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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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anzuschließen. Da du
Isak vollkommen freiwillig begleitet hast, wird niemand auf die Idee
kommen, dass etwas gegen deinen Willen geschieht. Du wirst erzählen,
dass du Diana und Damian gerne hilfst und dass dir die Menschen
nichts mehr bedeuten. Ich bezweifele, dass Diana auch nur einem
deiner Worte Glauben schenken wird, doch Damian wird ganz angetan von
dir sein. Auch, wenn es scheint, als hätte Diana mehr Macht und
Einfluss als Damian – er ist es, den du überzeugen musst.
Hast du das geschafft, bist du in Sicherheit. Isak unbeschadet aus
dieser Sache herauszubringen, wird um einiges schwieriger. Während
Diana und Damian damit beschäftigt sein werden, das Ritual
vorzubereiten, musst du Isak die Seelen finden. Ich weiß nicht,
wo Diana sie aufbewahrt, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass sie
im Westblock sind. Sie hatte schon immer eine gewisse Affinität
zu dieser Himmelsrichtung. Ich denke, dass du genügend Zeit
haben wirst, die Seelen aufzuspüren und zu vernichten. Melica,
du kannst währenddessen getrost allen Anweisungen folgen, um das
Ritual durchzuführen. Diana hat mir versichert, dass es
ungefährlich für dich sein wird und ohne die Seelen wird
Luzius keine Möglichkeit und auch keinen Anlass haben, um zurück
auf die Erde zu kommen. Das Problem? Sobald jemandem auffällt,
dass die Seelen zerstört worden sind, habt ihr keine Chance
mehr, das Schloss zu verlassen. Die Sarcones sind Hunderte, ihr seid
nur zu zweit. Ihr müsst also flüchten, bevor die zerstörten
Seelen bemerkt werden.“
    Melica wollte etwas sagen,
doch Isak kam ihr mit einem Stirnrunzeln zuvor: „Können
wir uns darauf verlassen, dass du uns in keine Falle lockst?“
    Isaks Frage schien die
Temperatur in diesem Raum unwillkürlich herunterzukurbeln.
Melica fröstelte. Oder lag das an dem Ausdruck eiskalten Hasses,
der mit einem Mal Zanes Gesicht beherrschte? „Nein, Isak. Aber
ihr müsst mir vertrauen. Wenn nicht, habt ihr schon verloren.“
    Vertrauen… das war
das Problem. Wie sollte man jemandem vertrauen, der ganz offen dazu
stand, der dunklen Seite anzugehören? Doch wenn Melica ganz
ehrlich sein sollte und das war sie sich selbst gegenüber fast
immer, dann hatte sie ein ganz anderes Problem. Es war nicht so, dass
sie ihm nicht vertraute. Es war viel eher so, dass sie es tat und
einfach nicht verstehen konnte, warum.
    „ Warum?“,
fragte sie mit schwacher Stimme. „Warum tun Sie das für
uns?“
    Der Hass schwand von Zanes
Gesicht und machte einem Ausdruck voller Ernsthaftigkeit Platz. „Kann
es sein, dass dir das wirklich entgangen sein sollte? Ich liebe dich,
Melica. Habe es schon immer getan.“
    Melica riss es die Luft
weg. Ihr Herz war tot, doch für den Bruchteil einer Sekunde war
Melica davon überzeugt, es würde wieder leben und sie
verschränkte rasch die Arme vor der Brust, um zu verhindern,
dass es einfach heraussprang.
    Dann erfüllte ein
grausiges Lachen die Luft, so entsetzlich kalt, dass ihr Herz gefror.
„Ihr seid jämmerlich. Immer noch auf der Suche nach dem
Guten in mir, Melica? Ich habe es dir bereits gesagt: ich bin nicht
gut. Finde dich endlich damit ab.“ Mit einem weiteren kalten
Wolfsgrinsen verschwand er zurück ins Cockpit.
    Melica hingegen schluckte
auf. Seine Worte trafen sie hart, rissen ihr den Boden unter den
Füßen weg. Sie verstand nicht warum, doch sie verletzten
sie stärker, als sie es jemals für möglich gehalten
hätte.

     
    ~*~
     
    Es war schwierig, jemandem
vorzuspielen, man hasse Menschen. Doch es war nahezu unmöglich,
dies jemandem vorzuspielen, von dem man wusste, dass er seinen Vater
kaltblütig erstochen hatte. Melica hatte eine Angst wie noch nie
zuvor in ihrem Leben. Mit versteinertem Gesicht trat sie aus dem Jet,
würdigte die prachtvolle Umgebung keines Blickes.
    Sie würde Diana
niemals belügen können, wenn sie ihren Hass derartig
öffentlich vor sich her trug. Doch wie sollte sie so etwas
verdrängen? Sie konnte das nicht! Und doch musste sie es
irgendwie schaffen. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für
alle anderen.
    „ Glaubst du, du hast
die Kraft dazu?“, fragte Isak besorgt. Er ging vor ihr, schritt
direkt auf eine große, hellbraune Pforte zu.
    „ Als ich fünf
Jahre alt gewesen bin, hat mich Mama einmal für einen
Schnupperkurs an einer Schauspielschule angemeldet. Irgendetwas davon
wird schon hängengeblieben sein“, antwortete Melica. „Mach
dir keine Sorgen. Ich werde bestimmt eine tolle Menschenhasserin
abgeben.“ Ob sie von ihren

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