zu funkeln.
    Klara schien sich über
seine Worte nur wenig zu freuen. Trauer legte sich auf ihr Gesicht
und verlieh ihr starke Ähnlichkeiten mit einem armen,
bedauernswerten, begossenen Pudel. „Ich weiß ja gar
nicht, wo er wohnt.“
    „ Gregor hat ihn
heute Morgen umquartiert. Er wohnt jetzt bei den Kerkern “,
antwortete Jonathan wie aus der Pistole geschossen und warf Klara
einen beschwörenden Blick zu. „Du solltest ihn wirklich
besuchen gehen! Ich wette mit dir, dass der Arme ganz einsam ist. Er
kennt hier doch niemanden.“
    Klaras Miene hellte sich
schlagartig auf. „Danke!“, rief sie. Eine Sekunde später
rannte sie in die Richtung davon, aus der sie gekommen war.
    Als ein erleichtertes
Seufzen von Jonathans Lippen floh, verstand Melica die Welt nicht
mehr. Was zur Hölle war das denn gewesen? „Weißt du
eigentlich, dass du manchmal echt seltsam bist?“, fragte sie
Jonathan und runzelte die Stirn. „Was sollte das denn gerade?“
    Jonathan grinste
verschmitzt und ging weiter. „Wenn Klara diesen Sarcone
anhimmelt, vergisst sie vielleicht, mir hinterherzulaufen.“
    Melica folgte ihm
kopfschüttelnd. „Ich hoffe nur, dass Klara Recht hat und
die beiden wirklich befreundet sind. Nicht, dass er seine schlechte
Laune morgen noch an mir auslässt.“ Wäre ja auch noch
schöner, wenn neben ihrem mysteriösen Verwandler noch ein
weiterer Sarcone dafür sorgen würde, dass sie irgendetwas
verliert. Ihre Selbstachtung zum Beispiel. Oder ihren Kopf.

    ~*~
     
    Ein Stöhnen riss
Melica aus dem Schlaf. Panisch fuhr sie in die Höhe, starrte mit
schreckgeweiteten Augen durch den nur spärlich beleuchteten
Raum. Er war leer, nichts Ungewöhnliches war zu entdecken. Und
doch Melica konnte nicht glauben, dass sie sich das Geräusch nur
eingebildet hatte. Auch, wenn sie es sich von ganzem Herzen wünschte,
doch… etwas so Schreckliches, so Klagendes konnte ihrer
Fantasie gar nicht entsprungen sein.
    Ein Schrei durchbrach die
Stille, schrill, schief und absolut unerträglich. Gleichzeitig
setzte eine Art Jammern ein, dicht gefolgt von einem solch
verzweifelten Wimmern, dass Melica Tränen in die Augen schossen.
Jedes Haar an ihrem Körper richtete sich einzeln auf und sie
spürte beinahe, wie sich ihre Zehennägel aufrollten.
    Verzweifelt presste sich
Melica die Hände auf die Ohren, doch die Geräusche

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