Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)
– warum
auch immer.
Ein erleichtertes Lächeln
breitete sich rasend schnell auf Gregors Gesicht aus und ließ
ihn Jahre jünger wirken. „Das trifft sich ja vorzüglich,
meine Liebe! Selena lebt zusammen mit ihrer Schwester auf Island.
Bevor Sie Selena befragen, könnte Ruth herausfinden, ob Sie eine
der Auserwählten sind oder nicht.“
„ In Ordnung“,
antwortete Melica verdutzt. „Und…wie komme ich nach
Island?“
„ Ich habe Stefan
schon vor unserem Gespräch davon in Kenntnis gesetzt. Er ist
bereits auf dem Weg hierher. Er wird Sie auf Ihrer Reise begleiten,
sobald er hier ist.“
Melica war sprachlos.
Gregor hatte bereits mit Isak gesprochen? Bevor er überhaupt
wusste, dass sie Selena aufsuchen wollte? Melica seufzte leise. Ganz
offensichtlich war Gregor hinterlistiger als angenommen. Ohne es auch
nur ansatzweise steuern zu können, spürte sie, dass ein
anerkennendes Lächeln auf ihr Gesicht trat. „In Ordnung“,
wiederholte sie. Dann runzelte sie die Stirn. „Ich werde morgen
nicht zum Training gehen können, wenn ich auf Island bin.“
Gregor nickte. „Da
haben Sie wohl Recht.“
Da er keine Anstalten
machte, weiterzusprechen, seufzte Melica erneut. Fantastisch. Jetzt
musste sie auch noch mit Zane sprechen. Außerhalb des
Trainings! Sie liebte ihr Leben, ehrlich wahr.
Hoffnungslos blickte sie
Jonathan an. „Kommst du mit? Ich muss Zane sagen, dass er mich
in den nächsten Tagen nicht trainieren kann.“
Melica war sich sicher,
dass sie noch nie jemanden gesehen hatte, der schneller erbleichte
als Jonathan in diesem Augenblick.
„ Natürlich. Das
war ja klar“, murmelte sie verletzt, bevor sie sich abrupt
aufrichtete und ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer stürmte.
~*~
„ Melica! So warte
doch!“ Jonathans verzweifelte Stimme hallte durch den Gang.
Melica verlangsamte ihre
Schritte, blieb aber nicht stehen. „Was ist? Begleitest du mich
etwa doch?“ Wäre sie nicht so beleidigt gewesen, hätte
sie über den erschrockenen Ausdruck auf Jonathans Zügen
gelacht. So jedoch verzog sie nur das Gesicht und blickte den blonden
Dämon mit einer Mischung aus Neugierde und Ärger an.
„ Ich muss mit dir
reden“, erklärte er leicht panisch.
Freudlos lächelte
sie, blieb endlich stehen. „Das ist mir durchaus schon
aufgefallen.“
„ Ja, ich..“
Jonathan verstummte, sein Blick flackerte unsicher in die Richtung,
in der sich Gregors Büro befand. „Er hat dich
manipuliert“, murmelte er. „Gregor meine ich. Er hat dir
das alles mit Selena nur erzählt, weil er wusste, dass du mit
ihr sprechen wollen würdest. Er tut das alles nur, damit du Ruth
kennenlernst.“
Für den Bruchteil
einer Sekunde huschte so etwas wie Rührung über Melicas
Gesicht. „Ich weiß, Jonathan.“
„ Gut“, presste
er hervor, starrte angespannt zu Boden.
Irgendwie beschlich Melica
das Gefühl, dass dies nicht alles gewesen war, was er sagen
wollte. Sie zog langsam eine Augenbraue in die Höhe. „Möchtest
du sonst noch irgendetwas?“
Jonathans Kopf schoss
ruckartig nach oben. „Nein. Ist schon gut“, stammelte er.
Er drehte sich um, ging mit harten Schritten davon.
„ Nein!“, brach
es plötzlich aus ihm heraus. „Melica! Du musst Gregor nach
deinem Amulett fragen! Unbedingt!“
Perplex starrte Melica ihn
an. „Was?“
„ Dein Amulett!“,
zischte Jonathan eindringlich. „Du musst es dir zurückholen!“
„ Wovon zum Teufel
sprichst du? Und jetzt hör verdammt noch einmal damit auf, dich
alle paar Sekunden umzublicken! Man könnte fast meinen, du seist
auf der Flucht!“, fauchte Melica genervt.
Jonathans Mundwinkel zogen
sich nach unten. „Nicht auf der Flucht, aber Gregor-“
„ Melica und Jonathan
unterhalten sich? Freiwillig? Hier muss sich in den letzten Wochen
aber eine Menge geändert haben.“ Melica kannte die Stimme.
Schon während sie sich umdrehte, eroberte ein Strahlen ihr
Gesicht.
Isak wirkte müde und
ausgelaugt, aber seine Augen funkelten. „Wie geht es dir? Wie
ich sehe, hat dich Zane am Leben gelassen“, sagte er sanft,
während er mit einem Lächeln auf sie zutrat.
Melica umarmte ihn kurz.
„ Dass er mich nicht
umgebracht hat, ist auch das einzig Gute, was ich dir über sein
Training sagen kann“, erwiderte sie anklagend. „Obwohl
ich mich momentan wirklich frage, ob der Tod nicht viel besser
gewesen wäre als das, was er mir wirklich angetan hat.“
Ihr Onkel schenkte ihr ein
aufmunterndes Lächeln. „Wenn du wirklich eine Auserwählte
sein
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