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Seelentod

Seelentod

Titel: Seelentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Cleeves
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und kaum überzeugend.
    Ashworth ließ sie dort sitzen, wo sie war.

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    Kapitel Neununddreißig
    Connie lag die ganze Nacht wach und dachte, was für eine Närrin sie doch gewesen war. Wie hatte sie sich nur so in die Falle locken lassen können? Zunächst hatte sie sich noch für schlau gehalten. Als der Anruf kam, war sie natürlich erst mal in Panik geraten. Es war früh am Morgen gewesen, ein Drohanruf, voller Anspielungen und Forderungen. Jemand sprach mit verstellter Stimme, da war sie sich ganz sicher. Nachdem die Geschichte von Elias’ Tod an die Öffentlichkeit gedrungen war, hatte sie auch schon Drohanrufe bekommen. Die waren boshaft und dumm gewesen, aber nicht so wie der hier. Sie hatten ihr keine Angst gemacht. Damals hatte sie auch Briefe bekommen, die sie am Ende aber verbrannte, ohne sie zu lesen. Die Polizei hatte ihr gesagt, sie solle ihr die Briefe geben: Man könne vielleicht Anzeige gegen die Verfasser erstatten. Aber Connie hatte den Gedanken nicht ertragen, dass ein Fremder sie lesen würde. Der hätte den schrecklichen Anschuldigungen vielleicht noch Glauben geschenkt. Doch dieser Anruf jetzt war schlimmer gewesen als die Drohbriefe, und Connie hatte ihn ernst genommen. Sie wusste, dass sie aus Mallow Cottage verschwinden und sich mit Alice aus dem Staub machen musste. Niemand durfte sehen, dass sie mit der Polizei sprach.
    Dann war Veronica gekommen. Natürlich konnte Connie ihr nicht die Wahrheit sagen. Das war undenkbar. Sie konnte dieser respekteinflößenden Frau ja wohl kaum sagen, dass sie vor der Polizei davonlief! Also erzählte sie, die Presse sei ihr auf den Fersen und sie müsse für eine Weile von der Bildfläche verschwinden. Sie hätten sie wieder aufgespürt und mit dem Mord an Jenny Lister in Verbindung gebracht. Und Veronica – die sich doch so feindselig verhalten hatte, die die Frauen im Dorf gegen Connie aufgebracht hatte – bot plötzlich ihre Hilfe an. Sie verstand, dass niemand etwas wissen durfte. Die Boulevardpresse sei skrupellos und verlogen, natürlich. Veronica habe sogar mal gelesen, dass Reporter Mülltonnen durchwühlten und fremde Handys abhörten. Dann sagte sie, sie besitze ein Ferienhaus, nicht weit von hier. Dort könnten Connie und Alice eine Weile bleiben, bis die Polizei den wahren Mörder gefunden habe. Es sei sehr einfach und habe über den Winter leer gestanden, doch es werde seinen Zweck schon erfüllen. Es gebe dort einen Gasofen, und sie könnten noch ein paar Vorräte besorgen. Sie selbst habe als Kind oft dort draußen campiert und es herrlich gefunden.
    Sie fuhren mit Connies Wagen zum Supermarkt, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Veronicas Auto konnten sie nicht nehmen, denn darin war kein Kindersitz für Alice. Dann fuhren sie über einen grasüberwachsenen Pfad und kamen zum Bootshaus. Alice war entzückt. Das wäre jedes Kind gewesen.
    «Du musst gut aufpassen, mein Schatz, so nah am Wasser», sagte Veronica zu dem kleinen Mädchen; sie war in die Hocke gegangen, sodass ihr Gesicht ganz dicht vor dem von Alice schwebte. «Es ist sehr tief hier, auch am Ufer.»
    Dann gingen sie ins Haus und rissen die Fenster auf, um frische Luft hereinzulassen, denn da hatte es noch nicht angefangen zu regnen. In einem weiß lackierten Schrank fand Veronica Bettlaken, die sie zum Lüften über die Verandabrüstung hängten.
    Drinnen gab es ein großes Zimmer, in dessen Wände zwei Alkoven eingebaut waren. An der fensterlosen Rückwand befand sich eine winzige holzgetäfelte Kabine mit einem Waschbecken und einer Toilette und einer Kerze, die auf einer Untertasse auf dem Regal stand. Veronica zeigte ihnen, wie der Ofen funktionierte, und sie machten sich Würstchen zu Mittag. Es war Veronicas Idee, Joe Ashworth anzurufen, als Connie ihr zeigte, wie oft er versucht hatte, sie zu erreichen.
    «Sie wollen doch nicht, dass die denken, Sie hätten etwas zu verbergen! Wirklich, meine Liebe, ich würde ihn anrufen, sonst fahnden sie noch in der ganzen Grafschaft nach Ihnen.»
    Dann fuhr sie mit Connies Wagen davon, sie sagte, sie werde das Auto irgendwo abstellen, wo kein Reporter es finden könne, und in zwei Tagen mit frischen Lebensmitteln wiederkommen. Bis dahin sei ja vielleicht auch der Mörder gefasst und Connie könne ohne Bedenken wieder zurück nach Hause.
    Nachdem Veronica weg war, machten sie einen Spaziergang durch den Wald, und Alice fand es einfach fabelhaft. Sie balancierte auf herabgefallenen Ästen herum und

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