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Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Seelensplitter: Thriller (German Edition)

Titel: Seelensplitter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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gewaltbereiten verheirateten Kollegen rauswollte.«
    »Der dich außerdem gestalkt hat.«
    »Ja. Ich stimmte einer Therapie auch deshalb zu, weil ich ein paar üble Panikattacken hatte. Ich versuchte, die Sitzungen einigermaßen über mich ergehen zu lassen.«
    »Du hast ihnen was vorgespielt«, sagt Che.
    »Darum geht es nicht. Mehr als ein Jahr nach Ende der Therapie steht eine Teilnehmerin aus der Gruppe vollkommen aufgelöst vor meiner Wohnungstür und faselt unverständliches Zeug von erwachten Monstern. Noch an demselben Abend finden mein Kollege Alex und ich sie tot in ihrer Wohnung, mit Schnitten in den Handgelenken, verblutet, der Unterleib durch einen explosiven Dildo zerfetzt.«
    »Wer immer das war, er muss echt pervers sein«, sagt Che. »Stimmt übrigens, was du vorhin über Orang-Utans gesagt hast. Sind nette Kerle im Vergleich zu Menschen.«
    »Im Flur der Wohnung, in der wir Carolins Leiche finden, hängt ein Foto von Carolin und mir. Auf der Rückseite steht eine Nachricht. ›Auf Wiedersehen, Lina. Glaub ihnen nicht.‹«
    »Mit verstellter Schrift.«
    »Entweder von Astrid geschrieben, oder jemand anders hat Astrids Schrift nachgemacht, was ich für wahrscheinlicher halte. So blöd war Astrid nicht. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass Astrid eine Quittung über einen manipulierten Vibrator herumliegen lässt. Jedenfalls taucht Astrid ebenfalls bei mir auf und deutet dunkle Geheimnisse an, die die Frauen aus der Gruppe und der Therapeut verbergen. Zampano Kriminalhauptkommissar Sven Emmert behauptet, Astrid habe in meinen Behördenakten gestöbert. Dann ist da noch diese Kamera, die ich hinter einer Deko-Maske in der Wohnung gefunden habe, in der Carolin ermordet wurde, und die wohl im Schlafzimmer befestigt war.«
    »Du hast Paul Ender vergessen.«
    »Stimmt.«
    »Immerhin ist der wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Genauso wie der Therapeut. Jedenfalls gibt es keinen aktuellen Meldeeintrag über ihn. Laut Sven.«
    »Frührentner im sonnigen Thailand?«, sagt Che. »Aber wir müssen ihn finden. Und auch Ender. Denn merkwürdig bleibt, dass der fluchtartig sein Café verkauft und Hamburg verlassen hat.«
    »Eins nach dem anderen. Man präsentiert mir eine Frau als Mutter, die wahrscheinlich nur ihren Namen für ein Formular hergegeben hat. Mein Adoptivvater ist ebenfalls nicht bereit, mir zu sagen, was er weiß, außerdem benutzt er fast die gleiche Formulierung wie diese Schwester Irene. Sie sagen, dass ich die Vergangenheit ruhen lassen soll.«
    »Obwohl sie beide alt sind und nichts mehr zu verlieren haben«, sagt Che.
    Genau das ist ja das Verrückte daran, denkt Lina und fährt fort:
    »Astrid wird umgebracht. Sie hinterlässt mir eine Nachricht, die ›Vicky und Ausflug‹ lautet. Dazu fällt Stefanie ein Film von Woody Allen ein, den sie sich gemeinsam mit den anderen Frauen im Kino angesehen hat.«
    »Wenn Astrid den Film gemeint hat, dann deutet es auch auf das fehlende Wort hin«, sagt Che. »Vicky Cristina Barcelona, so lautet der Titel des Films. Also Barcelona. Das Wort ›Ausflug‹ haben wir noch nicht.«
    »Ich kann mir trotzdem keinen Reim darauf machen.«
    »Wir müssen diese Behördenunterlagen finden«, sagt Che und zeigt auf zwei Kinder, die die Bewegungen eines Orang-Utans nachahmen. Ein Affenjunges beginnt mitzuspielen, es kratzt sich unter dem Arm und schlägt sich auf den Kopf. Dann schlägt es unvermittelt einen Purzelbaum.
    »Das kriegen sie nicht hin«, sagt Lina.
    Momentelang beobachten Lina und Che Ling schmunzelnd die Szene, die sich ihnen darbietet.
    »Lina?«
    »Ja?«
    »Du hast etwas vergessen.«
    »Was denn?«
    »Dass du mich beinahe abgeknallt hättest.«
    Lina lächelt ihn an und sagt: »Ein Krimineller weniger.«
    »Jeder muss Opfer bringen«, sagt Che und schlägt vor zu versuchen, noch mehr über die Therapieteilnehmer herauszufinden.
    »Etwas Druck – und mit Glück wird jemand nervös. Allerdings …«
    »Allerdings was?«
    »Du musst aufpassen. Beim nächsten Mal könnte es eine echte Pistole sein.«
    Zum Abschied gibt Lina ihm drei neue Handynummern, unter denen sie ab sofort zu erreichen sei.
    »Wieso drei Handys?«, fragt Che. »Geht’s doch um eine Alien-Verschwörung?«
    »Ich hab jemanden am Hals, der gern mit der GPS-Ortung spielt.«
    Während Che Ling den Weg zum Ausgang einschlägt, spaziert Lina noch an den Käfigen der Waschbären und Leoparden vorbei. Die Tiere dämmern vor sich hin. In einer Voliere hocken Papageien, wenige Meter entfernt

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