Seelensturm
Stücke, sah so aus, als ob dieses Geschäft auf Repliken griechischen Antik - Schmucks spezialisiert wäre.
Antiker Schmuck hat mich immer schon irgendwie magisch angezogen, auch wenn er nur nachgemacht war, ging eine gewisse Mystik von ihm aus. Drinnen erwartete mich eine Klimaanlage und eine gelangweilt aussehende Verkäuferin.
"Kalimera", sagte ich freundlich und setzte mein bestes lächeln auf. Das steckte die Verkäuferin ein bisschen an, sie lächelte zurück. "Kann ich ihnen helfen?“, fragte sie in gebrochenem Deutsch. Sah man mir etwa das "DEUTSCH SEIN" an? Ich musste schnellstens etwas Farbe bekommen.
"Ich möchte mich nur ein wenig umsehen. Danke" antwortete ich. Ich sah mir die Vitrinen an und war begeistert von den Stücken, die dort ausgestellt waren. So fein gearbeiteter Schmuck, große Stücke aber doch filigran. Der Chef hier legte wohl sehr großen Wert auf Details. Jedes Stück war beschriftet. Das Eine war aus der hellenischen, das Andere aus der byzantinischen Epoche. Neben jeder Replik klebte ein Foto vom Original. Alles lag auf dunkelrotem oder schwarzem Samt. Ein Stück gefiel mir besonders gut - ein Schiff. Das Schild darunter erzählte mir, dass es sich hierbei um eine Replik aus der neohellenischen Epoche handelte und kein Schiff war, sondern eine 3-Mast-Caravelle.
Ich wieder.......vermutete da ein gewöhnliches Schiff. Wie konnte ich nur!!!!
Plötzlich spürte ich wie jemand auf meinen Rücken starrte, manchmal konnte ich so etwas körperlich spüren. Ich drehte mich schnell um und sah aus dem Schaufenster, aber da war niemand. Ich hatte wohl die Verkäuferin mit meiner schnellen Bewegung hochgescheucht. Die kam gleich und fragte, ob sie helfen kann. Ich fragte, was der Anhänger mit dem „Schiff“ kostete. "259,00 Euro, Madame. Wir fertigen auch Stücke nach Wunsch an, in jeder beliebigen Größe". Ich fragte ob sie auch VISA nahmen sie bejahte und ich sagte, dass ich evtl. wieder käme. Ich verabschiedete mich und verließ den Laden, sah nach rechts und links, konnte aber niemanden erkennen der vor Kurzem vor dem Fenster hätte stehen können. Hatte ich schon Verfolgungswahn? Wahrscheinlich Wassermangel, ich hatte jetzt echt Durst. Es war erst 9.30 Uhr, Spiros hatte noch nicht offen, also suchte ich den "Mini Market", von dem Gaby beim Empfangs-Cocktail gesprochen hatte. Ich schrieb mir den Namen des Juweliers auf, "Nicos Jewellery", und ging in Richtung Marktplatz, wo der Supermarkt sein sollte.
Der "Mini Market" war schon von Weitem zu sehen, und als ich ihn betrat, entpuppte er sich als gar nicht so mini.
Hier gab es ja eine Riesenauswahl. Getränke, Lebensmittel, Drogeriewaren, Artikel für den Strand, Angelzubehör, Freizeitkleidung und sogar Schuhe wurden angeboten. Ich sah mich ein bisschen um nahm mir eine Flasche Eistee und ein paar Kekse, ging zur Kasse und bezahlte. Als ich an der Kasse stand, hatte ich schon wieder dieses Gefühl ............!!!! Blitzschnell drehte ich mich um und wen sah ich: die Seitz! Sie machte gar keinen Versuch sich zu verstecken und trällerte gleich in meine Richtung: "So ein Zufall, da hätten wir ja gleich vom Hotel aus zusammengehen können. Na was haben wir den eingekauft?" " Wir haben nur ein bisschen Durst und wir hatten Lust auf Kekse!“, antwortete ich schnippisch. Von wegen Zufall, na ja der Markt war öffentlich kann ja sein, dass die wirklich zufällig hier war. Schnell verließ ich den Markt mit einem eindeutigen: "Tschüüüüüüss" in ihre Richtung und bog um die nächste Ecke, damit ich sofort außer Sichtweite war. Von hier aus konnte man schon ein Stück von der Mini–Strandpromenade sehen, also wenn ich hier weiter ging, kam ich wieder irgendwann zur Straße, die zu Spiros führte. Dann war ich ja richtig. Ich ging runter zur Promenade und suchte mir einen Platz unter einem Baum mit Blick auf das Meer und breitete meine Jacke auf der Wiese aus. Der Schatten tat gut ich trank meinen Eistee und stürzte mich auf die Kekse. Mein Magen knurrte ganz schön.
Plötzlich verschluckte ich mich an ein paar Kekskrümeln und bekam einen totalen Hustenanfall. Ein Schluck Eistee rettete mich vor dem Ersticken. Ja, das kommt vom gierig schlingen, dachte ich mir so. Schuld war die Seitz, hätte ich zu Ende frühstücken können wäre jetzt mein Heißhunger nicht so groß gewesen. Die brachte mich noch um. Wenn nicht durch ihr Generve, dann eben durch so etwas.
Nachdem ich wieder Luft bekam, wühlte ich meine Taschentücher
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