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Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Marionette des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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er
überhaupt fliegen?“
    „ Jeder Dämon
ist in der Lage, ein Flugzeug zu lenken“, antwortete Isak mit
einem beruhigenden Lächeln. „Zane wird uns schon nicht
abstürzen lassen.“
    Melica schluckte, ließ
ihren Blick ungläubig über das schwarze Ungetüm vor
sich wandern. Sekunden später betrat sie hinter Isak die
Maschine.
     
     
    Wie sich herausstellen
sollte, hatte Zane den Jet tatsächlich unter Kontrolle. Doch
vielleicht tat er auch nur so. Was wusste Melica schon vom Fliegen?
    Misstrauisch lehnte sie
sich in dem beigen Sessel zurück. Isak saß ihr direkt
gegenüber, begegnete ihrem Blick mit wachsamem Interesse.
    „ Du musst dir keine
Sorgen machen“, erklärte er leise. „Wir sind gleich
da.“
    Ach und woher wollte er
das bitte wissen? Es war ja nicht so, dass sie ihm nicht vertraute,
aber irgendwie war ihr diese Sache nicht gerade geheuer.
    „ Zane?“, rief
sie nach einiger Zeit zögerlich. „Wann sind Sie eigentlich
das letzte Mal geflogen?“
    Für einen Moment sah
es so aus, als würde sie keine Antwort bekommen, doch dann: „Ich
wüsste nicht, was dich das angeht.“
    Genervt rollte Melica mit
den Augen.
    „ Hast du Angst?“,
fragte Isak vorsichtig.
    Melica warf ihm einen
ungläubigen Blick zu. Was war das denn bitte für eine
Frage? Natürlich hatte sie Angst!
    „ Was ist mir dir?“
Sie beschloss, den Spieß umzudrehen. „Hast du Angst?“
    „ Natürlich. Das
hier ist das Ende, nicht wahr? Der Tag, auf den ich all die Jahre
hingearbeitet habe“, antwortete Isak und lächelte
schmerzlich. „All die Jahre lang habe ich versucht, so viele
Informationen wie möglich über das Ritual zu finden. Ich
wollte wissen, wie ich es sabotieren, wie ich es zerstören kann.
Und jetzt fliegen wir nach Spanien, ohne Ziel, ohne Plan. So wie es
aussieht, habe ich versagt.“
    Melica schüttelte den
Kopf. „Das hast du nicht. Ohne dich hätten wir doch
niemals die Chance bekommen, ins Schloss zu gelangen.“
    „ Und doch wissen wir
nicht, was wir überhaupt tun müssen, um die Welt zu
retten!“
    „ Ihr müsst die
Seelen zerstören.“ Verdutzt schoss Melicas Blick in
Richtung Cockpit. Zane lehnte in der Tür, die Arme verschränkt,
das Gesicht vollkommen ungerührt.
    Melicas Augen wurden groß.
Wer zur Hölle lenkte denn jetzt das Flugzeug? Sie wollte schon
nachfragen, doch dann erreichten Zanes Worte ihren Verstand und
ließen sie innehalten: „Was für Seelen?“
    „ Für das Ritual
werden 999 menschliche Seelen als Opfergabe für Luzius benötigt.
Seit einigen Monaten hat Diana alle beisammen. Ihr werdet alle
zerstören müssen, um das Ritual zu verhindern“,
erklärte Zane. In seinen schwarzen Augen stand ein Ausdruck
eisiger Genugtuung. Er wandte sich ab, ließ Isak und Melica
ohne ein weiteres Wort allein. Diese konnten es kaum fassen.
    „ 999 Seelen“,
wiederholte Melica, die Stimme gefüllt von Abscheu. „So
viele Unschuldige…“
    Isak stieß ein
Schnauben aus. Ein Schnauben, das so kalt, so voller Selbsthass war,
dass Melicas Angst ins Unermessliche stieg. „Was ist los?“
    „ Selbst, wenn wir es
schaffen, die Seelen zu zerstören, haben wir das Ritual noch
lange nicht verhindert. Die Sarcones werden andere Seelen
auftreiben.“
    „ Aber wir würden
Zeit gewinnen“, wandte Melica ein. „Genug Zeit, um uns
etwas anderes zu überlegen. Vorausgesetzt natürlich, Zane
spricht die Wahrheit.“
    „ Das ist die Frage,
nicht wahr?“, seufzte Isak und vergrub das Gesicht in den
Händen. „Ich weiß einfach nicht, was ich machen
soll! Vielleicht sollten wir doch einfach umkehren!“
    „ Und damit die
einzige Chance, die wir haben, ungenutzt verstreichen lassen? Das
können wir nicht!“ Melica verstand selbst nicht, warum ihr
dieser Krieg mit einem Mal so wichtig geworden war. Vor ein paar
Monaten war sie noch davon überzeugt gewesen, dass sie dieser
ganze Kampf nichts anginge, dass sie sich problemlos heraushalten
könnte. Und jetzt? Jetzt saß sie in einem Privatjet, der
sie direkt zu dem Paar bringen würde, das die Menschheit
versklaven wollte. Sie hatte ihr Leben nicht mehr im Griff, ganz
eindeutig. Aber sie musste es tun, hatte gar keine Wahl. Die
Schattenkrieger verließen sich auf sie. Und hatte sie ihre
Entscheidung nicht eigentlich schon längst getroffen? Sie war
eine Auserwählte! Sie war diejenige, die die Macht hatte, die
Menschheit zu retten. Die Menschen brauchten sie. Ihre Schwestern,
ihr Vater, ihre Freunde, Bekannte, Jim… Melica fuhr zusammen.
Eine

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