Seelensturm
aus dem Rucksack, um mir die Tränen abzuwischen. Ich wunderte mich, dass das Päckchen so schwer war, wischte mir die Augen frei und sah es genauer an. Im Tempo - Paket schimmerte etwas Goldenes. Was war das denn? Ich leerte die Tücher aus und es plumpste mir ein rundes, Goldenes Etwas entgegen. Sah aus wie eine Münze oder ein Anhänger. Wie kam denn das Ding in meine Tasche???? Bei näherem Betrachten sah es aus wie eine der Repliken aus dem Juwelierladen, bei dem ich vorher war. Goldig, aber "auf alt" gemacht, auf der einen Seite war diese Caravelle zu erkennen, genau so wie die aus dem Schmuckgeschäft, auf der anderen Seite waren griechische Schriftzeichen eingeritzt.
Die Form war etwas oval, auf der oberen Seite war wohl mal so eine Art Haken gewesen, damit man es an eine Kette hängen konnte. Davon war aber nur noch der Ansatz zu sehen.
Wie kam das nur in meinen Rucksack? Ich hatte es bestimmt nicht da rein getan oder war ich schon ein bisschen schizophren? Wer konnte das den sonst noch gewesen sein? Ich hatte den Rucksack immer dabei und sonst war er im Zimmer eingesperrt. Okay, jetzt und hier konnte ich das Geheimnis sowieso nicht lösen, also döste ich im Schatten vor mich hin und ruhte mich aus.
Vor lauter Grübeln war es eh` schon fast 13.00 Uhr vorbei. Die Zeit verging....... Ich packte zusammen und verließ mein Schattenplätzchen in Richtung Spiros. Als ich auf die Taverne zu ging, stand er in der Tür und winkte schon von Weitem. "Kommen sie meine Frau, ist auch gerade da." Wir betraten gemeinsam den Gastraum. Schön war es hier, gestern saß ich ja draußen und hatte das Innere nicht gesehen.
Spiros ging auf einen Tisch zu und stellte mich seiner Frau vor. Für einen kurzen Augenblick erschrak ich, denn vor mir saß die "Griechin", die Nicolas vom Flugplatz abgeholt hatte. Sie stand sofort auf und ging auf mich zu.
"Hallo, ich bin Bettina, aber sagen sie bitte Betty zu mir! Sie kommen aus München, sagt mein Mann."
Ich sagte: "Hi, ich bin Angela. Ja, ich bin aus München. Sie auch oder?"
"Schön, dass ich eine Landsmännin treffe. Bitte setzen sie sich doch und essen sie mit mir. Spiros hat nie Zeit mit mir zu essen, ich bin immer froh um Gesellschaft."
Betty war sehr sympathisch, wir aßen miteinander. Das Souvlaki "Spiros - Spezial" war wirklich lecker. Betty fragte, was ich bis jetzt so getrieben hatte und ich erzählte, dass ich eigentlich nur gefaulenzt hatte. Sie fragte mich, mit welcher Reisegesellschaft ich unterwegs bin und da fiel mir siedend heiß ein: “Mensch, ich sollte ihnen ja liebe Grüße von Gaby bestellen, das hätte ich beinahe vergessen." Sie lachte. „Was, sie sind in einem der Hotels untergebracht, die Gaby betreut? Ist ja ein netter Zufall. Sie ist meine beste Freundin." "Ja, sie hat mich heute Morgen mit dem Auto in den Ort gefahren und ich habe gefragt, ob sie „Spiros Taverne“ kennt, und habe von dem netten Angebot erzählt, das ihr Mann mir gemacht hat. Da meinte sie nur ich wäre wohl nirgends besser als bei Betty aufgehoben. Sie kennen Korfu quasi besser als die Korfioten." Betty lachte herzlich warf ihren Kopf in den Nacken und schüttelte dabei ihre Haare. Sie war eine wirklich hübsche Frau, erinnerte mich irgendwie an jemanden, aber ich kam nicht drauf an wen.
Mich interessierte nur, wie sie zu Nicolas stand, nachdem Betty ja verheiratet war. Ich hielt aber lieber den Mund und fragte nicht nach IHM. Nicht, dass ich da in ein riesiges Fettnäpfchen trat und eventuell ein Familiendrama auslöste, weil Betty fremdging, oder so................! Angela, komm wieder zu dir! Denk dir nicht so abenteuerliche Storys aus’ , dachte ich mir. Ich sagte nur: "Allein vom Äußeren hätte ich sie für eine Griechin gehalten. Dunkle Augen dunkle Haare.......! Mich erkennt jeder gleich als Deutsche."
Betty meinte: "Ja, sie sind eben ein hellerer Typ, ich war schon immer so dunkel. Mich haben die Leute in München oft auf Italienisch angesprochen, weil sie eben dachten, ich komme aus dem Süden. Meine Eltern sind auch sehr dunkel." Sie erzählte mir, dass sie in München geboren wurde und dort auch Kunstgeschichte studiert hat. Die Liebe zu Spiros hatte sie dann nach Griechenland verschlagen, aber sie fuhr 2-3-mal im Jahr nach München, um die Eltern zu besuchen. Archäologie war nur ein Hobby von ihr. Sie erzählte mir von den Ausgrabungen auf Korfu, den Dingen die man dort gefunden hatte und es hörte sich alles wirklich sehr spannend an.
"Was machen sie
Weitere Kostenlose Bücher