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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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Selbstliebe war viel zu
groß, als dass er unserem Training beiwohnen konnte.“
    Als Isak verständnislos
die Stirn runzelte, meldete sich Melica leise zu Wort: „Zane
hat Tizian gesagt, er würde ihn umbringen, wenn er es wagen
sollte, zum Training zu kommen.“
    Isak schwieg noch immer.
Als er die Stille wenige Sekunden später durchbrach, erfüllte
eine Reihe wüster Beschimpfungen die Luft. Beschimpfungen, die
Melica den Mund offen stehen und Zane höhnisch grinsen ließen.
    „ Tizian hat dich
einfach mit ihm allein gelassen? Die ganze Zeit über?“,
flüsterte Isak schließlich verstört.
    Melica zuckte die Achseln.
„Er hatte Angst.“
    Isaks grimmiger Blick
richtete sich direkt auf ihr Gesicht. „Angst hin oder her.
Tizian hat mir versprochen, auf dich Acht zu geben. Er hat mein
Vertrauen missbraucht und dich dabei in größte Gefahr
gebracht.“ Er verstummte, schüttelte hart den Kopf. „Es
ist mir egal, ob Tizian Angst hatte. Er hätte dich beschützen
müssen. Er ist nicht so wichtig wie du es bist.“
    Melica war sich nicht ganz
sicher, ob sie nun gerührt oder entsetzt über seine Wut
sein sollte. Um sich ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen,
beschloss sie das zu tun, was sie immer tat, wenn sie nicht weiter
wusste: sie zauberte sich ein Lächeln aufs Gesicht und strahlte
munter durch die Gegend.
    Leider schien es so, als
würde sie dadurch erst recht auffallen, denn sowohl Isak als
auch Zane schenkten ihr ungläubige Blicke.
    „ Es ist mir egal,
was Barkley versprochen hat und es interessiert mich nicht im
Geringsten, warum das Mädchen durch die Gegend starrt wie eine
geistesgestörte Irre“, befand Zane schließlich
ruhig. „Ihr verschwendet meine Zeit. Erklärt mir also, was
ihr wollt oder verschwindet endlich.“
    Zeit! Als wäre das
ein Stichwort gewesen, blickte Isak Melica alarmiert an. „Du
wirst Melica in den nächsten Tagen nicht ausbilden können“,
verkündete er, ohne Zane auch nur anzusehen.
    Dessen Augenbrauen
schossen – Überraschung! – ausdrucksstark nach oben.
„Werde ich nicht?“, fragte er.
    „ Nein. Melica und
ich müssen dringend ins Ausland.“
    Ein anzügliches
Grinsen begann sich auf Zanes Lippen auszubreiten. „Eine Reise
ins Ausland? Ihr wollt euch wohl vorgezogene Flitterwochen gönnen.
Aber nein – das glaube ich kaum. Du Isak, kannst meinetwegen
gehen, wohin du willst, deine Freundin jedoch bleibt hier.“
    „ Ich glaube nicht,
dass du in der Position bist, das zu bestimmen, Zane“,
erinnerte Isak ihn ruhig.
    Das Grinsen rann wie Sand
von Zanes Gesicht. „Ihr könnt ja versuchen, diese
Bruchbude hier zu verlassen. Weit werdet ihr nicht kommen, das kann
ich dir versprechen.“
    Isak seufzte gequält.
„Mach dich doch nicht lächerlich!“, blaffte er. „Du
hast doch nichts davon, wenn Melica hier bleibt.“
    „ Das glaubst auch
nur du“, widersprach Zane gedankenverloren.
    „ Was soll das denn
heißen?“, entrüstete sich Isak.
    Zane schenkte ihm einen
finsteren Blick. Dann wandte er sich an Melica. „Was ist denn
so wichtig, dass du es sogar in Kauf nimmst, mein Training zu
verpassen?“
    Was sollte sie denn darauf
antworten oder besser gesagt: was durfte sie überhaupt darauf
antworten?
    Isak schien ihr Unbehagen
zu spüren, denn er erklärte: „Wir müssen für
die Schattenkrieger einen Auftrag in Island ausführen.“
    Ärgerlich starrte
Zane ihn an. „Ich hatte bis jetzt angenommen, dass Melica
durchaus in der Lage wäre, selbst zu sprechen. Wenn ich da an
die Flut von Fragen denke, mit denen sie mich stets im Training
tyrannisiert.“ Er ließ ein leichtes Grinsen sehen. „Für
diesen Auftrag müsst unbedingt ihr beiden nach Island? Gibt es
denn niemanden anderen, der diese Aufgabe erledigen kann?“
    „ Nein“,
antwortete Isak wie aus der Pistole geschossen.
    „ Dann werde ich euch
begleiten“, verkündete Zane genauso schnell.
    Zu sagen, Melica wäre
in diesem Augenblick geschockt gewesen, wäre eine Lüge.
Nein, sie war viel mehr als das.
    „ Warum denn das?“,
quikte sie mit der Stimme eines gefolterten Hamsters.
    Zane musterte Isak
geringschätzig. „Isak ist wohl kaum in der Lage, dich
ausreichend zu schützen.“
    Isak lief vor Empörung
rot an. „Das ist doch wohl nicht-“
    „ Sie wollen mich
schützen?“, unterbrach Melica Isaks Wutausbruch ungläubig.
    Zane sah für einen
Augenblick so aus, als wäre er auf sich selbst sauer. Er
zögerte. Doch als er schließlich zu sprechen begann, klang
seine Stimme ganz

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